Ernte den Sturm (Autor: David Mack; Star Trek - Vanguard Bd. 3)
 
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Ernte den Sturm von David Mack

Reihe: Star Trek - Vanguard Bd. 3

Rezension von Björn Backes

 

Inhalt:

Die Lage in der Taurus-Ausdehnung spitzt sich dramatisch zu, als Klingonen und Tholianer ihren Anspruch auf die geheimnisvolle Welt mit immer härteren Mitteln geltend machen wollen und dabei vor allem mit dem ursprünglichen Volk der Shedai aneinander geraten. Aber auch die Förderation reagiert auf die Ereignisse in der Raumstation und versucht, ihren Einfluss geltend zu machen, was angesichts des anschwelenden Konflikts zunehmend härter wird. Als dann auch noch der tholianische Sternenkreuzer Bombay zerstört wird und eine Vernichtungswelle einleitet, die später auch einige klingonische Schiffe attackieren soll, gerät die Situation endgültig aus den Fugen. Das politische Gerangel wird von Tag zu Tag verbitterter und fordert auf allen Seiten erneute Opfer. Doch das Geheimnis um die Shedai und die Taurus-Ausdehnung scheint für den ganzen Kosmos viel zu wichtig, als dass man es in fremde Hände geben dürfte. Lediglich die Tholianer scheinen zu wissen, welch wertvolle Macht sich hier verbirgt, und welche Gefahr den Völkern und der Förderation droht. Und nur Commander Reyes und seine Mannschaft können verhindern, dass die totale Eskalation in Kraft tritt – auch wenn hierfür alles aufs Spiel gesetzt werden muss, was ihm und seinem Team wichtig ist.

 

 

Rezension:

Mit „Ernte den Sturm“ findet die „Vanguard“-Trilogie einen durchaus würdigen Abschluss, der in seiner Aufmachung kaum typischer für eine „Star Trek“-Story sein könnte. Die komplexen Inhalte werden noch einmal ausgebaut, es gibt zum Ende eine vorläufige Zwischenlösung, und obschon noch lange nicht alle Stränge bis ins letzte Detail geklärt sind, ist am Ende jeder Leser glücklich mit der Entwicklung und dem Verlauf der Dinge.

 

Dabei war die Ausgangssituation für Autor David Mack zunächst einmal gar nicht einfach, obwohl er bereits am ersten Band der Mini-Serie beteiligt war. Schließlich hatte er den Auftrag, den etwas verworreneren Stil seines Mitstreiters Dayton Ward aufzunehmen und den Plot wieder in sein durchaus wildes Gedankenkarussell einzuordnen, was gerade in Anbetracht der eh schon ziemlich abwechslungsreichen Story und der vielseitigen Wendungen noch einmal die Arbeit erschweren sollte. Für Mack avancierte dieser Umstand aber definitiv nicht zur Schwierigkeit, wie „Ernte den Sturm“ nun eindrucksvoll beweist. Zwar ist die Handlung auf der Ziellinie geradezu mit Inhalten überwuchert und droht an manchen Stellen sogar aus den Fugen zu laufen, wird von Mack dann aber in den entscheidenden Passagen wieder ins Lot gebracht, sei es nun durch einige paradoxe Überraschungen oder eben durch konsequente Zusammenführung von bislang vage aneinander vorbei laufenden Teilabschnitten. Doch wie es sich für einen ordentlichen Roman aus dem unerschöpflichen „Star Trek“-Fundus gehört, bleibt die Handlung zum Schluss auf vielen Ebenen offen. Die elementaren Verläufe werden zwar zu Ende gebracht, hinterlassen aber gleichzeitig wieder Ideen und dementsprechend auch Potenzial für eine weitere Fortführung des „Vanguard“-Konzepts.

 

Davon abgesehen ist es Mack einmal mehr gelungen, sich von gewohnten Science-Fiction-Klischees abzusetzen. Statt bombastische Schlachten und härtere kriegerische Auseinandersetzungen in den bedrohlichen Konflikt einzuführen, bleibt das Explorationsthema auch in „Ernte den Sturm“ das Maß aller Dinge. Stetig werden die Wissenschaften und Geheimnisse der neuen Völker analysiert und in die Spannungskurve mit aufgenommen, um der Geschichte einen richtig feinen Mythos zu schenken. Besonders im Falle der Shedai ist dies richtig gut gelungen, erweist sich diese Gruppierung doch als eine der eigenständigsten, wenngleich auch ungewöhnlichsten aus dem Enterprise-Universum und operiert mit Mächten und Kräften, die dem Plot die erforderliche Würze geben. Aber auch die politischen Ränke, die mal wieder eine übergeordnete Rolle spielen, werden bis zuletzt richtig interessant gestaltet und verkommen nicht zum üblich-langatmigen Kauderwelsch – ein Verdienst, der ebenfalls dem feinen, jederzeit lebendigen Schreibstil des Autors zuzuschreiben ist. Der inhaltliche Erfolg von „Vanguard“ ist größtenteils auch sein persönlicher; ihm ist es schließlich in erster Linie zu verdanken, dass das Thema „Star Trek“ auf Romanebene wieder ein hervorragendes Comeback feiern durfte. Und das gehört zweifelsohne belohnt!

 

 

Fazit:

Mit dem dritten Teil der „Vanguard“-Trilogie erfährt die „Star Trek“-Literatur eine souveräne Rückkehr ins Science-Fiction-Metier und kann auch künftig optimistisch vorausschauen. „Ernte den Sturm“ mag zwar ungleich komplexer sein als die beiden vorangegangenen Bücher, punktet aber mit einer lückenlosen, meisterhaften Ausarbeitung, die jeder Enterprise-Anhänger bedenkenlos abgreifen kann.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405021705005b4e5715
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Titel: Ernte den Sturm

Reihe: Star Trek – Vanguard Bd. 3

Original: Reap the Whirlwind (2007)

Autor: David Mack

Übersetzer: Marcus Rohde

Verlag: Cross Cult (Juni 2008)

Seiten: 459-Broschiert

Titelbild: Unbekannt

ISBN-13: 978-3936480931

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.08.2008, zuletzt aktualisiert: 17.08.2023 13:46, 7160