Der silberne Bogen (Autor: David Gemmell)
 
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Der silberne Bogen von David Gemmell

Rezension von Carsten Kuhr

 

Wer kennt sie nicht aus dem Schulunterricht, die Homer'sche Erzählung des Krieges um die schöne Helena, um Achilles, Hektor, Odysseus und der Einnahme Troja durch die List mit dem hölzernen Pferd. Mehrfach wurde der Stoff verfilmt, Dan Simmons hat sich in seinem ebenfalls bei Heyne erschienen Zweiteiler »Ilium« und »Olympos« des Stoffes auf ganz eigene Art angenommen, doch braucht es wirklich einer weiteren Nacherzählung, das war die Frage, die mich zu beginn der Lektüre beschäftigte?

 

Nun, der hier vorliegende erste Band der Troja-Trilogie beantwortet diese Frage von selbst. Es mag vielleicht nicht unbedingt noch eine weitere Nacherzählung geben müssen, doch das, was der letzte Woche nach einer Beipass-Operation verstorbene Gemmell hier vorlegt, das ist Unterhaltung vom Feinsten!

 

David Gemmell ist insbesondere durch seine Drenaii-Sagen bei uns bekannt geworden (dt. Bastei-Lübbe). Die Art und Weise, wie er seine Personen lebendig zeichnete, wie er den Leser immer wieder mit seinen Charakteren zu packen wusste, zeigt sich auch in vorliegendem Band.

Mehr noch, Gemmell ist bekannt dafür gewesen, dass er das Sub-Genre des heroischen Fantasy-Romans zu neuen Ufern geführt hat. Seine Helden stellten sich meist in hoffnungsloser Unterzahl ihren Gegnern, kämpften förmlich bis zum Umfallen und obsiegten, so sie denn überlebten meist eben aufgrund ihrer Hingabe. Die Darstellung der Kampfszenen stellte immer den faszinierenden Höhepunkt eines jeden Gemmel-Romans dar. Und dies ist in dem vorliegenden klassischen Stoff nicht anders. Packend, voller Drive und detailverliebt wird hier gekämpft, egal ob auf dem Wasser oder an Land.

Dass eine weitere Eigenart Gemmells, seine Protagonisten gerne gegen eine scheinbar unschlagbare Übermacht antreten zu lassen ebenfalls wieder zum Zuge kommt, dass gelitten, geliebt, gehasst wird, ist selbstverständlich. Als solches liest sich die Handlung, obwohl in den groben Umrissen vertraut jederzeit flüssig und überraschend, versteht es der Autor doch, andere Akzente zu legen, neue Gestalten einzuführen, und den bekannten Personen ungewohnte Seiten abzugewinnen (ein alternder Odysseus als Geschichtenerzähler, der die meisten seiner Abenteuer schlichtweg erfunden hat ist nur eines der Schmankerl).

Um was es geht möchten sie noch wissen. Nun, der Dardanische Prinz Helikaon, genannt der Goldene besegelt als Händler die Griechischen Inseln. Beim Kampf gegen die mykenischen Piraten des Agamemnon tötet er einen der Vertrauten des Mykeners. Dieser setzt einen Attentäter auf den Goldenen an. Die Auseinandersetzungen eskalieren. Als Helikaon zu den Trauerfreierlichkeiten Hektors in Troja weilt, wird er in eine Palastrevolte verwickelt, und sieht sich als Verteidiger des Königs mit nur wenigen Getreuen der Übermacht von 1200 Mykenern gegenüber..

Es ist Zeit zum Kämpfen, Zeit zum Sterben und Zeit für echte Helden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405031020060d514440
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Buch:

Der silberne Bogen

Autor: David Gemmell

Broschiert: 638 Seiten

Verlag: Heyne; Auflage: 1 (August 2006)

Sprache: Deutsch

ISBN: 3453531957

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 01.08.2006, zuletzt aktualisiert: 28.04.2024 13:01, 2628