Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben (BR)
 
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Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Filmkritik von Cronn

Wer an Fantasyfilme denkt, dem fällt garantiert als eine der ersten Nennungen die Trilogie Der Herr der Ringe ein. Diese Filme sind inzwischen Klassiker des Fantasygenres geworden. Denkt man einen Schritt weiter, kommt man zu Werken wie Conan – der Barbar oder Willow. Alle genannten Filme sind allerdings schon etwas älter. Fantasyfilme der jüngeren Zeit konnten nicht auf diese Art überzeugen und unterhalten. Mit den Der Hobbit-Filmen tappte der Regisseur Peter Jackson in die CGI-Falle und übertrieb es mit dem Einsatz computergenerierter Effekte. Einzig die Harry-Potter-Spinoffs Phantastische Tierwesen konnten gefallen. Doch damit ist nun Schluss. Mit dem Streifen Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben ist ein Film erschienen, der nicht nur alles richtig macht, sondern darüber hinaus wegweisend sein könnte für das etwas darniederliegende Genre.

Inhalt

Edgin Darvis, ein talentierter Barde und geschickter Dieb, ist gerade mit der Barbaren-Kriegerin Holga Kilgore aus dem Gefängnis ausgebrochen. Schon hat Edgin einen neuen Plan, denn seine geliebte Frau wurde von den Roten Zauberern ermordet, und ihre Tochter Kira vom Schurken Forge Fitzwilliam davon überzeugt, dass er ihr ein besserer Vater sein kann als ihr eigener. Die »Tafel der Wiedererweckung«, eine Reliquie, die angeblich Tote zurück ins Leben holen kann, könnte auch die tote Mutter und Ehefrau wieder ins Leben zurückbringen. Edgin und Holga machen sich auf die Suche nach der Reliquie und gewinnen ihren Freund Simon, einen Zauberer und eine neue Verbündete Doric, eine Druidin und Gestaltwandlerin, ihnen bei der Durchführung des Plans zu helfen. Der Paladin Xenk hilft ebenfalls beim Plan, das Artefakt zu stehlen, das sich in einem Gewölbe unter der Stadt befindet, während die Magierin Sofina den Schurken und neuen Fürsten Forge Fitzwilliam unterstützt, der ein früherer Weggefährte von Edgin und Holga war. Doch Sofina hat eigene Pläne …

Kritik

Die beiden Regisseure Jonathan Goldstein und John Daley haben mit »Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben« das einzig Richtige mit dem Stoff getan: Sie haben eine Art Kampagne des Rollenspiels filmtechnisch umgesetzt und das auf perfekte Weise.

 

Dabei spielt das Drehbuch geschickt mit Klischees des Genres und des Rollenspiels allgemein, ohne diese allerdings völlig zu veralbern. Immer spürt man bei den Gags, das an der richtigen Stelle gestoppt wurde und sie nie zu einem dumpfen Verspotten führen, sondern in einer leichten Ironie enden.

 

Das tut dem gesamten Film gut, der sonst problemlos in eine Art Farce hätte enden können. Aber somit wird eine Liebeserklärung an das Fantasygenre und das Rollenspiel daraus, die auch Nicht-Rollenspieler überzeugen kann.

 

Dazu gehört auch, dass die handwerklichen Elemente top sind. Da sind zum einen die Schauspieler. Chris Pine als leicht linkischer Dieb entgeht der Jack-Sparrow-Albernheit der späten Fluch-der-Karibik-Filme, indem er seinen Charakter zwar ironisch, aber auch mit Ernst anlegt. Immer, wenn es um seinen Familienhintergrund geht, wird Chris Pine ernst. Wenn es um die humorvollen Momente innerhalb der Action geht, dreht Chris Pine auf. Doch nie wird es zu viel Comedy. Das ist auch bei anderen Schauspielern so, allen voran der unsichere Magier Simon. Michelle Rodriguez bekommt ordentlich was zu tun als Action-Barbarin. Sie überzeugt mit ihrem körperlichen Einsatz. Auch einige Lacher kann sie mit gekonnt unterkühltem Mienenspiel erzeugen. Überraschend stark spielt Hugh Grant, der mit seinen letzten Rollen eher nicht gefallen konnte. Aber in »Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben« zeigt er, was er mit seiner britischen Art dem zwielichtigen Charakter an Sympathie mitgeben kann.

 

Ein humoristisches Highlight ist die Friedhofsszene, die mit ihrer abgedrehten Skurrilität an Monty Python-Sketche erinnert. In Sachen verrückte Action gefällt vor allem die Einbruchsszene in eine fahrende Kutsche mit Hilfe eines Dimensionsportals. Sehr innovativ gefilmt und mit Sinn für Timing beim Schnitt.

 

Den Special-Effects gelingt insgesamt das Changieren zwischen CGI- und praktischen Animatronicseffekten. Die Maskenbildner haben ebenfalls saubere Arbeit geleistet. An den richtigen Stellen eingesetzt, funktioniert CGI sehr gut hier. Und dann parallel dazu die praktischen Effekte – grandios umgesetzt – ergeben gerade in der Interaktion mit den Schauspielern eine realistische Greifbarkeit, die gefällt.

Fazit

»Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben« ist eine große Überraschung des diesjährigen Kino-Sommers und Homecinema-Herbstes. Mit viel Liebe zum Ausgangsmaterial und Fanservice, drehbuchtechnischen Innovationen gepaart mit klassischem Storytelling und handwerklichem Geschick wird dem Fantasyfilm eine humoristische Frischzellenkur verpasst. Damit ist »Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben« eine absolute Kaufempfehlung!

Darsteller·innen

Chris Pine

Michelle Rodriguez

Sophia Lillis

Hugh Grant

Daisy Head

Eintrag in der PhilmDB

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

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Blu Ray:

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Regie: Jonathan M. Goldstein und John Francis Daley

FSK: 12

Laufzeit: 2 Stunden und 14 Minuten

Paramount Pictures, 15. Juni 2023

Untertitel: Deutsch, Englisch

Sprache: ‎Ungarisch (DD 5.1 Surround), Tschechisch (DD 5.1 Surround), Polnisch (DD 5.1 Surround), Japanisch (DD 5.1 Surround), Englisch (DD 5.1 Surround), Deutsch (DD 5.1 Surround)

 

ASIN: B0BZYBRVFD

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.09.2023, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 22221