Der Sohn des Seeteufels von Juan Cortez

Reihe: Robert Morgan, der schwarze Pirat Band 1

Rezension von Carsten Kuhr

 

Robert Morgan, der schwarze Pirat hat dem Britischen Empire in der Karibik schwer zugesetzt. Seine erfolgreichen Kaperfahrten haben ihn zum Staatsfeind Nummer Eins gemacht. Als die Admiralität erfährt, dass sein Sohn unter andrem Namen und unerkannt in der Nähe von London aufwächst wird der unschuldige junge Mann gefangen genommen, und in den Tower verbracht. Die Nachricht seiner Ergreifung und Folterung soll den gefürchteten Freibeuter dazu bewegen sich nach London in die vorbereitete Falle zu begeben. Doch Morgan ist nicht umsonst einer der gefürchtetsten Piraten der Karibik - er riecht den Braten und kapert ein Handelsschiff, mit dem er unerkannt in London anlegt...

 

Rezension:

Im Nachwort erläutert uns Walter Kelch die abenteuerliche Odyssee die die Manuskripte um den schwarzen Pirat hinter sich haben. Von einem spanischen Seefahrer verfasst schlummerten diese im Nachlass des Autors. Erst ein Aufruf des mg Verlages brachte die bis dato unveröffentlichten Werke ans Tageslicht. Und der Verlag hat sich Mühe gegeben. Kapitelvignetten und Illustrationen zieren das Buch, der Text selbst ist sauber und sorgfältig gesetzt und redigiert. Ich muss zugeben, dass ich vom Inhalt verblüfft war. Hatte ich mit Schilderungen packender Seegefechte, mit enternden Piraten in der karibischen Inselwelt gerechnet, überraschte mich der Autor mit einer Handlung, die hauptsächlich in London angesiedelt ist. Auch erwartet den Leser kein in sich abgeschlossener, runder Roman, sondern der Auftakt einer Serie. Wir lernen unsere Protagonisten und ihre Gegenspieler kennen, Andeutungen über noch unklare Verbindungen zwischen beiden Gruppen in der Vergangenheit sorgen für weitere Spannung.

 

Allerdings bietet sich der Text insbesondere zu Beginn stilistisch ein wenig holprig dar, und die Personen agieren noch zumindest etwas hölzern und schablonenhaft. Hier wird es Aufgabe des ungenannten Übersetzers sein, in der Zukunft ein wenig mehr lektorierend einzugreifen. Insgesamt kann man nur begrüßen, dass es nach einer langen Zeit in der keine Piratenserie auf dem Markt war, nun die Leser dieser Gattung mit neuen Romanen versorgt werden.

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