Captain Future – Komplettbox
Filmkritik von Cronn
Wer als Kind in den achtziger Jahren aufwuchs, kennt die Serie auf jeden Fall. Die Rede ist von Captain Future. Als man im Westen noch nicht die Bezeichnung »Anime« kannte, war »Captain Future« eine erste Begegnung mit dieser Zeichentrick-Kunst aus Fernost.
Die Serie wurde 1978 von dem Toei Animation Studio hergestellt, wobei mehrere Regisseure sich die Arbeit teilten. Dabei basiert »Captain Future« gar nicht auf einer japanischen Vorlage, sondern beruht auf den Pulp-Romanen von Edmond Hamilton, welche dieser in den 40er Jahren des 20ten Jahrhunderts schrieb. Sie wurden in Amerika bei Better Publications veröffentlicht. Es erschienen insgesamt 17 Romane, von denen nicht alle in der deutschen Fernsehfassung der Zeichentrickserie enthalten waren. Bis auf drei Romane schrieb alle Edmond Hamilton.
Nun ist die Komplettbox aller Folgen der Zeichentrickserie bei Universum Film erschienen. Doch wie gelungen ist die Remaster-Version des Ausgangsmaterials geworden?
Verlagsinfo:
Captain Future ist der Sohn des genialen Wissenschaftlers Roger Newton. Als seine Eltern ermordet werden, ist er gerade acht Jahre alt. Grag, der Roboter, und Otto, der Android übernehmen mit Simon Wrights Hilfe die Erziehung des jungen Captains. Dieser entschließt sich nach dem Tod seiner Eltern sein Leben in den Dienst des Guten zu stellen. Ihm zur Seite steht auch die hübsche Joan Landor. Zusammen durchqueren sie mit der Comet, ihrem treuen Schiff, Raum und Zeit um Frieden und Gerechtigkeit zu bewahren …
Kritik:
Es war an der Zeit, dass diese Box erscheint. Lange Zeit war es still um eine Auswertung des »Captain-Future«-Franchise gewesen. Rechtzeitig zu Weihnachten wird diese Figur der 80er Jahre wieder aus der Versenkung geholt.
Die Box ist dabei sehr schön gestaltet, enthält alle 40 Folgen auf 8 DVDs. Als Fan vermisst man ein Booklet, welches genauere Infos zur Serie und deren Historie enthält. Dafür ist aber das Serien-Special Sternstraße zum Ruhm mit dabei, das nie in Deutschland gezeigt worden ist. Dieses Special ist mit japanischem Originalton ausgestattet, der mit deutschen Untertiteln versehen wurde.
Die einzelnen Folgen wurden digital remastered. Das merkt man dem Bild an, auch wenn es im Vergleich der Blu-Ray-Fassung klar unterlegen ist. Dennoch ist diese Komplettbox ein gelungenes Remaster, das zeigt, was man aus den Originalbändern noch herausholen kann. Die Titelschriften hat man ebenfalls überarbeitet, was aber nur Puristen auffallen oder gar stören könnte. Die Schriftart wurde behutsam ausgewählt und passt gut zur Stimmung der Serie.
Für Fans ist es schön, dass der japanische Originalabspann mit dabei ist. Hier kann man sehen, welch hervorragende Musik dem deutschen Publikum kredenzt wurde. Der Score von Christian Bruhn ist zeitlos. Man kann ihn auch heute noch problemlos anhören, ohne einen akustischen Krampf im Ohr zu bekommen. Die japanische Originalmusik ist mehr als gewöhnungsbedürftig und ein typisches Kind seiner Zeit.
Fazit:
Für Fans von »Captain Future« ist die Komplettbox auf DVD eine Offenbarung und eignet sich sehr gut als Weihnachtsgeschenk. Schade ist dennoch, dass auf ein Booklet zu dieser Serie verzichtet wurde, was sich klar angeboten hätte. Auch sind das Bild und der Ton sehr gut. Wer allerdings einen Blu-Ray-Player zuhause hat, sollte der BD-Fassung den Vorzug geben.
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