Gefangen im Palast von Babylon (Autor: P. B. Kerr; Die Kinder des Dschinn 2)
 
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Gefangen im Palast von Babylon von P. B. Kerr

Reihe: Die Kinder des Dschinn Band2

 

Rezension von Carsten Kuhr

 

Das bedeutendste Zauberbuch der Welt, das Buch des Salomon wurde gestohlen. Ein wahrhaft unerhörter Vorfall, doch dann will der Dieb es nur den Dschinn-Zwillingen John und Philippa aushändigen. Klar, dass unsere beiden Helden sich dazu bereit erklären. Auf der Fahrt von Istanbul nach Berlin macht der Ungarn Express auch in Transsylvanien halt – hier soll die Übergabe stattfinden, doch statt dessen wird Philippa gekidnapped. Die Blaue Dschinn, unbestechliche Richterin über alle Dschinn selbst hat die Entführung eingefädelt, will sie doch, dass Philippa ihren Posten übernimmt. Tief unter dem Turm von Babel liegt der hängende Palast der Ischtar verborgen. Hierher bringt sie die Entführte, deren Herz schon bald von den Ausdünstungen des Baumes der Logik versteinert wird. Nur die rechtzeitige Befreiung aus Babylon verspricht das grausame Schicksal noch abwenden zu können – und wirklich Rettung naht, hat doch ihr Bruder John sich in den Irak aufgemacht.

 

P. B. Kerr ist den Lesern in erster Linie durch seine spannenden, intelligenten Kriminalromane und Thriller bekannt. Letztes Jahr erschien der erste Band um die »Nachwuchs-Dschinn«, und der stolze Verlag wusste davon zu berichten, dass die Filmrechte von niemand geringerem als the man himself, Stephen Spielberg gekauft wurden. Das Gebotone blieb damals, wie heute allerdings hinter den Erwartungen zurück. In erster Linie wohl für eine Zielgruppe von Kindern zwischen 9 und 14 Jahren verfasst, liest sich der Text stilistisch einfach aber flüssig. Manko aber waren und bleiben die Figuren. Alle, sowohl die Protagonisten, als auch ihre Gegenspieler bleiben flach, ohne wirkliches Leben. Man muss sich das einmal vorstellen. Da wird die Zwillingsschwester entführt, die Spur führt John mitten hinein ins Kriegsgebiet des Irak, und die Befreiungsaktion läuft dann so ruhig und emotional unbelastet ab, wie die Teilnahme an einer Teestunde. Das soll nicht heissen, dass es nicht jede Menge rasante Abenteuer zu bestehen geben würde. Hier versorgt Kerr uns reichlich. Die Darstellung des hängenden Palasts, des Turms zu Babel sind ebenfalls packend und interessant. Und auch die Darstellung des terrorgeschüttelten Irak ist wohltuend real und vorurteilsfrei. Doch unsere Figuren leiden nicht, sie fühlen nicht, sie bleiben zu leblos um uns wirklich anzurühren. Nie habe ich um Philippa wirklich Angst gehabt, nie angesichts der Gefahren mit John mitgezittert, und diese Distanz zu den Figuren ist das grosse Manko des Romans.

 

Ältere Kommentare:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405060052091ed0b2f9
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Buch:

Gefangen im Palast von Babylon

Reihe: Die Kinder des Dschinn Band 2

Original: The Blue Djinn of Babylon, 2005

Autor: P. B. Kerr

Gebundene Ausgabe, 284 Seiten

Oetinger, August 2005

 

ISBN: 3789140244

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 14.12.2005, zuletzt aktualisiert: 07.08.2023 19:05, 1627