Die grauen Engel (Autoren: Andreas Gloge und Volker Sassenberg; Gabriel Burns Bd. 1)
 
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Die grauen Engel von Andreas Gloge und Volker Sassenberg

Reihe: Gabriel Burns Band 1

Rezension von Carsten Kuhr

 

Rezension:

Mystery boomt, jeder Verlag versucht sich auf einem der wenigen Wachstumsfelder zu positionieren, und so sucht auch der Ullstein Verlag hier zu punkten.

Dabei haben sich die Berliner nach kompetenten Partnern umgeschaut, und diese in Volker Sassenberg und Andreas Gloge gefunden.

Seit einiger Zeit schon macht die phantastische Hörspielreihe Gabriel Burns von sich reden. Herausragende Synchronsprecher, sowie Gastauftritte angesagter VIPs sorgen dafür, dass die Reihe jede Menge Hörspiel-Awards abräumen konnte.

Jetzt also sucht man den Erfolg auf das bedruckte Blatt zu transferieren, und stellt sich der Konkurrenz.

 

Ort der Handlung im ersten Band der Reihe das Kanadische Vancouver. Vancouver ist einer der zehn fahlen Orte, Gegenden, die älter sind, als die Erde. Gebiete, in denen das Übernatürlich, gleich ob positiv oder böse, leichten Zugang zu unserer Welt findet.

 

Die Zeitungen sind voll davon – Kinder verschwinden, Zeugen berichten von geflügelten Schatten, die Einfluss genommen haben sollen, doch was steckt wirklich hinter den Verbrechen? Eine geheime Sondereinheit der Regierung, die auf übernatürliche Begebenheiten spezialisiert ist macht sich an die Erforschung des Rätsels. Doch schon bald wird klar, dass die Agenten einen Verräter in ihren Reihen haben müssen. Einer um den Anderen wird ausgeschaltet, und einer Aufklärung der Verbrechen kommen sie auch nicht näher. Da entschließt sich der Leiter der Truppe einen Schläfer zu aktivieren. Der junge Mann, Stephen Burns genannt weiß nichts von seinem Glück. Er fristet ein recht karges Dasein als Krimiautor und Taxifahrer, seitdem er als kleiner Junge seinen Bruder bei einer Geburtstagsparty spurlos verschwinden ließ plagen ihr Alpträume. Jetzt macht er sich, geschickt manipuliert auf, sich seinem Erbe zu stellen...

 

Wild, fast ein wenig ungeordnet geht es in diesem ersten Band der neuen Reihe zu. Die Autoren überrollen uns mit einer Vielzahl von Handelnden, deren jeweilige Einordnung zunächst schwer fällt. Mit wem soll man sich nun identifizieren – steht Burns im Mittelpunkt, oder doch der Leiter der Spezialeinheit, und um was geht es überhaupt? Ist nun die Handlung um die fliegenden Schatten aufzuklären, oder wird uns doch eher die Spezialeinheit vorgestellt, Fragen, die sich mir aufdrängten. Es geht ein wenig chaotisch zu, es fehlt ein wirklicher roter Faden, der die Handlung auf Spur hält. Zu viel versuchen die Autoren in ihr schmales Bändchen zu integrieren, zu oft wechseln Perspektive und Orte, als dass beim Leser wirklich Faszination aufkommen würde.

Dabei sind die typischen Grusel-Ingredienzien vorhanden, doch die Mischung stimmt noch nicht. Es fehlt bislang an einer drohenden Gefahr, oder einem charismatischen Gegenspieler, gegen den sich unser Held positionieren könnte. Gibt es eine allgemeine Gefahr für die Menschheit, die es abzuwenden gilt, oder ist nur ein Diener des Bösen zu verfolgen, und wird sich Burns in den Dienst der Sache stellen – ungelöste Fragen, auf die wir hoffentlich im nächsten Band Antworten erhalten.

 

Stilistisch ist der Text unauffällig, wobei man angesichts des etwas ungeordneten Inhalts kein Meisterwerk erwarten sollte. Die auftretenden Figuren sind stereotyp gezeichnet, wobei dies aber auf so gut wie alle Gruseltexte zutrifft. Angesichts des Hypes der die Hörspiele begleitet hätte ich mir aber doch, ich muss es gestehen, ein wenig mehr erwartet. Der Inhalt bleibt doch sehr den Vorbildern verhaftet, versäumt es zumindest Bislang eigene Schwerpunkte gar nicht zu reden von einer wirklich eigenständigen Handlung zu setzen. Hier haben die Autoren noch viel Platz nach oben, hoffen wir, dass sie diesen nützten werden.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240502133757a8d13a07
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buch:

Die grauen Engel

Reihe: Gabriel Burns Bd. 1

Autoren: Andreas Gloge und Volker Sassenberg

Ullstein Verlag, April 2007

Taschenbuch, 203 Seiten

ISBN-10: 3548266975

ISBN-13: 978-3548266978

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Erstellt: 24.03.2007, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 3698