Diamond Dogs (DVD)
 
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Diamond Dogs

Filmkritik von Björn Backes

 

Dolph Lundgren wird im Mainstream wohl ewig an seinen Rollen in „Masters Of The Universe“ und „Universal Soldier“ gemessen werden. Dabei hat der skandinavische Kraftprotz in den vergangenen Jahren doch so manchen Treffer im B-Movie-Sektor landen können, der den schwedischen Hünen zumindest in Insider-Kreisen vor der sich mehrenden Kritik skeptischer Blockbuster-Fanatiker bewahren konnte. Mit „Diamond Dogs“ gelangt nun seine neueste Produktion auf den deutschen Markt, jedoch mit äußerst schlechten Voraussetzungen. Obschon Lundgren umfassend an der Bearbeitung des Streifens (unter anderem fungierte er als ausführender Produzent) beteiligt war, ist sein letztendlicher Input insgesamt nur minimal. Im oberflächlich knallharten Action-Kino, welches der Hauptdarsteller hier beschreitet, wird er stattdessen in eine Rolle hineingedrängt, die lediglich die ihn betreffenden Klischees bestätigt, nicht aber sein nicht zu leugnendes Talent als Darsteller preisgibt. Dazu kommen weiterhin Budget-Probleme, die „Diamond Dogs“ schon vor der ersten Zurschaustellung zu einem schwierigen Thema machen – welches sich leider inhaltlich dementsprechend schwach zeigt.

 

Inhalt:

Xander Ronson hat auch nach seiner Zeit in der Armee seinen inneren Frieden nicht gefunden. Weiterhin beherrschen Kämpfe und Kleinkriege sein Leben, mittlerweile in der Abgeschiedenheit der Mongolei, wo er in Kneipen und auf der Straße Wettbewerbskämpfe und Muskelvergleiche austrägt, um sich finanziell über Wasser zu halten und seine Vorliebe für Hochprozentiges zu befriedigen. Die illegalen Fights bringen ihn alsbald in den Knast, allerdings mit der Option, sich frühzeitig wieder freizukaufen. er schmierige Geschäftsmann Chambers bietet an, ihn aus seinem Dilemma zu befreien, sofern Ronson sich auf einen gefährlichen Deal einlässt. Chambers möchte dien Orientierungssinn und sein Wissen über das Landschaftsbild der Mongolei nutzen, um an ein unheimlich wertvolles Artefakt zu gelangen. Xander willigt ein und bricht sehr bald zu seiner Expedition auf, muss jedoch sehr rasch feststellen, dass er nicht als einziger nach dem wertvollen Gegenstand sucht. Einmal mehrt muss er seine Talente als Einzelkämpfer unter Beweis stellen, um in seinem wohl schwersten Kampf lebend zu bestehen.

 

 

Rezension:

Bezogen auf die Handlung und ihre Entwicklung bietet „Diamond Dogs“ kaum mehr als einen typischen Action-Reißer in B-Movie-Manier, wobei dieses verheerende Vorab-Urteil definitiv nicht mit der darstellerischen Leistung des Protagonisten zusammenhängt. Lundgren zieht sich nämlich insgesamt wieder überraschend achtbar aus der Affäre, meistert den Spagat zwischen Charakterheld und Prügelknaben recht gut und wächst auch mit der Zeit ein wenig in die Rolle hinein, die zunächst allerdings nicht mit seiner Person zu vereinbaren scheint. Allen Unkenrufen zum Trotz hat der Skandinavier nämlich dann doch mehr zu bieten als die üblichen Bewegungsabläufe einer One Man Army.

Indes gibt die Story kaum mehr her, als dass sich der Hauptakteur ansprechend in Szene setzen könnte. Die gesamte Story ist vorhersehbar und steif, ihr Verlauf bisweilen absurd und mit wachsender Dauer immer unglaubwürdiger. Davon abgesehen kann sich Regisseur Shimon Dotan nicht so recht auf die passende Stimmung einigen. Einerseits will er das außergewöhnliche Setting für seine Zwecke nutzen und ab und zu auch ein Stück asiatischer Kultur in die Handlung einflechten, andererseits ist er aber auch bemüht, die athletischen Fight-Choreografien in den Vordergrund zu stellen und dadurch auch das eine oder andere Mal den eigentlichen Plot mit der brutalen Kampfaction abzudecken. Dies hat nicht selten zur Folge, dass der Fokus von der eigentlichen Story abweicht und gerade in den Schlusssequenzen nur noch die Action das Zepter in der Hand hält.

Dementsprechend schleicht sich auch vermehrt der Eindruck ein, man habe die inhaltlichen Ideen anderweitig kopiert und sie schließlich nur als Aufhänger für einen weiteren Einer-gegen-alle-Reißer verwendet, sich dabei aber nicht wirklich von der eigentlichen Tragödie, die den Protagonisten umgibt, leiten lassen. Es sind bekannte, abgenutzte Elemente, die den Fortschritt des Streifens ermöglichen, ihn aber spannungstechnisch bis zum Ende auf der Stelle treten lassen. In diesem Rahmen wird Lundgren schließlich Opfer eines mäßigen bis schwachen Plots, der insgesamt so ziemlich alle Kleinkrankheiten aufweist, die das B-Movie-Kino erst zu eben jenem macht: Flache Dialoge, billigst einstudierte Duelle und eine überraschungsfreie, unflexible Geschichte.

 

Fazit:

Dem Hörensagen nach konnte sich Lundgren bei der Erstellung des Films mit seinen eigenen Ideen nicht so recht durchsetzen und vergab die Macht weitestgehend an seinen Regie-Kollegen. Genau dies könnten sich für den Blondschopf jedoch als Todesstoß erwiesen haben, der seine aktuelle Produktion zu der mitunter schlechtesten in Jahren avancieren lässt. „Diamond Dogs“ mag reichlich Action und so manche Gewaltorgie bieten, ist inhaltlich bis auf wenige Ausnahmen aber nichts anderes als ein abgestumpfter, verkrampfter Underground-Streifen, der absolut nicht zu beeindrucken weiß.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042715531533984635
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DVD:

Diamond Dogs

Regie: Shimon Dotan, Dolph Lundgren

Darsteller: Dolph Lundgren, Nan Yu, Raicho Vasilev, William Shriver

Genre: Action

Länge: 91 Minuten

Land: China, Kanada, USA

Jahr: 2007

Studio: Koch Media

VÖ: 11.01.2008

FSK: Keine Jugendfreigabe

Extras: Kinotrailer, Behind The Scenes

 

ASIN: B000YRODVQ

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.02.2008, zuletzt aktualisiert: 19.10.2023 16:07, 5889