Das Vampirjäger-Handbuch (Autor: Constantine Gregory)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Das Vampirjäger-Handbuch von Constantine Gregory

Rezension von Christel Scheja

 

Es hat sie schon immer gegeben, allerdings haben sie in früheren Zeiten eher ein Schattendasein gefristet, da sich nur wenige Leser und Leserinnen für den mythologischen Hintergrund des Vampirglaubens interessieren.

Die Vampir-Hysterie bringt es nun mit sich, dass einige Sekundärwerke auf dem deutschen Markt erscheinen, die sonst nicht aufgelegt worden wären, weil sie kaum einen interessierten.

Einige der Bücher nähern sich dem Thema dabei eher romantisch verklärt, ein Grossteil aber bleibt der alten Linie treu und präsentiert Werke für diejenigen, die in den Vampiren noch eher die Monster sehen.

 

Eines davon ist „Das Vampirjäger-Handbuch“, das erläutert, „wie man sie findet, wie man sie jagt“ und „wie man am Leben bleibt.“ Verfasst haben soll es Constantine Gregory, seines Zeichens Priester in St. Peters Church im Stadtteil Whitechapel in London, der einen ganz besonderen Ruf hat.

Das Buch ist klassisch aufgebaut und klärt solche Fragen wie „Gibt es Vampire wirklich?“ oder „Was ist ein Vampir?“ Dabei geht er weit in die Geschichte zurück, denn die Blutsauger waren nicht nur im Mittelalter bekannt, sondern auch schon im alten Ägypten und in anderen antiken Hochkulturen, wenngleich das moderne und literarische Bild sich mehr an neuzeitliche Vorstellungen aus Osteuropa hält.

„Das Identifizieren der Untoten“ will gelernt sein, denn es gibt viele Anzeichen die darauf hindeuten, dass ein Toter nicht wirklich ruht. Wie kann man zu einem Vampir werden? Ist es angeboren, erwirbt man es sich durch Taten oder Infekte und kann man auch noch als Sterbender dazu werden? Auch die Verbindung zu anderen Wesen wie Werwölfen, Zombies und Hexen wird hergestellt.

„Wie man Vampire findet“ ist einfach, kann man die Zeichen erst einmal lesen, die sie hinterlassen, wenn sie ihre Gräber und Friedhöfe verlassen. Auch in Leichenhallen und Krankenhäusern können sie auftauchen.

„Vampirprävention“ ist jederzeit von Nöten. Man muss sich nicht nur zu schützen wissen, sondern kann auch schon verhindern, dass jemand zu einem Blutsauer wird, indem man ihn zerstückelt, im Grab pfählt oder ihm Gegenstände hineinlegt, die ihn beschäftigen.

Daran schließt sich das Kapitel über das „Beseitigen von Vampiren“ an, in denen die Werkzeuge, Waffen und Abwehrmittel wie Hammer, Pflock, Weihwasser und Knoblauch beschrieben wird.

Dann wirft der Autor noch einen kurzen Blick auf „Typische Aufenthaltsorte“, im Anhang findet sich eine Liste mit „Weiterführender Literatur“, „Anmerkungen“, „Danksagungen“ und nicht zuletzt ein Stichwortregister.

 

Wer sich ein wenig mit der Materie auskennt, weil er sich selbst schon mit den entsprechenden Quellen beschäftigt hat, wird einerseits erkennen, dass ihm das Buch nicht viel Neues bietet, andererseits aber auch, dass sich die Autoren im Hintergrund sehr viel Mühe geben, ihre Recherchen unterhaltsam und dennoch informativ und komprimiert wieder zu geben. Zwar gehen sie nie in die Tiefe, reißen aber immer wieder auch Details an und stellen weniger bekannte Erscheinungsformen der Vampire vor, die auch in der Literatur nur wenig Eingang fanden.

Alles in allem richtet sich das Buch damit vor allem an Laien, die zum ersten Mal ein solches Buch in Händen halten und einen Überblick über diese Gestalten im Volksglauben haben wollen.

Für sie ist auch die edle und stimmungsvolle Aufmachung gedacht, die suggeriert, es mit einem schon etwas älteren und in Benutzung befindlichen Buch zu tun zu haben, was Anmerkungen und Blutflecke beweisen. Nur eines findet sich nicht – romantische die im Moment gängige Verklärung der Blutsauger und Wiedergänger. Hier finden sich die Gestalten, die unseren Vorfahren Angst machen und vielleicht teilweise sogar eine natürliche Erklärung...

 

„Das Vampirjäger-Handbuch“ verrät viel über die düstere Welt der Vampire wie sie sich aus den Vorstellungen des Volks- und Aberglaubens entwickelte. Allerdings wendet sich das Buch in erster Linie an Einsteiger in das Thema, da die meisten Fakten den Kundigen ohnehin schon bekannt sind.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240505171800fc21c3bc
Platzhalter

Roman:

Das Vampirjäger-Handbuch

Autor: Constantine Gregory

Gebunden , 160 Seiten

Knaur/Pan, erschienen Februar 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Reinhard Kreissl

Titelbild und Illustrationen von Chris Daunt

ISBN-10: 3426283255

ISBN-13: 978-3426283257

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 30.03.2010, zuletzt aktualisiert: 04.05.2024 18:53, 10251