Friedhof der Kuscheltiere (2019)
 
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Friedhof der Kuscheltiere

Pet Sematary

Dr. Louis Creed, seine Frau Rachel und ihre beiden Kinder Gage und Ellie entfliehen der Großstadt für ein beschauliches Leben auf dem Land. Ganz in der Nähe ihres neuen Zuhauses und von dichtem Wald umgeben, befindet sich der unheimliche »Friedhof der Kuscheltiere«. Nach einem tragischen Zwischenfall bittet Louis seinen kauzigen Nachbarn Jud Crandall um Hilfe und löst damit ungewollt eine gefährliche Kettenreaktion aus, die etwas abgrundtief Böses freisetzt und das neu gewonnene Familienidyll bedroht. Schnell wird den Creeds klar, dass der Tod manchmal besser ist …

Filmkritik

von Armin Rößler

 

Der Roman Friedhof der Kuscheltiere, 1985 veröffentlicht, gilt bis heute als das erfolgreichste Buch von Horror-König Stephen King. Die erste Verfilmung aus dem Jahr 1989 lockte zwar damals eine Menge Menschen ins Kino, konnte mit der literarischen Vorlage aber bei Weitem nicht mithalten. Hauptgrund, neben eher schwachen Darstellern, die sich schwertun, die Dramatik zu vermitteln, ist die fehlende dichte Atmosphäre, die das Buch zu etwas Besonderem macht: das Düstere, die Verzweiflung – beides fehlt dem 1989er Film. Ein neuer Versuch kann also nicht schaden. Und tatsächlich macht das im Genre bewährte Regie-Duo Kevin Kölsch und Dennis Widmyer eine Menge besser als Vorgängerin Mary Lambert. Leider aber nicht alles.

 

Weil Louis Creed (Jason Clarke) nicht mehr in der stressigen Notaufnahme in Boston arbeiten will, nimmt er einen Job als Collegearzt in der Kleinstadt Ludlow in Maine an. Gemeinsam mit seiner Frau Rachel (Amy Seimetz) und den Kindern Ellie (Jeté Laurence) und Gage (Hugo und Lucas Lavoie) bezieht er ein Haus, zu dem auch ein riesiges Waldstück gehört. Nachbar Jud Crandall (John Lithgow) klärt sie über den darin liegenden »Pet Sematary« auf: Dorthin bringen die hiesigen Kinder ihre verstorbenen Haustiere. Als Ellies Kater Winston Churchill von einem der tagein, tagaus vorbeirauschenden Tanklaster überfahren wird, offenbart Jud Louis ein viel größeres Geheimnis: einen alten Indianerfriedhof, aus dessen verfluchter Erde alles lebendig zurückkehrt, wenn auch unangenehm verändert. Dort wird nicht nur Kater Church begraben.

 

Die Macher wandeln inhaltlich lange auf den Pfaden des 1989er Films, zeigen aber gleichzeitig von Anfang an unmissverständlich, dass es sich hier um einen Horrorstreifen und nicht um einen Kindergeburtstag handelt. Das ist atmosphärisch gut gemacht, auch die Darsteller spielen in einer deutlich höheren Liga und vermitteln glaubhaft, was ihnen an Schlimmem widerfährt. So weit, so gut. Doch im letzten Drittel macht der Film einen doppelten Schwenk, der nicht nur weg vom Vorgänger, sondern auch von der Romanvorlage führt. Das ist, ohne zu viel zu verraten, bei der ersten Änderung keinesfalls eine schlechte Idee. Ob aber auch der abschließende Twist gelungen ist, darüber lässt sich trefflich streiten – letztlich kommt das Finale zwar ziemlich überraschend, dafür aber jetzt auch weit weniger emotional daher, als das im Buch der Fall ist. Und trotzdem ist der neue Friedhof der Kuscheltiere ein ordentlicher Horrorfilm geworden, bei dem man sich gruseln darf.

 

6 Sternchen

 

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Friedhof der Kuscheltiere

Jahr: 2019

Regie: Kevin Kölsch und Dennis Widmyer

Horror

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Amy Seimetz

  • John Lithgow

  • Jason Clarke

  • Jeté Laurence

  • Hugo und Lucas Lavoie


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Erstellt: 08.04.2019, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 17:46, 17517