Cracked, Staffel 2 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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Cracked, Staffel 2

Rezension von Christel Scheja

 

Obwohl Kanada eher dafür bekannt ist, dass gerade in Vancouver viele amerikanische Serien produziert werden, deren Herstellung in den USA zu teuer wären, gibt es natürlich auch eigene Produktionen. Allerdings gelangen die wenigsten davon auf den deutschen Markt und haben überhaupt die Chance wahr genommen zu werden. Eine dieser Serien ist „Cracked“, die sich um ein forensisches Ermittlerteam dreht, dass mit ganz besonderen Straftätern zu tun hat. Die Serie durfte allerdings nur zwei Staffel erleben. Die abschließende, die gerade einmal acht Folgen umfasst, liegt nun ebenfalls auf DVD vor.

 

Eine ganze Weile hat Detective Aidan Black schon zusammen mit Doktor Daniella Ridley die Psych-Crimes-Unit erfolgreich geführt. Es gelang ihnen, einige Verbrechen aufzuklären, aber auch oft genug andere zu verhindern und Unschuldige zu beschützen. Das liegt daran, dass auch der Polizist und seine medizinisch-psychologische Beraterin selbst genug Probleme haben und sich so besonders gut in die möglichen Täter einfühlen können. Vor allem Aidan Black leidet immer wieder an den Folgen eines posttraumatischen Stress-Syndroms.

Gerade Daniella hat ihm geholfen, besser mit seinen Angstzuständen zurecht zu kommen, doch nun beschließt sie aus persönlichen Gründen aufzugeben, weil sie ihren Sohn kennen lernen will, den die vor vielen Jahren zur Adoption frei gab.

Aus diesem Grund muss Aidan nun erst einmal alleine operieren, findet aber in der jungen Psychaterin Clara Malone schnell Ersatz. Diese ist zunächst nur die Zeugin in einem Entführungsfall, wird aber auf der Suche nach einer bipolar gestörten Patientin zur unentbehrlichen Begleiterin und später von Inspektor Diane Caligra fest in die Einheit aufgenommen.

Gemeinsam sind die beiden nun damit beschäftigt, die Schießerei in einem Nachtclub aufzuklären, der eine Band zum Opfer fiel – ein Fall, der bald schon komplizierter ist als alle zunächst dachten. Und ist der kongolesische Flüchtling wirklich der Mörder des Lebensmittelhändlers Idaris John, da die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben?

Dann wird ein Obdachloser gefunden, dem jemand mit einem Messer den Hals aufgeschlitzt und danach den Tatort gereinigt hat. Oder sieht die Sache wie im Fall des 67-jährigen Ed Jankowski, der unter Paranoia zu leiden scheint, ganz anders aus?

Kniffelig wird es den Mord an einer Kellnerin aufzuklären. Der vermeintliche Täter spricht allerdings keine bekannte Sprache … doch er kommt auch irgendwann nicht mehr als Täter in Frage. Wer aber dann? Und wie sieht es mit dem Mord an einer Krankenschwester aus, die in der Psychiatrie arbeitete. Schon bald weisen die Spuren zu einem Sozialwohnblock hin …

 

Auch in der zweiten Staffel widmet sich die Psych-Crimes-Unit bewusst Fällen und Tätern in denen psychische Erkrankungen eine Rolle spielen und nicht die üblichen Antriebsfedern, die die Täter in Krimiserien zu haben scheinen wie Gier, Rachegedanken oder Eifersucht. Tatsächlich heben sich auch diese acht Fälle ein wenig aus der Masse heraus, weil die Auflösung nur selten nach Schema F verläuft.

Allerdings kommt es auch darauf an, wie die Fälle präsentiert und aufgebaut werden – und da hat die Serie gelegentlich ihre Schwächen. Zwar nehmen sich die Macher auch diesmal die Zeit, die Geschichten entsprechend aufzubauen und die betroffenen Personen genau zu durchleuchten, was vom Zuschauer einiges an Geduld fordert – aber sie schaffen es nicht immer, die Entwicklungen überzeugend in Szene zu setzen, denn immer wieder mischt auch der reine Zufall mit und Stereotypen des Genres werden viel zu schnell und zu deutlich erfüllt.

Auch im Ermittlerteam entwickelt sich einiges zu Schlechten. Wuchsen die vier Mitglieder noch in der ersten Staffel nach und nach zu einem Team zusammen und entwickelten sich weiter, so konzentriert sich die Geschichte nun ganz auf die beiden Hauptfiguren und ihre Befindlichkeiten. Anders als am Anfang fasst Aidan Black überraschend schnell Vertrauen zu seiner jungen und gutaussehenden Kollegin. Die kleinen Reibereien und Meinungsverschiedenheiten, die den Reiz zwischen ihm und Daniella ausmachten sind leider nicht vorhanden, auch bleibt der Charakter der Clara Malone weitaus glatt gebügelter als der ihrer Vorgängerin. Sie mag psychisch wesentlich stärker sein als der immer noch labile Detective Black, aber dadurch verliert sie ihm gegenüber auch an Bedeutung.

Alles in allem erweisen sich die Folgen als solide Krimikost für alle Zuschauer, für die Action und Humor weniger wichtig sind als interessante Fälle, in denen die Menschen im Vordergrund stehen und nicht die reine Tat. Zwar erweisen sich hier viele Lösungen und Figuren auch als typisch und konventionell, aber es gibt auch die ein oder andere Ausnahme, die die entsprechende Folge dann ein wenig aus der Masse hebt. Gerade für diese Ausnahmen und die ein oder andere krasse Einstellung rechtfertigt sich die hohe Altersfreigabe, denn nicht alle angesprochenen Themen sind wirklich unter einem bestimmten Alter zu verstehen.

Bild und Ton entsprechen dem aktuellen Fernseh-Standard, allerdings musst der Zuschauer auf Extras und Untertitel für die englische Tonspur verzichten.

 

 

Fazit:

 

„Cracked“ ist auch in der zweiten Staffel durchaus solide Krimiunterhaltung, die auch weiterhin ihrer Linie treu bleibt und Fälle präsentiert, die nicht immer so ausgehen, wie man es erwartet. Allerdings verlieren gerade in der zweiten Staffel die Figuren und die Entwicklungen innerhalb des Teams ziemlich an Kraft. Aber wer vor allem glaubwürdig menschliche Probleme und Dramen hinter den Fällen oder bei den Tätern und Ermittlern mag, wird auch weiterhin voller Spannung vor dem Fernseher sitzen können.

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DVD:

Cracked, Staffel 2

Regisseur(e): Don McBrearty, Bruce McDonald, Jim Donovan, Norma Bailey, Sudz Sutherland

Komponist: Robert Carli

Künstler: Tim Bider, Norayr Kasper, Jon Comerford, Peter Raymont, David B. Thompson, Patrick Tarr, Calum deHartog, Lisa Parasyn, Tracey Forbes, Jean Coulombe, David Barlow, Rudolf Blahacek, Manny Danelon, Kathy Weinkauf, Bruce M. Smith, Ellen Vanstone

Format: Dolby, PAL

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 2

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Polyband/WVG

Erscheinungstermin: 26. September 2014

Produktionsjahr: 2013

Spieldauer: 360 Minuten

ASIN: B00LMPG060

 

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Darsteller:

 

David Sutcliffe

Luisa D'Oliveira

Dayo Ade

Karen LeBlanc

Mayko Nguyen

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405091729548591112d
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Erstellt: 17.10.2014, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 13731