Eroberer - Die Rache von Timothy Zahn
Reihe: Conqueror-Trilogie Band 3
Rezension von Ralf Steinberg
Rezension:
In logischer Konsequenz verbindet der abschließende Band der Eroberer-Trilogie die beiden Sichtweisen der Vorgänger. Wir erinnern uns: In Band Eins wurde der Konflikt aus Sicht des Commonwealth geschildert während sich Band Zwei mit den Zhirrzh befasste und eine sehr interessante Alienkultur vorstellte.
Im Finale wechselt Timothy Zahn nun in schneller Reihenfolge die Handlungsstränge und Schauplätze, was in einem gigantischen Finale über mehr als dreihundert Seiten gipfelt.
Dabei erleben wir nicht nur das Fortschreiten der Zhirrzh-Invasion, die Intrigen des Dhaa’rr-Clans, Thrr-gilags Forschungen über die Mensch-Eroberer, die geheime Rettungsmission für Prr’t-zevistis, sondern auch die diversen Bemühungen der Cavanagh-Familie, einen Krieg zu überleben.
Darüber hinaus gibt es politische Querelen im Commonwealth, Planetenabenteuer, Weltraumschlachten, Computermärchen und und…
Zahn hat seine Trilogie nicht nur bis oben voll gepackt, er zieht auch bis zum Schluss meisterlich an den Fäden, verliert nie die Kontrolle über das riesige Handlungskonstrukt und schreibt genau in der richtigen Mischung aus Humor, Action und Spannung, die ihm eine riesige Fan-Gemeinde einbrachte. Sicherlich sind die Ähnlichkeiten zur Thrawn-Trilogie zu spüren. Nicht so sehr in einzelnen Plotsträngen, als vielmehr in der Art und Weise, wie er einen Konflikt über mehrere Zivilisationen hinweg aufbaut und schlüssig miteinander verZahnt. Wer übrigens beim Planeten-Namen „Phormbi“ stutzt, wird verstehen, wie nah sich die beiden Universen sind.
Das betrifft im Übrigen auch die Vorliebe Zahns für intelligente Lösungen. Obwohl seine Space-Operas auch immer einen hohen MilFi-Anteil besitzen, sind es selten die großen Wummen, die zu einer Entscheidung führen. Bei Zahn gibt es immer eine Reihe von Figuren, die mittels ihres Verstandes und der Vernunft agieren und damit gegen die tumbe Gewalt gewinnen. Leider sind die finsteren Gegenspieler in Eroberer - Die Rache nicht besonders ambivalent. Das Gut-Böse Schema ist zweifarbig und bietet bis zum Schluss keine Überraschung, es gibt keine mit Großadmiral Thrawn vergleichbare Figur. Letztlich stört das aber auch nicht.
Die Eroberer-Trilogie ist gerade wegen ihrer wechselnden Handlungssicht eine fesselnde und empfehlenswerte Abenteuerlektüre jenseits von Hard-SF und dystopischem Weltschmerz.
Fazit:
Zahns geniales Abschluss der Eroberer-Trilogie bündelt alle Figuren und Handlungsstränge zu einem atemlosen Höhepunkt. Eines der längsten und mitreißendsten Finale, denen man in der SF begegnen wird.
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