Die Eroberung des Weltalls (Autor: Piers Bizony)
 
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Die Eroberung des Weltalls von Piers Bizony

Die legendären Bilder der NASA-Missionen

 

Rezension von Matthias Hofmann

 

Beim Stichwort »Weltraumbilder« denkt man unweigerlich an gängige Motive der Science-Fiction-Kunst: Planeten, Raumschiffe, Aliens. Im Verlag wbg THEISS ist ein prächtiger Bildband erschienen, der ohne exotische Außerirdische auskommt und gerade deshalb stark fasziniert.

 

Die Eroberung des Weltalls, so der deutsche Titel, war schon immer Thema, nicht nur in der SF-Literatur, sondern auch in der realen Welt. Dieses grandiose Kaffeetischbuch voller fantastisch anmutender und dennoch greifbarer Kunst umfasst das volle Programm der NASA-Missionen, von den frühen Jahren der bemannten Raumfahrt bis heute und bietet einen kleinen Ausblick darüber hinaus.

 

Dieses Buch ist eine wunderbar gestaltete Verneigung vor den Zukunftsvisionen zum Thema Raumfahrt mit einem Schwerpunkt auf Illustrationen und Gemälden, die über all die Jahre in Magazinen, Broschüren oder Zeitungen erschienen sind, um der Welt den Weg ins All schmackhaft zu machen und zu zeigen, was der Stand und was möglich ist.

 

2010 erschien mit Another Science Fiction: Advertising the Space Race 1957–1962 von Megan Prelinger bereits ein tolles Buch zum Thema mit einem durchs Weltall driftenden Wernher von Braun auf dem Titelbild. Dieses Werk setzte den Fokus auf SF-Artwork der 1950er und 1960er Jahre, in dem thematisch quasi alles möglich und das noch wesentlich fantastischer war.

 

Das Buch von Piers Bizony, das 2021 den Locus Award als bestes Buch in der Kategorie »Kunstbuch« verliehen bekam, bringt ausschließlich realistische Kunst. Es ist daher wichtig zu wissen, dass alle Abbildungen gemalt sind, auch wenn die Bilder noch so scharf aussehen wie Fotografien.

 

Thematisch ist der großformatige Bildband (30 x 30 cm!) gegliedert in fünf Kapitel. Er beginnt mit den Anfängen, geht über das Apollo-Projekt, das Leben im Erdorbit auf der Weltraumstation und die Flüge zum Mond und Mars bis hin zu Reisen darüber hinaus.

 

Das Buch ist wirklich ein optischer Genuss und lädt zum Blättern und Schwelgen ein. Die Texte von Bizony versuchen, das Gezeigte in Kontext zu setzen. Es wird darüber hinaus sehr viel Wert auf genaue Bezeichnung der Bilder und der Nennung ihrer Künstler gelegt. Ein paar Bildbeispiele finden sich auf der Homepage des Verlags.

 

Bedauerlicherweise finden sich keine näheren Informationen über die Künstler selbst, zumindest von den bekanntesten und aktivsten Namen hätte man etwas weiterführende Hintergrundtexte erwarten können.

 

Leider erscheinen auf Deutsch viel zu wenige Bücher dieser Art, die für Genrefans interessant sind. Schon alleine deshalb ist »Die Eroberung des Weltalls« für Freunde der SF-Kunst ein absolutes Must-Have. Mit stolzen 50 Euro ist dieses tief beeindruckende Buch jeden Cent wert. Wer sich das nicht leisten kann und will, der sollte es auf den Wunschzettel schreiben. Der nächste Geburtstag oder das nächste Weihnachten kommen bestimmt.

 

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Buch:

Die Eroberung des Weltalls

Die legendären Bilder der NASA-Missionen

Autor: Piers Bizony

Original: The Art of NASA. The Illustrations That Sold the Missions, 2020

Bildband, 6. Oktober 2021

wbg THEISS, 192 Seiten

Übersetzung: Brigitte Rüßmann und Wolfgang Beuchelt

Titelillustration: Robert Watts

 

ISBN-10: 3806243905

ISBN-13: 978-3806243901

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.11.2021, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 09:19, 20316