Die Mission des Goldwäschers (Autor: Ralf H. Dorweiler)
 
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Die Mission des Goldwäschers von Ralf H. Dorweiler

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1973 in der Nähe der Loreley geborene Ralf H. Dorweiler arbeitete nach seinem Studium als Redakteur für eine Zeitung im Südschwarzwald und fing dann auch mit dem Schreiben an. Zunächst verfasste er Krimis, dann aber entdeckte er sein Herz für historische Romane, sodass bisher sechs entstanden sind und er nun mit Die Mission des Goldwäschers einen siebten nachlegt. Er lebt heute als Schriftsteller mit seiner Familie in Bad Pyrmont.

 

Man schreibt das Jahr 1771. Bisher führte Frieder Fischer ein beschauliches Leben als Goldwäscher am Rhein, aber das ändert sich als er eine Wasserleiche findet. Dadurch lernt er auch einen Kaufmann, seine eigenwillige Tochter und einen kauzigen Mönch kennen, die auf einer ganz besonderen Suche sind.

Eine alte Handschrift des Nibelungenliedes im Besitz des Buchhänders Augstein enthält faszinierende Anmerkungen, die den dreien – und später auch Frieder und seinen Freunden Hoffnung machen, einer Legende auf den Grund zu gehen und einen unermesslichen Schatz zu finden. Aber sie sind nicht alleine auf der Suche nach Reichtum und Ruhm.

 

Damit ein historischer Roman gelingen kann, bedarf es natürlich nicht nur einer spannenden Handlung, sondern auch einiger historischer Persönlichkeiten, von denen die bekannteste wohl Johann Wolfgang von Goethe ist, damals noch ein blutjunger Student, der auf der Suche nach seiner Bestimmung scheint. Aber auch noch ein historische Figuren aus höherem Klerus und Adel dürfen eine Rolle spielen.

 

Noch scheint in der gewählten Epoche alles in Ordnung zu sein, es gibt keine größeren Auseinandersetzungen, auch wenn man einander natürlich misstrauisch beäugt. Der absolutistisch regierende Adel versucht seine Pfründe zu wahren, aber auch das Volk lebt in relativem Frieden und Wohlstand.

 

Zudem stellt der Autor ein Handwerk vor, von dem die wenigsten wissen, dass auch hier Menschen ihren Lebensunterhalt davon bestritten, und nicht nur an den Goldgräber-Hochburgen.

 

Das ganze wird dazu noch mit einer spannenden Queste verbunden, die am Rhein entlang führt und mit den Geheimnissen um die berühmteste Dichtung der Deutschen spielt. Denn bis heute ist natürlich nicht klar, ob das Nibelungenlied auf tatsächlichen Ereignissen basiert und es vor allem auch einen vergleichbaren Schatz gibt. Hier ist er die Triebfeder für eine spannende Handlung und eine interessante Figurenkonstellation, die auch das ein oder andere Klischee zu durchbrechen weiß, sind doch nicht alle gestandenen jungen Männer aus dem Volk dumm und ungebildet und auch manche junge Frauen nicht nur auf Heim und Herd fixiert.

 

Die Geschichte wird unterhaltsam und flott erzählt, die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und wirken sehr lebendig. Und auch die historischen Details sind gut vorstellbar wiedergegeben.

Zudem fesselt eine spannende Schnitzeljagd mit interessanten Rätseln den Leser an die Handlung, die mit einem fulminanten Höhepunkt aufwartet und auch im Ausklang nicht enttäuscht.

Fazit

Das alles macht »Die Mission des Goldwäschers« zu einer unterhaltsamen historischen Reise durch eine Gegend und Zeit, die nicht so oft in den Mittelpunkt gestellt wird. Das Ambiente stimmt, die Figuren sind lebendig, zudem dürfen auch Mythen und ein Hauch von Magie mitspielen und den Roman abrunden.

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Buch:

Die Mission des Goldwäschers

Autor: Ralf H. Dorweiler

Lübbe, 29. September 2023

Taschenbuch, 432 Seiten

 

ISBN-10: 3404189418

ISBN-13: 978-3404189410

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0BL7ZRL25

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 18.10.2023, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 09:19, 22387