Der Quell des ewigen Todes
Reihe: Horrorschocker 62
Rezension von Cronn
Im Weißblech-Comics-Verlag erscheinen in schöner Regelmäßigkeit Comics, die die Tradition der Horror-Comics aufrecht erhalten. Egal ob Horror oder Gespenster-Comics oder andere derlei Anthologie-Projekte aus den siebziger und achtziger Jahren: Alle eint ein Faible für die Bezüge zu den EC-Comics aus den fünfziger Jahren in den USA.
Inzwischen liegt mit dem Heft 62 der Horrorschocker wiederum eine Horror-Antho vor, die durchaus Wert einer Rezension ist.
Inhalt und Kritik:
Das gelungene Cover stammt diesmal von Kolja und war der Ausgangspunkt für Levin Kurio, um die erste Horrorstory dieses Bandes in Comicform zu kreieren. Das Innencover ist diesmal von Levin Kurio, der meistens das Innencover mit dem Fährmann Charon gestaltet. Es führt knapp in den Band ein.
Die erste Story trägt den Titel Der Quell des ewigen Todes. Text, Zeichnungen und Farben stammen von Levin Kurio. Die Horrorstory hat einen geschichtlichen Hintergrund und spielt in der Karibik. Die Konquistadoren finden im Dschungel mehr als nur indigene Völker. Ausgehend von der These, dass die Punier in Übersee eine Kolonie gehabt haben und die Zeit überdauert haben, erschafft Levin Kurio die genialste Horrorstory, die ich seit langer Zeit in Comicform gelesen habe. Hier stimmt einfach alles: Story, Zeichnungen, Farben – alles grandios und überzeugend. Mein großes Kompliment an Levin Kurio für diese Geschichte.
Die Story ist von der Seitenanzahl her ausufernd geworden, wie Levin Kurio im redaktionellen Teil sagt. Aber das hat sich gelohnt. Aufgrund dessen ist aber keine dritte Story im Band enthalten, sondern lediglich eine zweite.
Doch die hat es gewaltig in sich! Mit Totengedenken von Falko Kutz (Text) und Markus Bülow (Zeichnungen und Farben) kommt eine kleine, aber sehr feingeistige Horrorcomicstory. Sie erzählt die Lebensgeschichte eines Mannes, der auf dem Friedhof von einer jungen Dame angesprochen wird. Die Geschichte ist nicht umfangreich, trifft mit ihren leisen Tönen aber genau ins Schwarze. Sie ist der gelungene Gegenpart zur ersten Story.
Fazit:
»Horrorschocker 62« ist das beste Stück Horroranthologie seit langer Zeit. Beide Geschichten sind hervorragend gelungen und gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit sich ergänzend. Es darf gerne in der Form weitergehen mit den Horrorschockern!
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