Carriers - Flucht vor der tödlichen Seuche (DVD)
Rezension von Olaf Kieser
Rezension:
Das Ende ist nah. Eine tödliche Seuche hat sich über die gesamte Erde ausgebreitet und den Großteil der Menschheit getötet. Vier junge Leute, die Brüder Danny und Brian sowie ihre Freundinnen Bobby und Kate, haben überlebt und beschließen, sich auf den Weg an die Küste zu machen. Die Brüder erinnern sich an einen Ferienort, an dem sie mit ihren Eltern vor Jahren waren. Dort wollen sie das Ende der Seuche abwarten. Um nicht infiziert zu werden, wollen sie jeglichen Kontakt mit anderen Menschen vermeiden. Das scheint einfach in einem nahezu menschenleere Land. Doch auf ihrer Reise stoßen die vier jungen Leute immer wieder auf Spuren von anderen Menschen oder Infizierte. Lynchopfer weisen darauf hin, dass die anderen Überlebenden nicht unbedingt freundlich auf Fremde reagieren. Auf einem Highway macht die Reisegruppe dann eine folgenschwere Begegnung.
Mit Carriers haben die Brüder Álex und David Pastor ein apokalyptisches Roadmovie gedreht. Das Szenario des Endes der Zivilisation hervorgerufen durch eine tödliche, unheilbare Seuche ist zwar durch Filme wie 28 Days Later und I Am Legend oder Dawn of the Dead und Romane wie Stephen Kings The Stand bekannt, doch sind es dann oft Zombies oder andere alptraumhafte Kreaturen, die zur eigentlichen Bedrohung werden. Die Pastors sind mit ihrem Film näher an Stephen Kings Untergangsszenario, bei dem eine Supergrippe die Menschheit dahinrafft.
Eine hochansteckende unheilbare Krankheit, die Pastors führen sie nicht näher aus, ist eigentlich gefährlich und furchteinflößend genug, so dass Untote etc. nicht nötig sind. Man vermisst sie hier auch nicht. Deshalb muss ein Vergleich mit den oben genannten Genre-Klassikern auch hinken. Die Zielrichtung von Carriers ist eine andere. Obwohl man aus Kostengründen eher in ländlichen Regionen und kleinen Ortschaften gefilmt hat gelingen den Regisseuren durchaus erschreckende Bilder von verwaisten Orten und Gebäuden. Spannung gewinnt der Film hauptsächlich aus dem Seuchen-Szenario und der Frage nach menschlichem Verhalten in Krisensituationen.
Allerdings hat Carriers ein paar Minuspunkte. Wie bereits erwähnt haben unsere vier Helden Regeln aufgestellt, um sich nicht zu infizieren. Besonders Brian erweist sich als kompromissloser Charakter. Dennoch verstoßen sie immer wieder eklatant gegen ihre eigenen Regeln. So sprintet beispielsweise Kate immer zum nächsten Telefon, um ihre Eltern anzurufen, die doch höchst wahrscheinlich tot sind. Dass etwa die öffentlichen Telefone mit den tödlichen Bakterien oder Viren kontaminiert sein könnten, kommt ihr nie in denn Sinn. Auch verläuft der Film trotz des Reiseziels der Gruppe etwas ziellos bzw. er nimmt sich Auszeiten.
Der Film ist mit bekannten Darstellern wie Chris Pine (der neue Kirk aus Star Trek) , der den Brian und Piper Parebo (Coyote Ugly, The Cave und The Prestige) sowie Christopher Meloni (Law & Order ) besetzt, die ihre Sache insgesamt ordentlich machen. Die Figuren stellen bis zu einem gewissen Grad Archetypen das, doch sind sie dann doch überraschend komplex und wandeln ihr Verhalten durchaus.
Für die Rezension von Carriers stand die Special Edition zur Verfügung. Ton und Bild sind ohne Beanstandungen. Die Extras sind nicht besonders ergiebig. Hier hätten ein paar Infos über Seuchen bzw. Seuchenbekämpfung gut zum Thema gepasst. Erwähnenswert ist aber der irgendwie makabere Einfall, der Special Edition eine Virenschutzmaske (!) beizugeben. Wie Fürsorglich von Splendid. Den Film gibt es auch noch als 3 DVD Limited Edition
Fazit:
Carriers ist ein apokalyptisches Roadmovie, dass seine Spannung besonders aus dem Untergangs-Szenario und der Frage nach menschlichem Verhalten im Angesicht des Untergangs der Zivilisation bezieht. Überzeugend agierende Darsteller und relativ komplexe Figuren lassen gelegentliche Auszeiten in der Geschichte verschmerzen.
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