Full Metal Panic!, Box 1

Rezension von Christel Scheja

 

„Full Metal Panic!“ ist eine 24-teilige Animeserie, die auf einer Light Novel und einem Manga basiert. Der Autor Shojo Gatoh entwirft dort eine Parallelwelt, in der zwar die technische Entwicklung weitergelaufen ist, der kalte Krieg aber immer noch kein Ende gefunden hat und sich Geheimdienste wie KGB und CIA neben eher terroristischen Gruppierungen immer noch hinter den Kulissen munter beharken und die Regierungen einander misstrauisch belauern.

 

Im Mittelpunkt aber steht der junge Sousuke Sagara. Er ist Mitgleid einer geheimen aber international agierenden Organisation namens Mithril deren Basis auf einem durch die Meere kreuzenden U-Boot liegt. Der Sergeant wird nun damit beauftragt, die junge Kaname Chidori zu beschützen und muss daher ebenfalls in die Rolle und Kleidung eines Highschool-Schülers schlüpfen.

Das fällt ihm sichtlich schwer, sind ihm, der bereits als Kind als Söldner in einem Krieg kämpfte und zu Waffen eine größere Beziehung hat als zu Menschen, doch die Gepflogenheiten seiner Klassenkameraden eher fremd. So tritt er zum Amüsement der anderen immer wieder in Fettnäpfchen und gilt schon bald in seinem Umfeld als komischer, humorloser wenn auch irgendwie liebenswerter Kauz. Auch Kaname, die nicht ahnt, dass sie mehr ist als nur ein Teenager, findet ihn ganz nett.

Doch was eigentlich los ist, erfährt sie erst, als die Maschine, in der sie und ihre Klasse sitzen, um einen Schulausflug anzutreten, entführt und alle auf eine einsame Insel entführt werden. Sie wird sofort von den anderen getrennt und merkwürdigen Untersuchungen ausgesetzt. So wird auch hier enthüllt, dass sie wohl eine sogenannte „Whispered“ ist und daher Kenntnisse über Technologie besitzt, die der Zeit zehn Jahre voraus ist. Allerdings kann sie nur in einem bestimmten Zustand darauf zugreifen.

Glücklicherweise ist Sousuke schnell zur Stelle und eine abenteuerliche Flucht beginnt, auf der sie alle zeigen müssen, was sie können, auch der junge Mann.

 

Die Inhalte kommen einem sattsam bekannt vor – eine Welt, die mit unserer eigenen nicht ganz übereinstimmt, weil sich ein paar politische Variablen nicht verändert haben, wie etwa die Geheimorganisationen, die teilweise mit den Regierungen zusammenarbeiten, dann aber auch wieder auf eigene Faust operieren und terroristische Anwandlungen haben, wie auch technische Errungenschaften, die es möglich machen überlegene Kampfpanzer einzusetzen. Gerade Sousuke Sagara muss sich immer wieder als Pilot eines sogenannten Arm-Slave bewähren – eines von Kopf bis Fuß fast klassisch wirkenden Mechas.

Glücklicherweise besteht die Handlung nicht nur aus Kampfhandlungen. Die Serie setzt auf eine gesunde Mischung aus Humor und Abenteuer, Action und Romantik. Es gibt neben den vielen dramatischen Momenten auch eher ruhige Szenen, in denen man auch andere Seiten der Haupt- und Nebenfiguren kennenlernt. Lustig wird es vor allem, wenn sich der Held an einem Ort bewähren muss, der ihm gänzlich fremd ist – die Schule. Dort sorgt er mehr als einmal für Chaos, findet aber überraschenderweise auch Freunde, weil auch einige seiner Klassenkameraden Geheimnisse haben. Und Kaname mag zunächst wie das typische High-School-Mädchen in der knappen Uniform wirken, ist aber längst nicht so albern und aufgedreht wie Schicksalsgenossinnen.

Nach und nach erfährt man auch mehr über den Hintergrund, lernt weitere Angehörige der Mithril-Gruppe kennen und schätzen, die zu wichtigen Kampfgefährten werden. Mit der Zeit zeigt der Bösewicht sogar sein Gesicht und entwickelt sich durch ähnliche Fähigkeiten zu einem gefährlichen Gegner für den Helden, so dass es spannend bleibt.

Die Geschichte ist gut durchdacht und interessant aufgebaut. Anders als bei anderen Geschichten verliert sich der rote Faden nicht, sondern wird straff durchgezogen. Die Episoden bauen klug aufeinander auf und sind halbwegs in sich geschlossen, auch wenn die großen Handlungsfäden immer weiter gesponnen werden.

Zudem gibt es keine kryptischen Wendungen, die westliche Zuschauer verwirren könnten – die Geschichte ist klar konzipiert und gut nachzuvollziehen, vor allem so manche überraschende Wendung.

Die Figuren können ebenfalls überzeugen, denn obwohl sie durchaus Züge der ihnen zugeordneten Archetypen haben, dürfen sie doch Profil entwickeln und wachsen dem Zuschauer immer mehr ans Herz.

Die Animation selbst mag zwar nach über zehn Jahren nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit sein, ist aber dennoch von ausgezeichneter Qualität. Die Hintergründe sind detailreich gestaltet, die dynamischen Szenen geraten nicht aus dem zeichnerischen Ruder und auch die Figuren zeigen mehr als einen Gesichtsausdruck, ihre Gefühle sind gut aus den Zügen abzulösen.

Action Spannung und Humor gibt es reichlich, nur die Erotik bleibt auf der Strecke, was aber nicht sonderlich stört, da die Atmosphäre ansonsten mehr als stimmt und neugierig auf die Fortsetzung macht.

 

Mit der ersten Box von „Full Metal Panic!“ erhält der Käufer die erste Hälfte der insgesamt auf 24 Episoden konzipierten Serie. Es lohnt sich durchaus, einen Blick zu riskieren, da die Serie nicht nur die Action in den Vordergrund stellt, sondern auch Hintergrund und Figuren viel Raum gibt, um sich weiter zu entwickeln. Eine gute Mischung aus Humor und Spannung, zarter Romantik und interessanten Geheimnissen weiß von Anfang bis Ende in den Bann zu schlagen und Lust auf mehr zu machen.

 

 

Fazit:

 

Mit der ersten Box von „Full Metal Panic!“ erhält der Käufer die erste Hälfte der insgesamt auf 24 Episoden konzipierten Serie. Es lohnt sich durchaus, einen Blick zu riskieren, da die Serie nicht nur die Action in den Vordergrund stellt, sondern auch Hintergrund und Figuren viel Raum gibt, um sich weiter zu entwickeln. Eine gute Mischung aus Humor und Spannung, zarter Romantik und interessanten Geheimnissen weiß von Anfang bis Ende in den Bann zu schlagen und Lust auf mehr zu machen.

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