Das Haar der Sklavin (Autorin: Bertha Werder; Gruselkabinett 184)
 
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Das Haar der Sklavin von Bertha Werder

Hörspiel

Reihe: Gruselkabinett Folge 184

 

Rezension von Cronn

 

In der Reihe Gruselkabinett erscheinen bei Titania-Medien in schöner Regelmäßigkeit Klassiker der unheimlichen Literatur im Hörspiel-Format. Dabei sind immer wieder die bekannten Größen dabei, u. a. Ambrose Bierce, Algernon Blackwood, Howard Philips Lovecraft und dergleichen mehr.

 

Dennoch sind es immer wieder die kleinen, vergessenen Perlen, die die Reihe zu etwas Besonderem machen. Diesmal ist es wieder so weit: Mit Bertha Werder steht eine zu Unrecht vergessene Literatin im Fokus, die mit Das Haar der Sklavin eine gelungene Geschichte verfasst hat. Doch wie gelungen ist die Umsetzung in ein Hörspiel geworden? Das soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

 

Verlagsinfo:

Während eines Besuches bei seinem Vetter in Konstantinopel wird der verarmte Weber Hassan auf das Begräbnis einer wunderschönen Sklavin aufmerksam, deren goldenes Haar ihn komplett in seinen Bann zieht. Angetrieben von der Gier nach Reichtum beschließt er, das Haar an sich zu nehmen, um daraus einen ganz besonderen Teppich zu weben. Ein fataler Fehler, wie sich schon bald herausstellen wird …

 

Kritik:

Bertha Werder hat in ihrem kurzen Leben drei Romane und einige Aufsätze und Gedichte veröffentlicht. Die Erzählung »Das Haar der Sklavin« ist voller Lokalkolorit Istanbuls. Die Umsetzung zollt dem gebührend Respekt, indem sofort mit der ersten Sekunde des Hörspiels akustisch klar wird, dass wir uns auf einem Basar im orientalischen Umfeld befinden. Dies wird auch im weiteren Verlauf der Handlung nicht abreißen und trägt einen großen Teil zum Gelingen des Hörspiels bei.

 

Auch die sehr gelungene Sprecherleistung bringt »Das Haar der Sklavin« in den Bereich der Hörspiele der Reihe, der als Top-Bereich bezeichnet werden kann. Gerade die sanfte, hauchende Stimme von Eva Michaelis bringt das Sehnsuchtsvolle ihres Charakters grandios zur Geltung. Auch Hassan, gesprochen von der Schauspiellegende Patrick Bach, ist sehr treffend umgesetzt.

 

»Das Haar der Sklavin« ist ganz in der Tradition der Romantik verfasst und birgt deren Kernessenz in sich. Manch einem mag die Sprache zum Teil zu pathetisch aufgeladen erscheinen, doch genau das ist, was sich die Romantiker vorgestellt haben.

 

Als weitere Stimmen sind dabei: Peter Weis, Antje von der Ahe, Christian Stark, Jean Paul Baeck, Gerlinde Dillge, Manfred Liptow, Marc Gruppe und Ursula Wüsthof.

 

Fazit:

»Das Haar der Sklavin« ist ein sehr gelungenes Hörspiel aus dem Hause Titania Medien, bei dem alles passt: Sprecher, Audiobereich und die zugrundeliegende Geschichte. Alles verbindet sich harmonisch und ergibt eine kleine Perle in der Reihe »Gruselkabinett«, die beweist, dass immer noch Überraschungen und Entdeckungen von klassischen Autoren möglich sind.

 

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Hörspiel:

Das Haar der Sklavin

Reihe: Gruselkabinett Folge 184

Autorin: Bertha Werder

Umfang: 1 CD

Spieldauer: 47.20 Minuten

Buch: Marc Gruppe

Produktion und Regie: Stephan Bosenius und Marc Gruppe

Mastering: Michael Schwabe, Monoposto

Cover-Illustration: Johannes Belach

Layout: Doreen Enderlein

Titania Medien, 26.05.2023

 

ISBN-10: 378578533X

ISBN-13: 978-3785785331

 

Erhältlich bei: Amazon

Sprecher·innen:

  • Erzähler: Peter Weis

  • Hassan, der Weber: Patrick Bach

  • Hassans Vetter: Jean Paul Baeck

  • Hassans Frau: Antje von der Ahe

  • Essica: Eva Michaelis

  • Alte Sklavin: Ursula Wüsthof

  • Tscherkessenhauptmann: Christian Stark

  • Essicas Mutter: Gerlinde Dillge

  • Essicas Vater: Manfred Liptow

  • Basarbesucher: Marc Gruppe


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Erstellt: 06.08.2023, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 22104