Glen More (Autor: Matthias Cramer)
 
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Glen More von Matthias Cramer

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Bei "Glen More", dem Erstlingswerk von Matthias Cramer, verkörpern 2-5 Spieler schottische Clanoberhäupter im 17. Jahrhundert, die durch geschickte Vergrößerung des eigenen Territoriums sowie Produktion und Umwandlung von Rohstoffen möglichst viel Macht (=Siegpunkte) erringen müssen. Der Spieler, der an der Reihe ist, bewegt seine Figur auf einem Rundkurs auf eines der ausliegenden Landschaftsplättchen und legt es an sein Gebiet an, wobei eine Reihe von Restriktionen zu beachten sind. Dieses und alle anderen Plättchen, die es tangieren, werden aktiviert. So produzieren z. B. Felder Getreide und Destillen aus diesem Getreide Whiskey. Durch Wiesen erlangt man Schafe, die in aktivierten Fleischereien in Siegpunkte umgewandelt werden können usw. Nun wird ein weiteres Landschaftsplättchen aufgedeckt und der Spieler dessen Figur Letzter ist, beginnt seinen Zug. Gewinner ist, wer nach drei Runden am meisten Siegpunkte erringen konnte, die durch verschiedenste Aktionen errungen werden können.

 

Mit "Glen More" ist Matthias Cramer ein abwechslungsreiches und strategisch anspruchsvolles Spiel gelungen, weil bei jeder Partie und jeder Spielrunde aus anderen Landschaftsplättchen gewählt werden muss, die jeweils nach dem Zufallsprinzip ermittelt werden. So muss man die eigene Strategie immer am Angebot und der Vorgehensweise der Mitspieler anpassen. Zudem gibt es als Landschaftsplättchen 13 "besondere Orte" wie Loch Ness oder Iona Abbey, die unterschiedliche Vorteile bringen. Das Besondere an "Glen More" ist dabei, dass nicht reihum gespielt wird. Es ist immer derjenige Spieler an der Reihe, dessen Figur ganz hinten ist. So kann es eine Erfolg versprechende Strategie sein, seine Figur immer nur möglichst kleine Schritte gehen zu lassen, um möglichst oft und sogar mehrmals nacheinander an der Reihe zu sein, wodurch man mehr Plättchen erhält, die man öfter aktivieren kann. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die Chancen auf besonders gute Plättchen bei dieser Vorgehensweise kleiner werden und man am Ende des Spiels für ein Übermaß an Plättchen in Form von einem Abzug an Siegpunkten bestraft wird. Insgesamt gibt es sicherlich fast ein Dutzend von Spielstrategien, von denen keine per se überlegen ist, so dass man eine gute Spielbalance gefunden hat, die In Verbindung mit dem stets unterschiedlichen Plättchenangebot zum Langzeitspielspaß beiträgt.

 

Viele Strategiespiele kranken daran, dass sie in großen Runden zwar durchaus spannend sind, aber bei wenigen Spielern etwas langweilig sind. Matthias Cramer hat hier mit einer einfachen, aber fast genialen Idee für Abhilfe gesorgt. Gibt es nur zwei oder drei Spieler wird ein weiterer Teilnehmer simuliert. Welche Landschaftsplättchen dieser Pseudo-Spieler auswählt wird immer per Würfelwurf ermittelt, wenn er an der Reihe ist. Besonders beim Duell von nur zwei Spielern sorgt dieser Kniff durch diesen schwer kalkulierbaren Faktor für eine interessanten Spielablauf.

 

Beim Spielmaterial war man beim Verlag leider etwas knauserig. So findet sich zwar der Hinweis in der Anleitung, dass man sich mit Ersatzmaterial behelfen solle, wenn etwa nicht genug Ressorucensteinchen vorhanden sei. Im Test gab es aber bereits bei vier Spielern mehrere Ressourcen-Engpässe. Eigentlich sollte man bei einem solchen Centartikel erwarten dürfen, dass dieser ausreichend oft beiliegt.

 

Die Spielanleitung ist zwar grundsätzlich brauchbar, könnte aber verbessert werden. Gegen einen didaktisch-optimalen Aufbau spricht beispielsweise der häufige Verweis auf spätere Ausführungen, was gerade bei der erstmaligen Lektüre etwas frustrierend ist. Zudem ist sie in Bezug auf einige Regelfragen etwas unpräzise (Wann genau während des eigenen Zuges kann z.B. die Sonderfunktion von Loch Ness genutzt werden? Jederzeit oder nur dann, wenn auch andere Plättchen aktiviert werden können?).

 

 

Fazit:

Matthias Cramer hat mit "Glen More" ein interessantes Strategiespiel entwickelt, das auch mit wenigen Personen für langfristigen Spielspaß sorgt und lediglich bezüglich Ausstattung und Anleitung verbesserungswürdig erscheint.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405031533200d98f5c9
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Gesellschaftsspiel

Glen More

Autor: Matthias Cramer

Genre: Strategie

Spielerzahl: 2-5

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Erscheinungsdatum: 14. Mai 2010

Verlag: alea/Ravensburger

ASIN: 3939794996

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:


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Erstellt: 19.07.2010, zuletzt aktualisiert: 02.03.2016 11:40, 10760