Das Herz des Donnervogels (Autorin: Petra Hartmann; Im Wilden Westen Nordamerikas 18)
 
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Das Herz des Donnervogels von Petra Hartmann

Reihe: Im Wilden Westen Nordamerikas Band 18

 

Rezension von Christel Scheja

 

Schon seit einigen Jahren fährt der Blitz-Verlag ganz gut damit, seine Taschenbücher und Hardcover über den eigenen Internet-Shop zu vertreiben, allein die Ebooks und Hörbücher sind über andere Plattformen wie Amazon erhältlich. Dazu gehört auch die Reihe Im Wilden Westen Nordamerikas, die sich dadurch auszeichnet, dass sie im phantastisch angehauchten Kosmos von Karl May spielt. Petra Hartmann stellt in Das Herz des Donnervogels den Jungen Adler in den Mittelpunkt, einer Nebenfigur aus dem Roman Die Erben Winnetous.

 

Das verschlafene Küstenstädchen Kitty Hawk gerät aus dem Häuschen, als eines Tages mit dem Schiff ein Indianer aus dem Landesinneren kommt. Was will die Rothaut hier? Ist sie ein Späher für seine Stammesmitglieder von den Lakota? Oder Schlimmeres?

Allein der junge Fred steht dem überraschend kultiviert erscheinenden jungen Mann offen gegenüber und schließt Freundschaft mit dem Jungen Adler, der nicht nur mehrere Sprachen spricht, sondern auch Lesen und Schreiben kann. So erfährt er von dessen großem Traum und unterstützt ihn fortan bei der Erfüllung desselben.

 

Und das ist von Petra Hartmann rührend erzählt. Sie bleibt zwar in der Sicht des Ich-Erzählers Fred, bietet aber auch immer wieder Einblicke in die Seelenwelt des Jungen Adlers, der eine interessante Persönlichkeit ist, hält er auf der einen Seite doch die Traditionen seines Volkes sehr hoch und lebt in deren Kosmos, auf der anderen Seite ist sein Blick aber auch auf die Zukunft und Technik gerichtet, wie sein Wunsch es seinem Namensvetter gleich zu tun, immer wieder zeigt. Deshalb ist er nicht ohne Grund in die Stadt gekommen, in der er natürlich für Aufsehen sorgt, sind die einfachen Dorfbewohner doch in all den klassischen Vorurteilen gefangen und durch den überaus zivilisiert auftretenden Lakota irritiert.

 

Die Geschichte greift auch noch eine Angelegenheit auf, die es leichter macht, den Roman in der Zeit zu verorten und spielt mit historischen Personen. Das ganze wird mit sehr viel Herzblut aber auch Augenzwinkern erzählt, das die Klischees deutlich abmildert. Zudem scheint sie auch die Kultur und Mythen der Lakota etwas genauer recherchiert zu haben.

 

Und wie man sich denken kann, darf die Figur auch wieder dahin zurückkehren, wo sie vielleicht noch einmal auftreten kann. Immerhin wird der Junge Adler so weit charakterisiert, dass man mit ihm fühlt, auch wenn das Herz doch ein wenig mehr bei Fred liegt, der sich durch die ganze Sache auch weiter entwickelt und schließlich nicht mehr nur der Laufbursche ist, sondern von nun an seinen eigenen Weg geht.

Fazit

»Das Herz des Donnervogels« ist wie seine Hauptfigur Junger Adler ungewöhnlich. Denn der Roman fällt aus der Reihe, weil er ein Thema behandelt, das man eigentlich nicht in einem Wildwest-Roman erwartet, das aber dennoch recht gut in die Zeit passt. Liebevoll und amüsant erzählt wird die Geschichte für alle Fans von Winnetou und Co. zu einem Lesegenuss.

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Buch:

Das Herz des Donnervogels

Autorin: Petra Hartmann

Reihe: Im Wilden Westen Nordamerikas Band 18

Blitz Verlag, 2023

Taschenbuch: 280 Seiten

Taschenbuch ohne ISBN

Cover: Mario Heyer

 

Kindle-ASIN: B0C195ZJ5V

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 13.09.2023, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 09:19, 22225