Die Macht der Alten (Autor: Richard Schwartz; Die Götterkriege 6)
 
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Die Macht der Alten von Richard Schwartz

Reihe: Die Götterkriege Band 6

 

Rezension von Christel Scheja

 

Langsam aber sicher steuert die „Askir“-Saga auf ihren Höhepunkt und Abschluss zu. Im sechsten Band der Götterkriege“ beginnt Richard Schwartz seine Helden zu positionieren und enthüllt letzte, wichtige Geheimnis, die die Figuren und ihr Umfeld betreffen, greift die Vergangenheit doch immer deutlicher in ihre Geschicke und ihr Verhalten ein. „Die Macht der Alten“ fordert ihren Tribut.

 

Lanzengeneral Roderick von Thurgau hat nach seinem Erwachen aus einem todesähnlichen Schlaf die Festung der Titanen betreten, um den Nekromantenkaiser Kolaron Malorbian zuvor zu kommen. An Stelle ihres größten Feindes hat er nun die „dunkle Gabe“, das Vermächtnis eines toten Gottes in sich aufgenommen und weiß, dass sein Weg mehr oder weniger in die Finsternis führen wird. Deshalb hat er sich von seinen Freunden losgesagt und ist wieder zu „Havald dem Wanderer“ geworden.

Leandra und Seraphine tun sich allerdings schwer mit seiner Entscheidung, denn sie möchten den Freund und Gefährten nicht im Stich lassen. Aber haben sie eine andere Wahl? Die Kraft, die er nun in sich trägt ist zerstörerisch und grausam, könnte sich eines Tages auch gegen sie wenden.

Doch auch Havald merkt schon bald, dass es nicht ausreicht, sich von den anderen fern zu halten. Denn es scheint, als bräuchten ihn seine Kameraden mehr denn je – vor allem an dem Tag, an dem Askir eigentlich ein großes Fest feiern sollte – aber statt dessen eine große Katastrophe erlebt.

 

Wenn Götter ins Spiel kommen, dürften viele Leser epische Schlachten und den großzügigen Einsatz von Magie erwarten – das ist in diesem vorletzten Band der „Götterkriege“ allerdings nicht der Fall. Denn schon wie in den Bänden zuvor, konzentriert sich der Autor bewusst mehr auf die Figuren. Deshalb ist der Einstieg in die Reihe mittlerweile fast unmöglich geworden, da er die Beziehungen zwischen ihnen als bekannt voraussetzt.

Wieder einmal nimmt er sich sehr viel Zeit, die Figuren miteinander interagieren zu lassen, was natürlich den die Handlung eher behäbig und langsam voran treibt. Verwirrend wird es allerdings, wenn Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen und diverse Seelenwanderungen oder „Wiederauferstehungen“ für Verwirrung sorgen.

Auch fragt man sich natürlich, was der Feind macht, außer einen Anschlag im Herzen des Reiches zu verüben. Als Leser muss man dann schon aufpassen, dass man nicht den roten Faden verliert.

Durch die betonte Langsamkeit ist der Roman allerdings nur leidlich spannend und enttäuscht zum Ende hin, da es nicht wirklich große Enthüllungen und ernsthafte Konfrontationen mit dem Feind gibt.

Wie immer sind die Hintergründe liebevoll ausgearbeitet, die Beschreibungen im richtigen Maß. In der Hinsicht durchbricht der Autor auch weiterhin die Klischees und typischen Handlungsmuster der High Fantasy. Dafür schwächelt der Roman, was die Action betrifft und kann stellenweise nicht wirklich mit den Erkenntnissen, die die Figuren machen, fesseln.

 

Auch „Die Macht der Alten“ punktet mit liebenswert gestalteten Charakteren und engen Beziehungsgeflechten, hat es aber diesmal schwer, den Leser zu unterhalten, da die Handlung nicht wirklich voran kommt und ohne nennenswerte Höhepunkte dahin plätschert, auch wenn es zwei Mal dramatisch werden mag.

 

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Buch:

Die Macht der Alten

Reihe: Die Götterkriege Band 6

Autor: Richard Schwartz

Taschenbuch, 552 Seiten

Piper, April 2015

Titelbild: Uwe Jahrling

 

ISBN-10: 3492269192

ISBN-13: 978-3492269193

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00GZL7CWC

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 18.06.2016, zuletzt aktualisiert: 05.05.2024 12:12, 14617