Das Böse erwacht von Sebastian Rook

Reihe: Invasion der Vampire Bd.1

Rezension von Bine Endruteit

 

„Das Böse erwacht“ ist der erste Roman der Trilogie „Die Invasion der Vampire“ von Sebastian Rook.

 

Ben ist mit seinem Vater und einigen Wissenschaftlern nach Mexiko gereist, um das Land und die Geschichte um das untergegangene Volk der Maya zu erforschen. Es ist das Jahr 1860 und die Forscher haben sich viel vorgenommen. So sollen zum Beispiel Tiere mit nach London genommen werden, um sie der Wissenschaft zugänglich machen zu können. Dafür ist Sir Donald verantwortlich. Als die Reisegruppe sich schon mehrere Tage durch den Dschungel geschlagen hat, entdeckt sie etwas Ungewöhnliches. Sie haben eine Höhle gefunden, die hinter einer riesigen Rosenhecke verborgen war. Um den Eingang ist das riesige Bild eines Fledermauskopfes aus dem Stein geschlagen worden, so dass die Öffnung das Maul des Tieres darstellt. Die einheimischen Träger empfinden diesen Anblick als äußerst erschreckend und wollen sich dem Gebilde nicht nähern, doch Ben und Sir Donald kriechen mutig in die Höhle.

 

Im Inneren entdecken sie einen Schwarm Fledermäuse, der die Decke schwarz färbt. Seltsamerweise hat Ben das Gefühl, von einer besonders großen Fledermaus mit ihren großen, rot glühenden Augen gemustert zu werden, was untypisch für die Tiere wäre. Plötzlich stellt sich heraus, dass die Wände nicht mehr stabil sind. Der Eingang wird verschüttet und nur Ben kann sich noch nach draußen retten. Sir Donald bleibt eingeschlossen und wird erst nach mehreren Stunden mühevoller Arbeit befreit. Er ist seltsam barsch und beharrt darauf, ausschließlich die Fledermäuse mitzunehmen. Alle anderen bereits gesammelten Tiere sollen freigelassen werden. Auf dem Rückweg zum Schiff werden immer mehr Mitglieder der Reisegesellschaft krank. Sie leiden unter Blutarmut und sterben. Erst als es schon fast zu spät ist, findet Bens Vater heraus, was wirklich passiert ist: Der Vampir-Gott Camazotz ist in Sir Donald gefahren und benutzt ihn, um seine Vampirschar nach London zu bringen. Sich selbst kann er nicht mehr retten, aber seinem Sohn trägt er auf, noch vor Camazotz in die Großstadt zu reisen und die Menschen zu warnen.

 

Als der Junge die Reise überstanden hat und auf einem Schiff in London ankommt, schließt sich ihm der Straßenjunge Jack an. Gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach dem Vampirfürsten und versuchen, sich und die Welt vor seiner Herrschaft zu retten.

 

„Das Böse erwacht“ ist ein sehr gelungener Abenteuerroman. Der hier verwendete Vampirmythos beruht auf alten Sagen der Maya-Kultur. Der Autor Sebastian Rook hat gute Recherchearbeit geleistet und viele interessante Informationen zu diesem Volk und seinem Glauben im Buch untergebracht. Alle Götter stammen wirklich aus den alten Überlieferungen und auch die Mayastätten hat er sehr originalgetreu beschrieben. So lernen die jugendlichen Leser auch noch etwas über eine alte Kultur, während sie lesen.

 

Die Geschichte der Kinder, die sich auf die Jagd nach Vampiren machen, ist gut ausgearbeitet. Man kann sehr genau mit ihnen mitfühlen. Der Straßenjunge Jack, der sich plötzlich unter den Reichen wieder findet, ist ein liebevoll gestalteter Charakter. Schon alleine durch seine Sprache und die manchmal etwas unbeholfene Ausdrucksweise kommt seine Art gut zur Geltung.

 

Der Roman erinnert ein wenig an alte Klassiker wie „Oliver Twist“. Die Atmosphäre in diesem Buch ist sehr ähnlich, auch wenn gegen eine mystische Figur gekämpft wird. Der Auftakt der Serie „Invasion der Vampire“ ist ein gelungener Abenteuerroman mit viel Spannung, der besonders Jungen großen Spaß machen wird. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, macht aber trotzdem neugierig auf mehr.

 

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