Eat Lead (PS3)
 
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Eat Lead (PS3)

Rezension von Achim Hiltrop

 

 

"It's Hazard Time!"

Fünfundzwanzig Jahre nach seinem ersten Computerspiel und sechs Jahre nach seinem letzten Auftritt kehrt einer der größten Action-Helden der Videogame-Geschichte zurück auf die NextGen-Spielekonsolen – die Rede ist von keinem Geringeren als dem legendären Matt Hazard. Dabei trifft er in seinem neuen Abenteuer etliche Gegner von einst wieder, die er in seinen früheren Inkarnationen schon längst besiegt zu haben glaubte. Da hilft nur eins: Blei in hohen Dosen.

 

Eine Parodie?

Natürlich hat es Matt Hazards frühere Abenteuer nie gegeben, auch wenn uns die Entwickler von Vicious Cycle Software mit ihrer Viral-Marketing-Kampagne auf Websites wie www.matthazardextreme.com und www.doyouremembermatthazard.com vom Gegenteil überzeugen wollen. Matt Hazard ist eine Parodie auf Computer- und Konsolenspiele wie die der "Duke Nukem"-Reihe, auf deren Blütezeit und deren im Sande verlaufenes Comeback mehr als einmal im Verlauf des Spiels Bezug genommen wird.

Eine Parodie auf Ballerspiele – geht das überhaupt? Jein. Natürlich kann man grundsätzlich jedes beliebige Sujet ins Lächerliche ziehen, indem man die damit verbundenen Klischees maßlos übertreibt. Bei einem Shooter funktioniert das aber nur bedingt. Steigert man Art und Anzahl der zu eliminierenden Gegner ins Groteske, so ist dies nicht automatisch lustig im engeren Sinne des Wortes. Immerhin lockern die flapsigen Sprüche von Matt Hazard das Geschehen ein wenig auf; so kann man dem Spiel immerhin zu Gute halten, dass es sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

Als nämlich Matt sich allmählich warmgeschossen hat, wird er damit konfrontiert, dass er eigentlich am Ende des ersten Levels sterben soll, um Platz für einen Actionhelden einer neuen Generation namens Sting Sniperscope zu machen. Mit Hilfe der mysteriösen Programmierin QA reißt Matt aber das Spiel an sich, welches daraufhin aus den Fugen gerät und einige längst besiegte Gegner aus früheren Matt-Hazard-Spielen (allesamt Anspielungen auf reale Computergames) ausspuckt.

 

Das Spiel

Die Kulissen, durch die sich Matt kämpft, sind sehr ansehnlich gestaltet und bieten einiges an Abwechslung. Von einem japanischen Luxus-Restaurant unserer Tage über eine Wildwest-Stadt und eine sowjetische Raketenabschussbasis bis hin zu Science-Fiction-Szenarien reicht das Spektrum. Das Waffenarsenal ist ebenso vielseitig und beinhaltet unter anderem 9mm-Pistolen, Pump Guns, das AK-47 und die gefürchtete Hazard Gun. Und Wasserpistolen.

Die Steuerung von Matt Hazard und die Kameraführung sind schnell gelernt. Wohl das gelungenste Feature ist das Schießen aus der Deckung; Matt duckt sich auf Knopfdruck hinter Wänden und Möbeln in Sicherheit, während der Spieler mit dem Fadenkreuz einen im Raum befindlichen Gegner anvisieren und treffen kann. Dieser Spielzug funktioniert überraschend gut und erspart Matt etliche empfindliche Gegentreffer.

A propos Gegentreffer: was dem Spiel fehlt, ist eine simple Anzeige am Bildschirmrand, die dem Spieler Auskunft über die aktuelle Gesundheit von Matt Hazard gibt. Gelegentlich tauchen mehrere Gegner außerhalb des Blickfeldes auf, die Matt ins Kreuzfeuer nehmen, und ohne jede Vorwarnung bricht Matt mitten im Kampf zusammen, weil er einen Treffer zu viel abbekommen hat.

Für Befremden und Frust sorgen einige der Bosskämpfe am Ende eines Levels bzw. zu dessen Halbzeit. Bei einer Mortal-Kombat-ähnlichen Sequenz genügt überraschenderweise eine Tastenkombination zum Sieg, die aus einem (!) Tastendruck besteht. Der nächste Boss-Gegner, der sowjetische General Neutronov, ist hingegen selbst im einfachsten Spielmodus eine kaum zu knackende Nuss.

 

Gesamteindruck

Nachdem "Duke Nukem Forever" nun offenbar doch nicht mehr den Weg auf die aktuellen Spielekonsolen finden wird, ist "Eat Lead" möglicherweise ein geeignetes Trostpflaster für enttäuschte Spieler. Das Spiel nimmt sich selbst nicht zu ernst und bietet – insbesondere in den Cutscenes und Dialogen – einige amüsante Seitenhiebe auf die Videospielbranche.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240511153743a0206dd4
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Eat Lead

von Koch Media GmbH

Plattform: PLAYSTATION 3

USK-Einstufung: Freigegeben ab 16 Jahren gem. 14 JuSchG

Erscheinungsdatum: 20. März 2009

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.05.2009, zuletzt aktualisiert: 14.01.2015 02:29, 8801