Der Kuss der Vampirin (Autorin: Jeanne C. Stein; Anna Strong, Bd. 4)
 
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Der Kuss der Vampirin von Jeanne C. Stein

Reihe: Anna Strong Bd. 4

Rezension von Christel Scheja

 

Die Reihe um „Anna Strong“ gehört zu denen, die den Titel Thriller tatsächlich verdienen, denn es geht in den Romanen nicht in erster Linie um eine leidenschaftliche Romanze sondern mehr um das Leben der Titelheldin, die trotz ihrer Veränderungen versucht, ein halbwegs normales Leben zu führen.

 

Seitdem sie gebissen wurde, hat sich viel in Annas Leben getan. Sie hat einem jungen Mädchen das Leben gerettet, dass von seiner Mutter an ein paar wüste Kerle verkauft worden war, und darauf verzichtet, ihren Eltern zu erklären, dass die Kleine eigentlich nicht das Kind ihres verschwundenen Bruders ist.

Denn ihr erscheint es plötzlich nicht mehr wichtig – weil sie weiß, dass ihr Vater und ihre Mutter so Ersatz für sie haben, wenn sie sich immer mehr von ihnen zurückzieht

Sie hat sich zudem von ihrem Mentor getrennt und sich den „Wächtern“ angeschlossen, einer Organisation, die Wesen wie ihr hilft, sich unter den Menschen zurecht zu finden, weil ein Vampir sie belogen und betrogen und sogar einen Freund der ihr sehr wichtig war, umgebracht hat.

Anna beißt sich nun alleine durch, was gerade um Weihnachten nicht immer einfach ist. Glücklicherweise hat sie bald eine Ausrede, um nicht zum Essen erscheinen zu müssen – einen Fall.

Gloria, eine ehemalige Kollegin und Freundin, bittet sie um Hilfe. Der zwielichtige Rory erpresst sie mit Sex. Als Anna der Sache nachgehen will, muss sie feststellen, dass ihn bereits jemand ermordet hat. Alles deutet auf Gloria hin, aber ist diese wirklich unschuldig? Denn sie macht es Anna selbst nicht gerade leicht, obwohl ihre Freiheit von deren Wohlwollen abhängt.

Dann nimmt auch noch eine gewisse Sandra Kontakt mit Anna auf. Sie behauptet, die Frau von Avery zu sein, dem Vampir, der die Kopfgeldjägerin und Privatdetektivin so betrogen hat. Was will sie nun? Rache für den Mord nehmen? Das heraus zu finden ist noch schwerer, da Sandra die Anführerin eines Werwolfsrudels ist und damit nicht von Annas Art.

Und nicht zuletzt wollen ihre Eltern nach Frankreich auswandern, weil sie dort ein Chateau geerbt haben, dass sich ideal für ihren Lebensabend eigenen würde.

 

Es wird hektisch für Anna, die einerseits an ihrer Familie hängt und sich Sorgen macht, als sie von deren Erbschaft und Plänen erfährt, denen sie aber auch verheimlichen muss, was sie eigentlich ist. Denn sie will nicht noch einmal das gleiche Debakel wie mit ihrem Geliebten Max erleben, der sich fluchtartig von ihr zurück gezogen hat und sich nun auch noch sehr verwirrend verhält. So weiß sie manchmal nicht, wo ihr der Kopf steht und kommt natürlich auch bei ihren anderen Problemen leicht in Straucheln.

Auch wenn es in der Geschichte sehr oft um Beziehungen steht, sind diese doch anders, als in den meisten anderen Romanen und drängen sich nicht vor die Probleme, die sich der Heldin in den Weg stellen. Zwar gerät die Krimigeschichte diesmal ein wenig in den Hintergrund, verbindet sich aber doch passend mit den anderen Handlungsebenen und sorgt so dafür, dass die Erzählung vorangetrieben wird und nicht ins Stolpern kommt. Man schätzt irgendwann den Wechsel zwischen der familiären und der nach außen hin agierenden Anna und entwickelt Sympathien für sie.

Auch die anderen Figuren kommen nicht zu kurz. Während sich Annas Eltern und auch Max weiter entwickelt haben, kommen neue ins Spiel, die auch erst nach und nach ihre Geheimnisse enthüllen.

Das alles bleibt zwar an der Oberfläche geht aber ebenfalls tiefer als in vergleichbaren Reihen und Romanen, da alle an ihren Erfahrungen wachsen oder zerbrechen, sich anpassen oder verändern.

Wie auch schon in den Vorgängerbänden wird nichts all zu lange ausgewalzt, die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag, so dass es keinen Augenblick Langeweile gibt. Und eine kurze Zusammenfassung am Anfang des Romans macht den Einstieg sehr leicht.

 

Alles in allem kann sich auch der vierte Band der „Anna Strong“-Reihe sehen lassen. Auch dieser Band ist unterhaltsam und kurzweilig, wartet mit überraschenden Entwicklungen und interessanten Figuren auf, garniert mit Action und einem angenehmen Spritzer leidenschaftlicher Erotik.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240505113102c2d0507e
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Der Kuss der Vampirin

Reihe: Anna Strong Bd. 4

Autorin: Jeanne C. Stein

Original: Legacy, USA 2008

broschiert, 367 Seiten

Knaur, erschienen Juli 2010

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Katharina Volk

Titelbild von Corbis

ISBN-10: 3426506831

ISBN-13: 978-3426506837

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.08.2010, zuletzt aktualisiert: 04.05.2024 18:53, 10907