Die Ewigkeit, die du dir wünschst Vol. 2
Filmkritik von Joanna Lenc
Rezension:
Die erste große Liebe ist oftmals schicksalshaft und bleibt für die Ewigkeit als Erinnerung erhalten. So ergeht es auch den drei Teenagern Mitsuki, Haruka und Takayuki. Mitsuki und Haruka sind beste Freundinnen und in Takayuki verliebt. Um ihrer schüchternen Freundin einen Gefallen zu tun stellt sich Mitsuki jedoch in den Hintergrund und bringt sie mit Takayuki zusammen. Die Beziehung verläuft zunächst gut und auch die Freundschaften halten, doch das Mädchen spürt immer mehr, wie sehr ihr doch der beste Freund fehlt. Zufällig trifft sie ihn auf der Straße, als er zu einer Verabredung mit Haruka möchte und verhindert mit einem Gespräch, dass er pünktlich kommt. Genau zu diesem Zeitpunkt hat Haruka einen Unfall und fällt ins Koma. Voller Schuldgefühle geplagt zieht sich Takayuki zurück und die Jahre vergehen, in denen sich Mitsuki immer mehr um ihren Freund kümmert. Nach der Zeit schafft sie es sogar ihn wieder zurück in ein normales Leben zu führen und kommt sogar mit ihm zusammen. Abgesehen von der jungen Haruka, die noch im Krankenhaus liegt und von der Wirklichkeit nichts mitbekommt scheint es ein gutes Ende genommen zu haben. Plötzlich erwacht sie jedoch und weiß nicht, dass mittlerweile drei Jahre vergangen sind.
Takayuki wird von der Vergangenheit eingeholt. Er besucht Haruka wieder im Krankenhaus und hat die Anweisung bekommen so zu tun, als wenn nichts gewesen wäre. Die Prüfungen stehen in der Schule vor der Tür, obwohl Takayuki schon lange in die Arbeitswelt eingestiegen ist. Ebenso wünscht sich Haruka ein besonderes Bilderbuch, welches ihrer Ansicht nach gerade erscheint, in Wirklichkeit aber vergriffen und nur noch schwer zu bekommen ist. Mitsuki ist mit der Situation total überfordert, sie hat Angst ihre große Liebe wieder zu verlieren und kann ihrer Freundin auch nicht mehr in die Augen sehen. Takayuki hingegen geht ganz in der Rolle des Freundes auf, der er vor vielen Jahren war und vergisst dabei selbst, dass die Zeiten sich geändert haben und er nun mit einer anderen Frau zusammen lebt. Die Situation ist für alle nicht gerade einfach, doch Mitsuki kann es kaum noch ertragen und stellt ihren freund vor die Wahl, die Takayuki jedoch nicht treffen möchte.
Mit der Zeit spürt aber auch Haruka, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Alle verhalten sich ihr gegenüber seltsam und als sie bemerkt, dass ihre Haare nun lang sind und auch ihre Hände ganz anders aussehen bekommt sie die Wahrheit zu hören und erfährt, dass mittlerweile viele Jahre verstrichen sind. Dieser Schock versetzt sie wieder ins Koma und Takayuki wird zurück in die Wirklichkeit verfrachtet, in der Mitsuki ihn mittlerweile verlassen hat.
Eine verworrene Liebesgeschichte die zusätzlich mit Freundschaften verbunden ist kann in der Regel nicht gut gehen. Entweder die Beziehung wird nicht funktionieren oder aber die Freundschaften zerbrechen. Der zusätzliche Schicksalsschlag macht die Situation nur noch komplizierter und wirft die Charaktere in verschiedene Gefühlswelten, aus denen sie sich kaum befreien können. Die Geschichte nimmt den Zuschauer mit, besonders die gefühlsbetonten Menschen unter uns kommen ohne Tränen nicht aus, denn das Erlebte der Protagonisten nimmt einen Verlauf an, der herzzerreißend ist.
Die Serie ist in 14 Episoden aufgeteilt, von denen sich jeweils sieben in einer Box befinden. Der Übergang funktioniert nahtlos, wer zwischen den Boxen eine Pause einlegen muss, wird immer wieder gegen den Drang ankämpfen müssen weiter schauen zu wollen, da die Spannung kaum auszuhalten ist und man unbedingt wissen möchte, wie sich die Situation klären wird und ob es überhaupt noch ein Happy End geben kann.
Ungewöhnlich an diesem Anime ist die Vorlage. Es gibt zu „Die Ewigkeit, die du dir wünschst“ weder einen Roman noch einen Manga als Vorlage. Ein Computerspiel hat als Idee für diese Story fungiert, welches besonders in Japan weit verbreitet ist. Dabei handelt es sich um eine so genannte „Dating-Simulation“, in denen man als Spieler in die Rolle des Takayuki schlüpft und viele Mädchen vor sich hat, mit denen er eine Beziehung anfangen und vielleicht die große Liebe finden kann. Ganz so plump geht es in diesem Anime nicht zu, im Gegenteil, Gefühle stehen hier im Vordergrund, die selbst harte Kerle weich machen können.
Ähnlich wie die erste Box ist auch die zweite gestaltet. Man klappt sie auf wie ein Buch und in der Mitte befindet sich ein angeheftetes Booklet während links und rechts die beiden DVDs angebracht sind. Optisch passt sie natürlich wunderbar zu ihrem Vorgänger. Im Booklet findet man eine ausführliche Zusammenfassung des bisherigen Geschehens und die wichtigsten Charakterbeschreibungen. Ebenso gibt es einen Aufruf ein alternatives Ende selbst zu wählen, da die Charaktere aus dem Spiel „Kimi ga nozomu eien – Rumbling Hearts“ stammen und man dort in die Rolle von Takayuki schlüpfen kann.
Synchronisationen sind auf Japanisch und Deutsch enthalten, Untertitel auf Deutsch und Polnisch. Trotz teilweise schlüpfriger Szenen ist die FSK Einstufung bei 12 Jahren, da man hier keine Details zu sehen bekommt ist dies doch gerechtfertigt. Jüngere Zuschauer werden mit der Geschichte kaum mitkommen können und auch durch die Anspielungen ist es nicht für solche geeignet, Erwachsene Anime-Fans hingegen dürfen sich begeistern und in das rührende Szenario entführen lassen.
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