Crash Of The Titans (PlayStation 2)
 
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Crash Of The Titans (PlayStation 2)

Rezension von Björn Backes

 

Handlung

Die paradiesischen Zustände auf Crashs Heimatinsel wandeln sich schlagartig, als das Eiland einmal mehr vom fiesen Neo Cortex aufgesucht wird. Dieser Tunichtgut erdreistet sich, innerhalb kürzester Zeit die fliegende Maske Aku Aku zu stehlen und auch noch Coco Bandicoot, Crashs Schwester, zu entführen. Dies ist zu viel für den jungen Helden, der sich sofort ins Getümmel stürzt, die Maske zurückerobert und sich waghalsig in ein neues Abenteuer in der berüchtigten Inselkulisse stürzt. In knapp zwei Dutzend aufregender Levels jagt er den bösartigen Doktor, schlägt sich gegen haufenweise Minions und mutierte Inselbewohner durch und gibt sich mit aller Kraft daran, Cortex zu besiegen und Coco zu befreien. Einfacher gesagt als getan…

 

 

Das Spiel

Das nunmehr bereits fünfte Abenteuer des heimlichen Videospielhelden Crash Bandicoot orientiert sich im Wesentlichen an den beiden Vorgängerversionen und findet wider aller Hoffnung nicht zum ursprünglichen Jump ’n’ Run-Genre zurück. Die Beat ’em Up-Elemente sind stattdessen weiter ausgeprägt und machen „Crash Of The Titans“ grundsätzlich zu einem liebevoll animierten Haudrauf-Spiel in Tiny Toons-Manier, zumindest was den Humor betrifft.

Das Spiel konstituiert sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Szenarien, in denen Crash mehr oder minder gefährliche Gegner aus dem Weg räumen muss, so dass sich bisweilen echte Prügelattacken entwickeln, in denen der flinke Titelheld sein ganzes Arsenal an Offensivaktionen und Angriffscombos entfesseln kann. Die Gegner werden dabei regelrecht zurechtgestampft und weichgeklopft, sind je nach Beschaffenheit aber nicht immer so einfach zu besiegen. Im weiteren Verlauf des Spiels trifft Crash schließlich auch auf verschiedene Mutanten, derer er Herr werden muss, um sie zu seinen eigenen Zwecken zu verwenden. Sollte es gelingen, einen Mutanten zu bezwingen und ich zu beherrschen, steuert man fortan den gigantischen Ex-Gegner und nutzt auch dessen Spezialfähigkeiten, jedoch alles zum Preis der wertvollen Mojos, die überall verstreut eingesammelt werden können. Generell ist jenes Mojo das Lebenselixier des kleinen Derwisch; wertvolle Upgrades lassen sich hiermit erzielen, weiterhin kann man damit auch die Lebensenergie erweitern und die Auswahl der eigenen Moves vergrößern. Dementsprechend schwierig ist es jedoch manchmal, den Mojo-Vorrat auszubauen und somit auch das Talent des Helden aufzuwerten oder auch die Titanen zu steuern. Es gibt Situationen im Spiel, da neigt man diesbezüglich zur Verzweiflung, da mit dem Besitz der mutierten Figuren eine Unzahl neuer Minions heranstürmt, die mithilfe des Titanen noch besiegbar erscheinen, aber bei dessen Verlust bzw. dem Ende des Mojo-Vorrats schier übermächtig werden. Die Übernahme der Riesen, sinnbildlich also der „Crash Of The Titans“, ist daher auch manchmal Segen und Fluch zugleich.

Auf der Suche nach Coco durchläuft Crash schließlich eine ganze Reihe interessanter Levels, in denen seine Bilanz eine nicht ungewichtige Rolle spielt. In den Schlusssequenzen wird der Auftritt des Protagonisten in drei Kriterien beurteilt, nämlich danach ob er alle Gegner aus dem Weg geräumt hat, ob es ihm gelungen ist, die drei jeweilig verteilten Kameras zu vernichten und inwiefern er schlagkräftig bereitstehende Combos ausgeführt hat. Das Erreichen dieser drei Ziele bringt schließlich wertvolles Gold mit sich. Außerdem sind in den Levels auch noch kleine Bonusrunden eingebaut, in deren Verlauf verschiedene Extras freigespielt werden können. An Varianten und untergeordneten Zusatzmechanismen mangelt es dem Spiel dementsprechend auch nicht.

