Edgar Allan Poe's Das Grab der Ligeia (DVD; Horror; FSK 16)

Rezension von Wiebke

 

Rezension:

Von einer schweren Krankheit betroffen, hegt die junge Studentin Ligeia den Wunsch, unsterblich zu sein. Auf der Suche nach ewigen Leben führt sie im Keller der Universität Experimente an Toten durch und lässt für ihre Obsession sogar Menschen töten. Mit einem eigens dafür entwickelten Verfahren trennt sie die Seelen der Toten von ihren Körpern, um mit ihnen ihr eigenes Leben zu verlängern. Als der junge und überaus beliebte Professor Jonathan Merrick eine Vorlesung an der Universität hält, nutzt Ligeia dessen Aufenthalt aus und verzaubert den wohlhabenden Akademiker mit ihrem überaus schönen und betörenden Wesen. Geblendet von deren Erscheinung, verlässt dieser seine Verlobte Rowena, um zukünftig sein Leben an der Seite der geheimnisvollen Schönen zu verbringen. Nach einer übereilt stattfindenden Hochzeit, zieht das Paar auf das längst verloren geglaubte Familienanwesen Ligeias, das von Merrick zurückgekauft worden ist. Doch lange dauert es nicht, bis dieser spürt, dass auf dem geheimnisvollen Anwesen nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Während er sich um alltäglichen Belange bemüht, zieht es Ligeia immer öfter in den Keller, wo sie schaurigen Experimenten nachgeht. Als Merrick dahinter kommt, was seine junge Frau dort treibt, verlässt er diese, um in sein ursprüngliches Leben und zu Rowena zurückzukehren. Aber auch dieses Glück scheint von kurzer Dauer. Denn schon bald entdeckt er an Rowena dieselben Charakterzüge, wie er sie von Ligeia kennt und so wächst in ihm der Verdacht, dass diese von ihr besessen ist.

 

Eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe diente als Vorlage für den Film "Das Grab der Ligeia", der nicht nur Elemente des Horrors in sich birgt, sondern auch romantische und mystische Komponenten beinhaltet. Düster und atmosphärisch dicht präsentiert er sich seinen Zuschauern und lässt sie eine Geschichte erleben, die ohne viel Blutvergießen, dafür aber um so schauriger vonstatten geht. Während zu Beginn des Films die Figur der Ligeia vor allem die männlichen Zuschauer in ihren Bann zieht, sind es im Verlauf des Geschehens eher die gespenstischen wirkenden Kulissen und die diabolischen Machenschaften der Ligeia, die einen morbiden Charme ausstrahlen und an den Bildschirm fesseln. Passend besetzt mit Sofya Skya, ist die Rolle der Ligeia das tragende Element des Films, wobei auch Wes Bentley als Professor Jonathan Merrick einiges an Unterhaltung bietet. Hin und her gerissen zwischen zwei Frauen, deren Wesen völlig unterschiedlich ist, beginnt er ein Spiel mit dem Feuer, das er bitter bereut. Doch das Geheimnisvolle hat schon immer einen unwiderstehlichen Reiz ausgeübt und so sei ihm seine spontan gefasste Entscheidung zugunsten des Bösen verziehen. In weiteren Rollen sind Kaitlin Doubleday als Rowena, Michael Madsen als George und Eric Roberts als Vaslov zu sehen, die allesamt eine hervorragende schauspielerische Leistung bieten. Schade nur, dass die Dialoge manchmal etwas schwach erscheinen und so das stimmige Gesamtbild ein wenig trüben.

 

Die Optik hingegen, weiß auf der ganzen Linie zu überzeugen und brilliert mit schönen Bilder und düster wirkenden Kulissen. Dazu passend stellt sich der Ton dar. Die Dialoge sind klar verständlich, die Musik verteilt sich angenehm im Raum. Als störend allerdings, stellen sich englische Untertitel heraus, die russischsprachige Passagen übersetzen sollen. Da einige dieser bereits in deutscher Sprache synchronisiert wurden, wirkt das Ganze eher konfus, als hilfreich.

Als Bonusmaterial besticht ein zwanzigseitiges Booklet, das eine Vielzahl an Informationen zum Film und zur Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe enthält. Auf der DVD sind neben dem Trailer zum Film eine Sammlung von Deleted Scenes sowie eine halbe Stunde an Interviews enthalten, die sich informativ und interessant präsentieren.

 

Fazit:

„Das Grab der Ligeia“ ist ein überaus atmosphärischer Streifen, dessen Handlung allerdings recht ruhig vonstatten geht. Ein Film für Fans von mystischen Geschichten, die sich gerne einmal gruseln.

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