Der letzte Kriegsmagier (Autorin: Irene Radford; Die Historie des Drachen-Nimbus, Bd. 2)
 
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Der letzte Kriegsmagier von Irene Radford

Reihe: Die Historie des Drachen-Nimbus Bd.2

Rezension von Christel Scheja

 

Zwar stehen Drachen als Helden in Fantasy-Romanen momentan hoch im Kurs und nicht wenige Romane beschäftigen sich mit den Fabelwesen und ihren Freunden, aber nicht jeder Zyklus wird in dem Maße wahrgenommen, wie er sollte. Dazu gehören auch die „Drachen-Nimbus“ Romane von Irene Radford. Ihre Drachen sind zwar Freunde der Menschen, aber nicht nur bessere, weil halbwegs intelligente Haustiere.

Während die Helden diese im ersten „Drachen-Nimbus“-Zyklus noch wiederfinden mussten, um den Schutzwall zu retten, schildert der zweite Zyklus den Aufbau desselben: „Die Historie des Drachen-Nimbus“ kehrt einige Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. „Der letzte Kriegsmagier“ ist der zweite Roman dieser neuen Reihe.

 

Die Drachen halten die magische Macht in den Ländern, speziell in Coronnan in der Hand und sind dafür verantwortlich, das zerbrechliche Gespinst der arkanen Kräfte im Gleichgewicht zu bewahren, das immer wieder von nach Macht gierenden Menschen zerstört wird. Nur wenige arbeiten für die Drachen und versuchen sie zu beschützen.

Zu ihnen gehört auch Nimbulan, der letzte Kriegsmagier von Coronnan. Er hat erkannt, dass die Feinde seiner Heimat längst zu zahlreich sind, um besiegt zu werden und es nur einen einzigen Ausweg gibt, um das Land zu beschützen. Zusammen mit den anderen Zauberern der neu gegründeten Universität, arbeitet er an einem Schutzfeld, das die Grenzen in nicht all zu ferner Zeit für Eindringlinge verschließen soll.

Doch da erhält er überraschend die Nachricht, dass seine schon vor einiger Zeit verschollene Gefährtin Myrilandel zusammen mit seinem neugeborenen Kind wieder aufgetaucht ist und sich in der Hand seiner ärgsten Gegenspieler befindet.

Nun ist guter Rat teuer, denn verschiedene Loyalitäten kämpfen in der Seele des erfahrenen Magiers:

Was ist wichtiger: Pflicht und Liebe? Das Schicksal eines einzelnen oder vieler? Kann und darf Nimbulan so einfach die Treue zu seinem König und der Kommune der Magier verleugnen, um sie zu retten?

Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn Ist Myrilandel nicht vielleicht genau so wichtig wie die magische Mauer selbst, da in ihren Adern das Blut fließt, das den Pakt zu den Drachen erst besiegelt hat? Und ist es vielleicht nicht zuletzt auch nur eine grausame Falle in die man ihn locken will, um ihn ein für alle Mal zu vernichten?

Nimbulan weiß, dass es nur einen Weg gibt, dies heraus zu finden.

 

Gewohnt lebendig erzählt Irene Radford ihre magische Geschichte, in der Drachen eine ganz ungewöhnliche Rolle spielen, wie man vor allem an Myrilandel merkt, die zwar auf der einen Seite versucht ganz Mensch zu sein, aber auch nicht ihre drachische Seite verleugnen kann und so mit etwas größerer Distanz und Sachlichkeit auf die menschlichen Leidenschaften, die ihr entgegen schlagen, hinab blickt. Sie sieht in der ersten Linie das Wesentliche und klammert Gefühle weitestgehend aus - was aber auch nicht ohne Grund geschieht, wie man sehr schnell merkt. Im Zusammenspiel mit ihren Feinden erfährt man viel über das Magiegefüge, das die Länder zusammen hält und bisher auch nur angedeutet wurde. Allerdings sollte man schon andere Romane aus Irene Radfords Welt hinein gelesen haben, da sie sehr viel als bereits bekannt voraus setzt.

Sie kommt auch weitestgehend ohne Action, Kämpfe und Gewalt aus. Die Bedrohungen sind eher geistiger oder magischer Natur und viel heimtückischer als Brutalität. Um die subtilen Bedrohungen und heimtückischen Grausamkeiten noch deutlicher zu machen, setzt sie viele alltägliche und friedliche Szenen dagegen. Garniert mit ein wenig Abenteuer und Melodramatik ergibt sich ein Roman, der vor allem durch die lebendigen Figuren und den interessanten Hintergrund punkten kann.

 

„Der letzte Kriegsmagier“ ist vielleicht ein Buch für von Action verwöhnte Drachenfans, dürfte aber alle Leser begeistern, die es auch ein wenig ruhiger und dafür sehr magisch-versponnen mögen und in denen Abenteuer nicht immer nur von Kämpfen mit Monstern und Menschen, sondern auch anderen Konfliktlösungen lebt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024050308462546c76238
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Der letzte Kriegsmagier

Reihe: Die Historie des Drachen-Nimbus, Bd. 2

Autorin: Irene Radford

broschiert, 494 Seiten

Bastei-Lübbe, erschienen November 2007

ISBN 978-3-404-20583-7

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Barbara Röhl

Titelbild von Vladimir Bondar

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.12.2007, zuletzt aktualisiert: 28.04.2024 13:01, 5491