Feenzorn (Autor: Jim Butcher; Die dunklen Fälle des Harry Dresden Bd. 4)
 
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Feenzorn von Jim Butcher

Reihe: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 4

 

Rezension von Christel Scheja

 

Mehr als ein Jahr ist seit dem Erscheinen des dritten Mystery-Romanes aus der Reihe um „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ vergangen. Doch nun setzt endlich „Feenzorn“ die Ereignisse aus „Grabesruhe“ fort. Zwar schildert jedes Buch einen abgeschlossenen Fall des magischen Detektivs – aber die Entwicklungen im Hintergrund bauen doch aufeinander auf und werden immer wieder zitiert.

 

Das Leben zeigt ihm oft genug seine düsteren Seiten – davon weiß Harry Dresden ein Lied zu singen. Gerade jetzt scheint alles verloren zu sein. Denn nicht nur, dass sich seine Freundin Susan langsam aber sicher in einen Vampir verwandelt, weil sie gebissen wurde, und sich von ihm zurück gezogen hat – auch der „Rote Hof“ fordert seinen Kopf, weil er einen Krieg mit ihnen herauf beschworen hat.

Das macht seinen Stand im „Weißen Rat“ nicht gerade leichter. Da die meisten der altgedienten Magier ihn ohnehin nicht leiden können, sind sie durchaus geneigt, ihn an die Vampire auszuliefern, damit der Streit nicht eskaliert.

Doch Harry bekommt noch einmal eine Schonfrist, denn sein Fürsprecher kann noch eine letzte Chance und damit einen Aufschub bewirken. Doch das hat seinen Preis. Der Magier soll mit den Feen verhandeln, damit die Magier durch ihr Land reisen dürfen. Der Zufall will es, dass ausgerechnet jetzt auch Mab, die Königin des Winterhofes auf Harry zukommt, damit er einen seltsamen Mordfall in ihren Reich aufklärt.

Da er ohnehin keine andere Wahl hat, nimmt er an und begibt sich auf eine Reise an Orte, die er eigentlich niemals hatte aufsuchen wollen. Dabei muss er sich Gefahren stellen, die nicht von dieser Welt sind und darf ebenso wenig denjenigen trauen, die ihm seine Hilfe anbieten. Denn er weiß nur all zu gut, dass Fee herzlose und launische Geschöpfe sind, die für jeden Fingerzeig einen Preis fordern – den er unter Umständen vielleicht nicht einmal klären kann. Und erst in Niemalsland und Anderswelt merkt er, wie verschlungen die Intrigen um ihn herum wirklich sind.

 

Langsam versteht man, warum Harry Dresden eine arg zynische Weltsicht entwickelt hat und manchmal einfach nur abtauchen möchte. Denn nicht nur, dass meistens all das schief geht, was eigentlich nicht daneben gehen soll, auch die Wesen um ihn herum denken zumeist nur an ihren eigenen Vorteil und nicht unbedingt an das Allgemeinwohl.

Während er von den Feen nicht viel anderes erwartet und überrascht ist, wenn sich doch eine als freundlicher erweist als vermutet, wird er von seinen Kollegen aus dem „Weißen Rat“ doch manchmal unangenehm überrascht.

Schnell stellt sich heraus, das vieles doch enger miteinander verbunden ist als gedacht und er vielleicht das Glück haben kann, mehrere Probleme auf einmal zu lösen. Allerdings erfordert das eine Meisterleistung im Denkvermögen und der Koordination. Wenn er seinen Gegner nicht einen Schritt voraus bleibt, kann das leicht sein Ende und weitere Schwierigkeiten für sein Umfeld bedeuten. Vieles mag aus den düsteren Kriminalromanen der „schwarzen Serie“ vertraut wirken, erhält aber durch den ungewöhnlichen Hintergrund und die seltsamen Protagonisten eine bizarre Note.

Zusammen mit dem manchmal recht schrägen Humor erhält man eine Geschichte, die irgendwo zwischen düsterer Urban Fantasy, actionreichem Triller und magischem Abenteuer schwankt.

Gerade weil die Handlung nicht all zu bierernst präsentiert wird und auch immer wieder durch augenzwinkernde Kommentare aufgelockert wird, nimmt man es Jim Butcher nicht übel, dass er sich klassischer Archetypen und Handlungmuster bedient und die Erwartungen der Leser manchmal zu sehr erfüllt. Nicht immer sind die Wendungen überraschend, aber die Atmosphäre, in der sie präsentiert werden, macht vieles wett.

 

„Feenzorn“ führt nicht nur viele Andeutungen aus den vorherigen Romanen zusammen und gibt ihnen eine zufriedenstellende Entwicklung, der Roman bietet auch kurzweilige Unterhaltung, vor allem wenn man eine spannende Abenteuergeschichte vor mythischem Hintergrund mag, in der vieles mit einem Augenzwinkern kommentiert wird.

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Buch:

Feenzorn

Reihe: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 4

Autor: Jim Butcher

Taschenbuch, 446 Seiten

Knaur, April 2009

Übersetzer: Jürgen Langowski

 

ISBN-10: 3426501740

ISBN-13: 978-3426501740

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 31.05.2009, zuletzt aktualisiert: 24.08.2023 21:35, 8823