Der Fall der linkshändigen Lady (Autorin: Nancy Springer; Enola Holmes 2)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der Fall der linkshändigen Lady von Nancy Springer

Ein Enola-Holmes-Krimi Band 2

 

Rezension von Frank W. Werneburg

 

Verlagsinfo:

Enola hat sich in London erfolgreich niedergelassen und versteckt sich dort vor ihren beiden Brüdern – Sherlock und Mycroft. Als die 14-jährige Lady Cecily spurlos verschwindet, macht sich Enola auf, das Rätsel auf eigene Faust zu lösen. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem Enola mehr als einmal beweisen muss, das sie cleverer ist als ihr großer Bruder.

Es wird ihr alles abverlangt, das Leben des Mädchens zu retten und dabei ihre eigene Freiheit zu bewahren.

 

Rezension:

Enola Holmes hat sich selbstständig gemacht und betreibt eine eigene Detektei für die Suche nach vermissten Personen und Gegenständen. Dazu hat sie einen Chef erfunden, als dessen Sekretärin sie sich unter falscher Identität ausgibt. Wenn Klienten kommen, ist der Chef natürlich zufällig nie da, sodass die sich mit der ›Sekretärin‹ abgeben müssen. Aber es kommen keine Klienten. Bis ein gewisser Dr. Watson auftaucht, der ausgerechnet Hilfe bei der Suche nach der kleinen Schwester seines Freundes Holmes sucht, weil dieser daran zu verzweifeln droht. Zum Glück erkennt er Enola nicht. In dem Gespräch erfährt sie jedoch von einem verschwundenen Mädchen, das angeblich mit ihrem Geliebten durchgebrannt ist. Enola beschließt, sich auf die Suche zu machen, um sich ein Renommee aufzubauen.

 

Im 2. Band ihrer Jugend-Detektiv-Reihe führt Nancy Springer die Geschichte um Sherlock Holmes junge Schwester weiter. Wie zu erwarten war, steht diesmal der Fall stärker im Zentrum der Handlung. Die Puzzleteile, die schließlich einen schlüssigen Fall ergeben, erinnern durchaus an das Vorbild. Allerdings weist die Geschichte auch ein paar Logiklücken auf. Beispielsweise hat Enolas erfundener Chef eine Köchin, einen Pagen und anderes Personal. Aber was denken die eigentlich, wieso sie ihren Chef nie kennenlernen? Dass Enola ihre wahre Chefin ist, wissen sie jedenfalls nicht. Außerdem wurde in Band 1 (Der Fall des verschwundenen Lords) ausdrücklich gesagt, dass es für ein Mädchen vollkommen unziemlich ist, Fahrrad zu fahren. Jetzt hat aber die vermisste junge Lady, die aus bestem adligen Hause stammt, ganz offiziell Fahrradausflüge mit ihren Freundinnen gemacht. Daran fand allerdings offensichtlich niemand etwas verwerflich. Solche Ungereimtheiten fallen auch bei einem ansonsten gelungenen Buch negativ auf. (Im Widerspruch zum Rückseitentext des Buches ist die Verschwundene im Buch übrigens 16 und nicht 14 Jahre alt.)

 

Die Autorin erzählt die Abenteuer ihrer Protagonistin natürlich weiterhin in deren 1. Person. Die Rolle der Frau zur Handlungszeit ist dabei ein Thema, das ständig mitschwingt.

 

Diese ›etwas andere‹ Holmes-Adaption erscheint durchaus stimmig und kann die Leser fesseln. Es bleibt abzuwarten, ob es der Autorin gelingt, das Niveau zu halten und logische Schwächen beziehungsweise Widersprüche in kommenden Bänden besser zu vermeiden.

 

Fazit:

Trotz einiger Logik-Lücken können Enolas Fälle auch im 2. Anlauf gefallen.

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Der Fall der linkshändigen Lady

Reihe: Ein Enola-Holmes-Krimi Band 2

Original: The Case of the Left-Handed Lady, 2007

Autorin: Nancy Springer

Übersetzung: Nadine Mannchen

Gebundene Ausgabe, 208 Seiten

Knesebeck, 20. August 2019

 

ISBN-10: 3957282616

ISBN-13: 978-3957282613

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 18.12.2020, zuletzt aktualisiert: 04.05.2024 18:53, 19279