Hörspiel
Reihe: Gruselkabinett Folge 176
Rezension von Cronn
In der Reihe Gruselkabinett erscheinen seit vielen Jahren die Klassiker der Phantastischen Literatur. Naturgemäß sind die Qualitätsmerkmale dabei von Mal zu Mal schwankend. Nicht jedes Hörspiel kann überzeugen in seiner Adaption und Ausführung. Dennoch sind die Produktionsqualitätsaspekte stets als sehr hoch einzustufen. Das Sounddesign ist nahezu durchgängig auf hohem Niveau und auch die Sprecher. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und so nimmt es nicht wunder, dass es auch Folgen gibt, die weniger überzeugen.
Doch das ist bei Das Lächeln des Toten nicht der Fall.
Verlagsinfo:
England, 1911: Auf dem Totenbett verwehrt der alte Sir Hugh Ockram seinem Sohn Gabriel und seiner Nichte Evelyn den Segen für ihre Heiratsabsichten, verweigert aber mit einem diabolischen Lächeln auf den Lippen die Begründung. Gabriel befürchtet eine alte Erblast auf der Familie, die mit merkwürdigen Bestattungsriten und grinsenden Totenschädeln einhergeht. Eines Nachts schwebt eine blasse, seltsam lächelnde Frau vor dem Fenster, die Evelyn zum Verwechseln ähnlich sieht …
Kritik:
Francis Marion Crawford wird sicherlich den meisten Kennern der Phantastischen Literatur als der Verfasser der Klassikergeschichte Die obere Koje bekannt sein. In der vorliegenden Geschichte »Das Lächeln der Toten« zelebriert er allerdings weniger Seemannsgarn-Hintergrund als boshafte Adelsgeschlechter-Atmosphäre.
Marc Gruppe und Stephan Bosenius ist mit dieser Adaption gelungen, den Hörer tief in das alte Herrenhaus mit seiner gruseligen Gruft atmosphärisch eintauchen zu lassen. Dazu tragen nicht nur die stimmungsvolle Story bei, sondern vor allem die tollen Sprecher und die Soundeffekte, welche perfekt das Setting zu tragen vermögen.
Mit dabei sind hier: Matthias Lühn, Fabienne Hesse, Beate Gerlach sowie Herbert Tennigkeit, Sigrid Burkholder, Janina Sachau, Marc Gruppe und Bodo Primus.
Fazit:
»Das Lächeln der Toten« ist ein ausgesprochen gelungenes Hörspiel, das stringent konzipiert, kongenial umgesetzt und auch soundtechnisch sauber produziert ist.
Chapeau!