Die Klingen der Wächter 1
 
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Die Klingen der Wächter 1

Rezension von Christel Scheja

 

Mit Die Klingen der Wächter veröffentlicht Chinabooks eine ebenso interessante wie ungewöhnliche Reihe des jungen Künstlers Xu Xianzhe, der zwar unbestritten Vorbilder hat, aber einen ganz anderen Weg als diese geht und zugleich eine unbekannte Epoche der chinesischen Geschichte aufgreift.

 

Im dritten Jahr der Daye-Ära lebt die Bevölkerung Chinas unter der Schreckensherrschaft des Kaisers Yangdi, der das Volk regelrecht ausbluten lässt, um seine ambitionierten Bauprojekte umzusetzen, wie etwa die chinesische Mauer. Denn westlich davon braut sich etwas zusammen und es scheint nicht mehr länger zu genügen, die einzelnen Clans und Völker gegeneinander auszuspielen, zumal dort auch politische Gegner des Kaisers Unterschlupf finden.

 

Den Kopfgeldjäger und Glückritter Daoma kümmert das erst einmal nicht, denn er schlägt sich von Auftrag zu Auftrag durch und sieht zu, dass er und sein kleiner Sohn über die Runden kommen. Doch in der Stadt des Roten Sandes trifft er auf Ärger.

 

Natürlich sind die Parallelen zu Lone Wolf and Cub unübersehbar, denn auch Daoma zieht durch die Lande und wird niemals sesshaft, hat ein Kind an seiner Seite. Aber da hört es auch schon auf, denn der Glücksritter kommuniziert viel und gerne, ist nicht verlegen, krumme Sprüche rauszuhauen und neigt auch dazu schon einmal Fünfe gerade sein zu lassen, wenn ihm seine Beute mehr zahlen kann als diejenigen, die deren Kopf wollen.

 

Außerdem ist er scheinbar auch nicht auf einem Rachefeldzug und hat tatsächlich bei einem der Stämme Freunde.

So bekommt die Geschichte gleich einen anderen Tonfall, auch wenn sie in ihrem realistsch dynamischen Zeichenstil den Klassikern des Genres ähnelt. Aber man mag Daoma, da er sein Herz auf der Zunge trägt und seinen Spaß hat, außerdem scheint er trotz aller Hinterlist auch noch einen gewissen Gerechtigkeitssinn zu haben.

 

Dieser erste Band dient auf jeden Fall dazu, den Helden, seine engsten Vertrauten und nicht zuletzt auch das Szenario einzuführen. Begleitende Texte geben interessante Hintergrundinformationen und runden alles auch noch ab.

Die Serie richtet sich ebenfalls an eher erwachsene Leser, denn die Geschehnisse sind entsprechend brutal in Szene gesetzt, so dass man doch gelegentlich schlucken muss.

 

Fazit:

Alles in allem ist der erste Band von »Die Klingen der Wächter« ein gelungener Auftakt für alle Fans actionreicher Historiengeschichten, die auch einen Schuss Horror und dazu passende Hintergrundinformationen mögen.

 

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Comic:

Die Klingen der Wächter 1

Original: Biaoren Vol. 1

Autor und Zeichner: Xu Xianzhe

Übersetzung: Elisabeth Wolf

Chinabooks E. Wolf, 03/2020

Taschenbuch, 276 Seiten

 

ISBN-10: 3905816946

ISBN-13: 978-3905816945

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 08.05.2021, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 19708