Der Schandfleck (Autor: Andre Helfers; DSA)
 
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Michael Papke von Andre Helfers

Reihe: DSA

Rezension von Michael Papke

 

Klappentext:

„Der ehemalige Rondrianer Rowin von Hardingen schließt sich als Waffenmeister einer Güldenland-Expedition an. Nach geglückter Überfahrt wird das Expeditionsschiff „Sturmmöwe“ in myranischen Gewässern von Piraten aufgebracht. Die wenigen Überlebenden des Überfalls werden in die Sklaverei verkauft. Für Rowin und die Kapitänin Ilvi, die beide in den Besitz des Magnaten Vendur Serr Illacrion gelangen, beginnt eine rasante Irrfahrt durchs Güldenland, auf der sie nicht nur Freunden und Feinden begegnen, sondern auch ihrer Liebe zueinander.“

 

Der Roman „Der Schandfleck“ von Andre Helfers präsentiert sich mit einem angenehmen Outfi.. Es dominiert der bekannte, helle Myranorfarbton und passt somit hervorragend zu den bereits erschienenden Rollenspielprodukten aus dem Hause Fanpro. Das Cover von Thomas Thiemeyer überzeugt mit angenehmen Grün und Blautönen und weiss vom Gesamteindruck zu gefallen, lediglich die Kreatur, welche auf der Pflanze hockt, hat mich ein bisschen irritiert, da ich sie irgendwie keiner Rasse zuordnen konnte. Rätselhaftes Myranor!

Auch der Titel „Der Schandfleck“ mag sich mir nicht so recht erschliessen, ich tendiere dazu ihn auf eine der Hauptpersonen zu beziehen, kann mich da aber auch gewaltig irren. Hier hätte ich mir einen etwas aussagekräftigeren Titel gewünscht. Das Glossar im Anhang ist gut gemeint und auch teilweise eine Hilfe, aber nicht in jedem Fall findet der Leser das Wort, das ein Fragezeichen auf sein Gesicht gezaubert hat. Ferner hätte ich mir zumindest eine grobe Karte der Schauplätze gewünscht, um die Reise der Hauptpersonen besser nachvollziehen zu können. Das sind aber lediglich Kleinigkeiten, die wohl nicht dem Autoren angelastet werden können.

 

Zum Inhalt:

Auf 14 Kapiteln und einem kurzen Epilog wird der geneigte Leser von Andre Helfers durch einen kleinen Teil Myranors geführt. Im Mittelpunkt stehen nicht nur einige Besatzungsmitglieder der im Klappentext erwähnten „Sturmmöwe“, auch myranische Gestalten spielen eine Rolle im Intrigenspiel zweier myranischer Honoraten, von denen einer die besagte „Sklaven“ dem Thearchen persönlich zum Geschenk und somit zum Werkzeug seines gesellschaftlichen Aufstiegs machen will. Der Versuch die Sklaven zum Thearchen zu bringen ist der Beginn einer kleinen Odyssee, welche in Balan Cantara ihren Anfang nimmt und an den Windkämmen und den Apelioten vorbei, bis hin nach Sidor Corabis führt, wo es in einer Arena unter anderem zu einem Kampf zwischen einem Rondrageweihten und einem löwenköpfigen(!) Leonir kommt. Auf dem Weg dorthin steht ein Luftkampf mit Insektoptern genauso auf dem Programm wie ein stürmisches Schäferstündchen im Museum von Meophrastes aus Palinthas. Angeheuerte Meuchelmörder fehlen ebenso wenig wie höfische Intrigen und exotische Schauplätze. Zwar wird die eigentliche Romanhandlung am Ende des Buches abgeschlossen, einige Andeutungen lassen aber eine Weiterführung der Geschichte um die Besatzung der „Sturmmöwe“ sehr wahrscheinlich erscheinen.

 

Fazit:

Ein gelunger Roman, solide und unterhaltsam geschrieben und eine gute, wenn auch leider etwas oberflächliche Einführung in die myranischen Kulturen und Gebräuche. Die Lokalitäten sind anschaulich beschrieben und lassen das besondere Flair Myranors spüren. Am Ende des Buches befindet sich ein wohlbekanntes Glossar aventurischer und myranischer Begriffe, dieses lässt aber leider einige Fragen offen. Und hier wird der grosse Reiz, die Exotik der unbekannten Welt Myranors, auch leider zum grössten Nachteil. Der Leser wird erschlagen von myranischen Begriffen, Masseinheiten und dergleichen. Zwar kann man einen Teil der Begriffe im Anhang nachschlagen, was aber den Lesefluss unterbricht und nicht alle Wörter sind zu finden und werden zum Teil auch leider nicht im Text erklärt. Wer schon mit der Welt Myranors vertraut ist, mag diesen Umstand mit einem Schulterzucken abtun, Neueinsteigern wird das Lesen hier unnötig erschwert und die Zielgruppe des Buches damit eventuell sogar eingeschränkt. Glücklicherweise beweist Helfers dann aber auch bei vielen Gelegenheiten, das es sehr wohl möglich ist, die Fremdartigkeit Myranors anders darzustellen, als lediglich den Leser mit einem fremdartigen Vokabular zu bombadieren. Dennoch hat mich die Anwendung des myranischen Vokabulars in diesem Umfang gestört.

 

Auch hatte ich beim Lesen den Eindruck, das die Ereignisse am Anfang eher gemächlich ins Rollen kommen, sich aber später überschlagen und so manches Mal hätte ich mich gerade gegen Ende des Buches über ausführlichere Schilderungen gefreut.

 

Ansonsten ein wirklich feiner Roman, mich faszinierten vor allem die Beschreibungen der Hauptakteure, die einen wirklichen Hintergrund haben und denen Andre Helfers jeweils nachvollziehbare Beweggründe mit auf den Weg gegeben hat. Das ist bei einem Buch mit diesem Umfang nicht immer selbstverständlich. Auch die geschickte Verflechtung der einzelnen Handlungsstränge hat Andre Helfers geschickt hinbekommen.

Und wir erfahren ganz nebenbei das man in myranischen Arenen gebackene Otternasen verspeist, es lebe die myranische Volksfront;-)!

 

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Hinweis:

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,

www.fanpro.com und www.f-shop.de

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405030707471f810180
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Titel: Der Schandfleck

Reihe: DSA

Autor: Andre Helfers

Paperback, 217 Seiten, erschienen im Phönix Verlag

Erscheinungsdatum : 2003

ISBN: 3-89064-582-8

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.08.2005, zuletzt aktualisiert: 28.04.2024 13:01, 1046