Göttin der Dunkelheit (Autor: Laurell K. Hamilton; Anita Blake Bd. 9 - 1. Teil)
 
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Göttin der Dunkelheit von Laurell K. Hamilton

Reihe: Anita Blake Bd. 9 - 1. Teil

Rezension von Carina Schöning

 

„Göttin der Dunkelheit“ ist der neunte Roman der amerikanischen Bestseller-Autorin Laurell K. Hamilton aus der Reihe „Anita Blake“. Der 2000 veröffentlichte Original-Roman „Obsidian Butterfly“ wurde in der deutschen Übersetzung in zwei Romane „Göttin der Dunkelheit“ und „Herrscher der Finsternis“ geteilt.

 

Rund sechs Monate sind nun nach Anitas letztem Abenteuer vergangen und die toughe Vampirhenkerin und Totenerweckerin ist zu ihren zwei Liebhabern Jean-Claude und Richard erstmal auf Distanz gelangen. Alle drei sind mittels Magie miteinander verbunden und haben mehr oder weniger eine Dreiecksbeziehung geführt, die nicht nur Kraft und Nerven kostet, sondern auch jede Menge Toleranz und Verständnis voraussetzt. Anita hat sich nun von dem mächtigen Meistervampir Jean-Claude und dem Werwolf-Alpha Richard losgemacht, um sich selbst wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Da kommt der Anruf von ihrem ehemaligen Mentor und Ausbilder Edward, der selbst Monsterjäger ist und lange Zeit Anita in seine hohe Kunst eingeweiht hat, gerade recht. In Santa Fé geschehen seit einiger Zeit seltsame Morde. Die Opfer sind entweder bis in die kleinsten Gliedmaßen zerrissen und liegen verstreut am Tatort herum, oder aber sie sind bei lebendigem Leib gehäutet worden und vegetieren nun in dem örtlichen Krankenhaus vor sich hin. Edward gibt sich in diesem Bundesstaat als der freundliche und gutmütige Polizei-Ermittler Ted Forrester aus, doch der abgebrühte Kopfgeldjäger weiß hier auch nicht so richtig weiter. Die blutigen Tatorte geben keinerlei Indizien preis und die noch lebenden Menschen sind eher blutige Massen als gesprächige Zeugen. Somit ruft er nun Anita als Verstärkung zu sich, da sie mehr Erfahrung im paranormalen Bereich hat.

 

Endlich, nach über einem Jahr erscheinen gleich zwei neue „Anita Blake“- Romane in der deutschen Übersetzung. Die Freude bei dieser Ankündigung war in diversen Foren und auf den Fansites daher entsprechend groß. Umso enttäuschender ist, dass es sich hierbei nur um zwei Teile des Original-Romans „Obsidian Butterfly“ handelt, wobei man den Hinweis als Leser auch erst am Ende des ersten Buches erhält. Gemein, und auch nicht gerade gut für die treuen Fans der Reihe, die jedes Jahr brav warten statt zum amerikanischen Original zu greifen.

Nun zum eigentlichen Roman. Die Urban Fantasy Reihe um die mutige Kriegerin hat sich eigentlich immer durch eine gute Portion Action, Gewalt, Blut und dunkle Erotik ausgezeichnet, gerne auch mit Horror und übertriebenen Pulp Elementen gemischt. Doch diesmal fällt der Roman ungewohnt nachdenklich und dialoglastig aus. Anita hat sich bewusst eine Auszeit von dem Beziehungskarussell genommen und hält sich erotisch dadurch stark zurück. Auch von den anderen Elementen merkt man, abgesehen von den wenigen Szenen an den Tatorten und dem anschließenden Besuch bei der örtlichen Vampirmeisterin wenig. Stattdessen steht die geschäftliche Beziehung zwischen dem gefühlskalten und emotionslosen Edward und der eher warmherzigen und charismatischen Anita im Mittelpunkt. Es wird viel über Arbeitsmoral, Ethik und Emotionen diskutiert. Das Ganze ist zwar sehr interessant gestaltet und gibt endlich mal wieder einen tieferen Einblick in Anitas Gefühlswelt, aber man vermisst dabei doch ziemlich die gewohnte Action und Spannung. Anita und Edward tappen weiterhin bei ihren Nachforschungen im Dunkeln und als beide gerade eine Ahnung von dem Täter bekommen und sich endlich ein wenig Spannung einstellt, endet der Roman abrupt und man findet enttäuscht und auch ein wenig verärgert den freundlichen Hinweis auf den zweiten Teil „Herrscher der Finsternis“, auf den man als Leser dann wieder ein paar Monate warten muss. Für Einsteiger ist der Roman zudem weniger geeignet, da trotz der Diskussionen und Gespräche viele Erlebnisse und Charakter- Entwicklungen als bekannt vorausgesetzt werden. Wer mit der normalerweise recht spannenden und abwechslungsreichen Serie liebäugelt, sollte daher am besten mit dem ersten Roman „Bittersüße Tode“ anfangen.

 

Insgesamt ist „Göttin der Finsternis“ für sich genommen weder besonders spannend noch gut gelungen. Das Aufeinandertreffen von Anita und Edward ist zwar interessant gestaltet, aber liest sich stellenweise auch etwas zäh und langatmig und es fehlt ganz einfach die zweite Hälfte des Romans.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405071944209eedea79
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Roman:

Göttin der Dunkelheit

Reihe: Anita Blake Bd. 9 - 1. Teil

Autor Laurell K. Hamilton

Deutsche Erstausgabe 2010

Amerikanische Originalausgabe 2000 „Obsidian Butterfly“

Übersetzung Angela Koonen

Titelillustration Anke Koopmann

Umschlaggestaltung Guter Punkt, München

Bastei Lübbe Verlag

Taschenbuch, 399 Seiten

ISBN 978-3-404-16410-3

Preis 9,99 EUR

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 30.05.2010, zuletzt aktualisiert: 05.05.2024 13:15, 10505