Der Weltenbezwinger (Autorin: Tanja Kummer)
 
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Der Weltenbezwinger von Tanja Kummer

Rezension von Christel Scheja

 

Bereits vor einigen Jahren erschien mit „Die Weltenwandlerin“ der erste Roman aus der Feder von Tanja Kummer. Damals gelangte die junge Grace Schritt für Schritt in eine andere Welt und fand dort nach dem Sieg über einen bösen Magierkönig ihr Glück.

 

„Der Weltenbezwinger“ spielt acht Jahre später. Grace und Shawn regieren weise und umsichtig über ihr Reich. Sie haben mit Necom und Anastasia einen lebhaften Sohn und eine muntere Tochter, die ihnen viel Freude machen.

Alles scheint gut zu sein und die Bewohner des Landes beginnen langsam die schreckliche Zeit unter König Kalidor zu vergessen. Der Frieden täuscht aber irgendwann nicht darüber hinweg, dass das Böse nicht ganz besiegt worden ist und die Vermächtnisse der Dunkelheit nur geschlummert haben.

Während König Shawn sich an die Grenzen des Landes begibt, um herauszufinden, warum sich plötzlich Rebellen gegen ihn erheben, die ihn stürzen wollen, entschließt sich Grace erstmals mit den Kindern auf die Erde zurückzukehren, um sich untersuchen zu lassen. Denn sie hat das Gefühl, ihre neue Schwangerschaft verläuft nicht so, wie sie sollte.

Kaum haben die beiden ihre Ziele erreicht, überstürzen sich die Geheimnisse. Während die junge Frau in einem Raubüberfall gerät und dabei nicht nur schwer verletzt wird, sondern auch ihren kostbaren Weltenring verliert, muss Shawn erkennen, dass die Stimmung gegen ihn aufgeheizt ist. Als er nach den Gründen dafür sucht, muss er schwere Verluste hinnehmen und wird schließlich mit den Schatten der Vergangenheit konfrontiert, die nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet haben, um zuzuschlagen...

 

Man merkt, dass Tanja Kummer sehr viel Spaß daran hat, zu ihren Figuren zurückzukehren. Deshalb nimmt sie sich die Zeit, noch einmal an die Handlung von „Der Weltenwandlerin“ zu erinnern. So ist es nicht nötig den Roman zu kennen, um auch in diesem Buch Spaß zu haben. Dann baut sie gemächlich das Beziehungsgefüge zwischen den Helden und Nebenfiguren auf und zeigt, was sie in den letzten Jahren geleistet haben.

Daher sollte man auf den ersten fünfzig bis hundert Seiten nicht all zu viel Action erwarten – die alltägliche Handlung dort sorgt aber dafür, dass der Hintergrund und die Figuren plastisch werden, man mit ihnen fühlt und denkt. Zudem darf man darüber schmunzeln, wie die Kinder die moderne Welt wahrnehmen.

Geschickt werden dann die ersten Unstimmigkeiten eingebaut, die Spannungskurve nach oben gezogen. Dann überstürzen sich die Ereignisse und gipfeln schließlich in einem dramatischen Finale. Hier allerdings ist der Roman nicht ganz so abgeschlossen wie der Erste, so dass eine Fortsetzung zwingend notwendig ist.

Die Autorin klammert Gewalt und Tod nicht aus, verzichtetet aber daraus, beides auszuleben, sondern beschäftigt sich eher mit den Reaktionen ihrer Figuren auf den Verlust und den Schmerz, der ihnen zugefügt wird, so dass sich das Buch auch für zartbesaitetere Gemüter eignet.

Alles in allem findet sie genau die richtige Gewichtung zwischen Alltag und Abenteuer, Dialog und Beschreibung, so dass keine Langeweile aufkommt. Zudem bleibt sie in immer glaubwürdig, verleiht gängigen Handlungsmustern neue Facetten und vermeidet weitestgehend Klischees. Auch die Fantasy kommt nicht zu kurz.

 

Alles in allem ist „Der Weltenbezwinger“ damit ein unterhaltsamer High-Fantasy-Roman, der nur ein großes Manko hat – er ist nicht so in sich geschlossen, wie man es sich wünschen mag. Deshalb kann man sich wohl um so mehr auf die Fortsetzung freuen, zumal einige Karten neu gemischt wurden.

 

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Buch:

Der Weltenbezwinger

Autorin: Tanja Kummer

Broschiert, 384 Seiten

Kalidor Verlag, erschienen November 2012

ISBN-10: 3937817131

ISBN-13: 978-3937817132

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405031635113618aa63
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Erstellt: 09.01.2013, zuletzt aktualisiert: 28.04.2024 13:01, 12918