Fullmetal Alchemist - The Movie: Der Eroberer von Shamballa (DVD)
Rezension von Bine Endruteit
Der Film zur erfolgreichen Anime-Serie „Fullmetal Alchimist“ spielt nach den Geschehnissen, die wir in der letzten Folge miterleben durften. Edward hat sein Leben in der Welt, in der sie beide lebten, geopfert. Dafür hat Alphonse, der nur noch aus einer Seele bestand, die an eine Rüstung gebunden war, seinen Körper zurückerhalten. Fast all seine Freunde glauben, dass Edward tot ist, doch das will Alphonse nicht wahrhaben. Zu recht, wie sich herausstellt, denn er ist in einer Parallelwelt gelandet. Es ist unsere Welt, genauer gesagt das München im Jahre 1923.
Dort tut sich politisch einiges und der Junge wird prompt in die Geschehnisse hineingezogen. Er rettet ein Zigeunermädchen, dass verkauft wurde. Sie lebt fortan bei ihm. Doch es gibt Menschen, die an ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit, bei der Berührung mit einem Menschen, dessen Gedanken lesen zu können, Interesse haben. Es sind die gleichen Personen, denen Ad bereits bei einem Kampf begegnet ist. Sie gehören zur Thule-Gesellschaft und wollen ein Tor zur Welt Shamballa öffnen. Es heißt, wer diese Welt beherrscht, dem liegt das ganze Universum zu Füßen. Eine Chance, die sich Dietlinde Eckart nicht entgehen lassen möchte.
Doch um das Tor zu öffnen, muss sie erst die geheimnisvolle weiße Schlange finden, die den magischen Kreis öffnet, der nach Shamballa führen soll. Ad jedoch erkennt schnell, dass es keinesfalls das sagenumwobene Land ist, das sie dort findet. Es ist die Welt aus der er kommt. Somit bringt ihm das Tor die Möglichkeit zurückzukehren zu Alphonse und stellt gleichzeitig eine Gefahr dar, wenn Raketen dorthin geschickt werden.
Schnell merkt man, dass diese Erzählung anders ist als das, was wir bisher mit Alphonse und Edward erlebt haben. Der Hauptteil der Geschichte spielt in einer nicht-magischen Welt, nämlich der unseren. Trotzdem kann man Magie heraufbeschwören, sonst wäre es nicht möglich das Tor zur anderen Welt zu öffnen. Die beiden Brüder handeln nun getrennt, wobei Al sich nicht an die Zeit erinnert in der er mit seinem Bruder unterwegs und eine Rüstung war. Es versucht allerdings alles, um wieder zu Ed zu gelangen, nichts wünscht er sich sehnlicher.
Dietlinde Eckart ist mit niemand geringerem als Hitler verbündet und versucht, das Tor zur anderen Welt für ihn zu öffnen. Die politischen Irrungen und Wirrungen sind extrem gut recherchiert und geben dem Zuschauer einen interessanten Einblick in die damalige Welt. Hitlers Putschversuch vom 09.11.1923 bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Viele der Charaktere hat es wirklich gegeben, so zum Beispiel auch die Figur Dietlinde Eckart. Hier hat die künstlerische Freiheit jedoch aus einem Mann eine Frau gemacht. Besonders gelungen ist der Auftritt von Filmemacher Fritz Lang. Er spielt eine nicht unwesentliche, aber dennoch außergewöhnliche Rolle.
Der Film dürfte besonders für Fans und Kenner der Serie interessant sein. Nur wenn man das nötige Vorwissen besitzt, erschließen sich alle Facetten der Handlung. Ansonsten bleibt einfach zu viel unklar und man wird die Beweggründe einiger Figuren nicht nachvollziehen können. Etwas verwirrend ist es, dass Al, der seinen Körper zurück hat, genauso aussieht wie Ed. Zu Anfang lenkt das wirklich stark ab. Dieses Problem hätte man durch eine andere Frisur leicht lösen können.
Auf einer zweiten DVD befinden sich zahlreiche Spezials. Zuerst folgen wir dem Regisseur Seiji Mizushima ins Fullmetal Alchemist-Archiv. Er zeigt uns das Storyboard und viele verschiedene Stadien der Entwicklung des Films. Man kann recht genau mitverfolgen, wie die Entstehungsgeschichte verlaufen ist. Außerdem gibt es die „Talk Session“, bei der sich der Regisseur mit dreien der Synchronsprecher unterhält. Es ist ein ungezwungenes Gespräch, bei dem viele persönliche Dinge besprochen werden. Besonders amüsant sind die Parts in denen sich immer zwei Personen unter vier Augen unterhalten. Dazu kommen Trailer und Galerien.
Fazit:
„Fullmetal Alchemist – Der Eroberer von Shamballa“ ist die Fortsetzung der Serie und somit besonders für Fans interessant, die wissen wollen, wie es mit Edward und Alphonse weitergeht. Vorwissen ist sinnvoll. Der neue Schauplatz, nämlich unsere Welt, verleiht dem Film eine neue und interessante Komponente.
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