Die andere Seite von Eric Stenbock
Hörspiel
Reihe: Gruselkabinett Folge 183
Rezension von Cronn
In der Reihe Gruselkabinett erscheinen in regelmäßiger Reihenfolge Adaptionen von Geschichten der unheimlichen Phantastik. Es sind bereits mehr als 180 Ausgaben erschienen, welche mal mehr mal weniger gelungene Hörspiele präsentierten. Nun ist mit dem Autor Eric Stenbock ein wirklicher Exot dabei. Der Autor lebte von 1860 bis 1895 und veröffentlichte lediglich wenige Erzählungen. Dennoch gilt er unter Kennern der Phantastikszene des 19ten Jahrhunderts als Geheimtipp. Die Macher von Titania Medien haben von ihm Die andere Seite ausgewählt, einen Werwolf-Thriller. Doch zunächst ein kurzer Abriss der Storyline.
Verlagsinfo:
Frankreich, in der Bretagne, 1837: Was ist das Geheimnis des verbotenen Flussufers, dessen Bäume nie grüne Blätter tragen und das selbst am Mittag im Schatten liegt? Magisch angezogen von der Schönheit einer geheimnisvollen Blume traut sich der junge Gabriel, das Gewässer zu überqueren, und wagt sich in die dunklen Schatten, aus denen allabendlich die Wölfe heulen …
Kritik:
»Die andere Seite« wartet mit elegischer Sprache auf, welche den Duktus von Eric Stenbock adäquat wiedergibt. Das Drehbuch folgt sehr eng der Erzählung des Jungen, der in der Rückschau als Erwachsener auf die unheimliche Episode zurückblickt.
Dabei können alle Sprecher überzeugen, u. a. sind dabei: Jean Paul Baeck, Edward McMenemy, Antje von der Ahe, Ursula Wüsthof, Kathryn McMenemy, Marlene Bosenius, Bodo Primus und der Drehbuchschreiber Marc Gruppe.
Die Story selbst ist in wenigen Episoden auserzählt und birgt nur wenig dramatische Wendungen. Damit ist sie eher schwach zu nennen. Marc Gruppe hat das Beste aus ihr herausgeholt.
Allerdings muss konstatiert werden, dass die Musikuntermalung mitunter zu dick aufgetragen ist und die Geschichte nicht unterstützt, sondern überdeckt. Das ist schade, macht sie doch die unheimliche Stimmung teils kaputt und würde eher zu einem Märchenhörspiel passen.
Fazit:
»Die andere Seite« ist eine recht ordentlich zu nennende Adaption, die mit gelungener Sprachleistung aufwarten kann. Allerdings ist das Ursprungsmaterial eher dünn und die zu dick aufgetragene Musikuntermalung stört das Gesamtbild. Ein Werk, das nicht zu den herausragendsten Adaptionen der Reihe »Gruselkabinett« zu zählen ist.
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