Der Oktobermann (Autor: Ben Aaronovitch; Tobi Winter 1)
 
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Der Oktobermann von Ben Aaronovitch

Reihe: Tobi Winter Band 1

 

Rezension von Frank Werneburg

 

Verlagsinfo:

›Die Flüsse von London‹ fließen nach Deutschland …

Denn – niemanden, der sich ein bisschen mit Magie auskennt, dürfte es überraschen – auch hierzulande gibt es magische Vorkommnisse. Das deutsch Pendant zum Londoner Zauberlehrling Peter Grant heißt Tobi Winter und arbeitet beim BKA (Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten). Tobi bekommt es mit seltsamen Bräuchen in den Weinbergen rund um Trier zu tun – und mit einem übernatürlichen Rätsel, das schon hunderte von Jahren alt ist …

 

Rezension:

Eigentlich wollte Tobias Winter von der Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten des BKA ein paar freie Tage bei seinen Eltern verbringen. Ein Anruf seiner Chefin überzeugt ihn jedoch vom Gegenteil. Am Fuße eines Weinbergs in Trier wurde eine verschimmelte Leiche gefunden, über und über von Edelschimmel bedeckt. Der wächst allerdings normalerweise nur auf Weintrauben. Tobis Chefin meint, das riecht nach Magie. Und so steckt Kommissar Winter schon bald zusammen mit Kommissarin Sommer, die ihm vom hiesigen Kommissariat zur Seite gestellt wurde, in Ermittlungen, die sich von Weinanbau über Flussgöttinnen bis hin zu jahrhundertealten Racheplänen erstrecken.

 

An was denkt der geübte Urban-Fantasy-Leser beim Namen Ben Aaronovitch? Sehr wahrscheinlich an Police Constable Peter Grant und Die Flüsse von London. Wurde dort nicht sogar erwähnt, dass wichtige magische Forschungen in Deutschland erfolgten und Peter deshalb Deutsch lernen musste, um die alten Bücher lesen zu können? Richtig. Nur über die aktuellen magischen Verhältnisse in Deutschland ist Peter kaum informiert. Aber auch hier gibt es natürlich Spezialisten für magische Straftaten. In Deutschland ist die Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten des BKA zuständig. Auch diese Abteilung ist ähnlich unterbesetzt wie die in London. Allerdings halten Kommissar Tobi(as) Winter und seine Chefin nicht viel von den britischen Kollegen. Dass »die Nachtigall« einen Lehrling hat, hat der BND allerdings schon in Erfahrung gebracht.

 

Stilistisch bleibt sich Ben Aaronovitch treu. Genau wie in den Peter-Grant-Geschichten überlässt er es auch hier dem Protagonisten, die Ermittlungen in der 1. Person zu erzählen. Während der Leser Peters Weg in die Magie jedoch in den Büchern mitverfolgen konnte, arbeitet der neue Protagonist schon seit 3 Jahren in der Sonderabteilung und bekommt seitdem Zauberunterricht. Fiel in London und Umgebung immer die detaillierte geografische Darstellung der Handlungsorte auf, verwundert es den deutschen Leser doch, dass dies an der Mosel genauso ist. Hier muss der Autor intensives Quellenstudium betrieben haben, denn auch andere Details wurden dem neuen Handlungsort perfekt angepasst. So verpackt Tobi seine Ausrüstungsgegenstände schon mal in alte ALDI-Tüten. Und wie von der Peter-Grant-Reihe gewohnt, erläutert der Autor auch hier am Ende, in welchen Punkten er bewusst von den realen örtlichen Gegebenheiten abgewichen ist.

Auch das deutsche Spin-off der magischen Polizeigeschichten macht einen rundum gelungenen Eindruck. Man kann nur hoffen, dass Tobi noch weitere Fälle auf den Schreibtisch bekommt.

 

Fazit:

Dieses Spin-off der Urban-Fantasy-Krimi-Reihe »Peter Grant« verspricht genauso viel Lesevergnügen wie die Mutter-Reihe.

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Buch:

Der Oktobermann

Reihe: Tobi Winter Band 1

Original: The October Man, 2019

Autor: Ben Aaronovitch

Übersetzung: Christine Blum

Cover: Katharina Netolitzky

Taschenbuch, 208 Seiten

dtv, 20. September 2019

 

ISBN-10: 3423218053

ISBN-13: 978-3423218054

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B07R59YLHR

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 29.09.2019, zuletzt aktualisiert: 28.04.2024 13:01, 17925