 

 

Technik/Handling

Unter technischem Aspekt ist „Crash Of The Titans“ weitestgehend makellos, gerade was das schlichte Handling der Hauptfigur betrifft. Die einzelnen Prügelmodifikationen sind schnell eingespielt, die Bewegungen alsbald automatisiert und die Voraussetzungen für einen schnellen und guten Einstieg ausgelegt. Ähnliches lässt sich auch für die nette Grafik berichten, die gerade bei der Darstellung der animierten Kulissen Punkte sammelt. Lediglich die Bildführung könnte etwas dynamischer sein und sich quasi den Bewegungen des Helden anpassen. So manches Mal droht eine Aktion nämlich schon einmal aus dem Bildschirm zu ‚fallen’, was angesichts des bisweilen flotten Spieltempos partiell unvorteilhaft ist. Doch im Grunde genommen halten sich solche Erscheinungen in Grenzen und haben auch keinen merkenswerten Einfluss auf das allgemeine Spielgeschehen.

 

 

Spielspaß

Wie so oft bei etwas schwierigeren Jump ’n’ Runs hängt der Spielspaß von der persönlichen Geduld des Gamers ab. Gerade in denen Szenen, in denen Crash die Kontrolle über einen der Titanen übernimmt und sich plötzlich einer Heerschar Kreaturen ausgesetzt sieht, entwickeln sich zeitweise zur kniffligen Sackgasse, aus der man so schnell nicht wieder herausgelangt. Vereinzelte Passagen erfordern nebenher auch noch eine gewisse Frustrationstoleranz und eine gute Selbstbeherrschung, denn gerade an den Stellen, an denen mehrere Anläufe notwendig sind – und davon gibt’s in „Crash Of The Titans“ so einige – ertappt man sich dabei, dass man die Steuerung am liebsten in die nächste Ecke feuern würde, weil kein Fortschritt erzielt wird. Doch ruhig Blut: Spätestens bei der nächsten Haudrauf-Aktion hat man dergleichen wieder vergessen und baut die vorherige Verzweiflung wieder sinnvoll an den Gegnern im Spiel ab.

Von diesen Aspekten abgesehen bietet Crashs neues Abenteuer definitiv eine Menge Spielspaß; die individuellen Levelgestaltungen bereiten eine Menge Freude, die Masse an zusätzlichen Goodies macht das Spiel auch über den ersten großen Erfolg spannend und der Spaß, den Crashs unzählige Handlungsmöglichkeiten garantieren, reißt gerade wegen des hohen Action-Gehalts und der satten Geschwindigkeit nie ab. Fazit: Nahezu optimal!

 

 

Fazit

Crash Bandicoot bekommt pünktlich zum Release seines neuen Abenteuers ordentliche Konkurrenz vor den Latz geknallt. Mit dem aktuellen Action-Game um den lilafarbenen Drachen Spyro schickt das Genre beinahe parallel einen Titel ins Rennen, der potenziell dieselbe Zielgruppe anvisiert, insgesamt aber gegen „Crash Of The Titans“ dennoch den kürzeren zieht. Die Gründe sind im berechtigten Vergleich schnell offensichtlich. Das Handling ist ziemlich einfach und vermittelt dennoch ein authentischeres Spielgefühl, die Grafik bietet vergleichsweise deutlich weniger Störfaktoren auf und die Vielzahl der coolen Moves und das stets erweiterbare Talent des Protagonisten sorgt auch für anhaltenden Spielreiz und demnach auch für eine Menge Spaß, bedingt auch durch das überzeugende Gameplay. Hinzu kommt ein äußerst lukrativer Zweispieler-Modus, der das Spiel grundsätzlich ein wenig vereinfacht, aber gerade wegen der tollen Interaktion nicht minder interessant macht.

Alles in allem ist der neue Teil der ewig währenden Reihe um Crash Bandicoot also eine weitere Hausnummer, dieses Mal zwar noch deutlicher im jugendlichen Beat ’em Up-Style inszeniert, dank der nach wie vor deutlichen Jump ’n’ Run-Basis aber immer noch ein typischer Vertreter dieser Reihe. Wer den kleinen Fuchs mag und über die Jahre lieben gelernt hat, der sollte ihn daher also auch bei der Suche nach seiner verschollenen Schwester unterstützen. Für Action und Spaß auf gewohnt hohem Niveau ist bei der Hatz auf Neo Cortex nämlich definitiv gesorgt!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240511105156abed5007
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Crash of the Titans

von Vivendi Games Deutschland GmbH

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahre gem. 14 JuSchG

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.12.2007, zuletzt aktualisiert: 15.02.2015 18:57, 5516