Heldentod (Autor: Peter David; Star Trek - The Next Generation Bd.4)
 
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Heldentod von Peter David

Reihe: Star Trek - The Next Generation Bd.4

Rezension von Thomas Götz

 

Inhalt

Ein Gegner, der so unbeugsam ist, dass man mit ihm nicht einmal logisch kommunizieren kann. Die gesamte Rasse denkt mit nur einem Verstand und strebt nur auf ein Ziel hin: Sich unsere biologischen Besonderheiten anzueignen und jegliche Individualität auszulöschen, um jedes lebende Wesen zu Borg zu machen. In über zwei Jahrzehnten ist die Föderation keiner größeren Bedrohung begegnet. Zweimal entsandte die Sternenflotte bereits zahllose Raumschiffe, um sich ihr entgegenzustellen. Die Borg wurden aufgehalten, der Preis in Blut bezahlt. Die Menschheit atmete erleichtert auf und nahm an, dass sie nun sicher war. Und mit der Zerstörung der Transwarpverbindungen glaubte die Föderation den finalen Schlag gegen die Borg ausgeführt zu haben. An den Rand der Auslöschung getrieben, kämpfen die Borg um ihre bloße Existenz, um ihre Kultur. Die alten Regeln und Prämissen, wie das Kollektiv zu handeln hat, gelten nicht mehr. Jetzt töten die Borg erst und assimilieren später. Als sich die Enterprise ihnen erneut in den Weg stellt, wenden sich die Borg nach innen. Die dunklen Orte, von denen nicht einmal die Dronen wussten, dass sie existieren, werden nach außen gewandt gegen den Feind, den sie niemals besiegen konnten.

 

Kritik:

Der Heyne-Verlag wird sich vielleicht schwarz ärgern, denn die Star Trek-Reihe bei Cross-Cult scheint so gut zu gehen, das für nächstes Jahr ein ganzer Schwall neuer Reihen/Bücher angekündigt ist. Man kann also offensichtlich aus der Star Trek-Lizenz in Deutschland immer noch gutes Kapital schlagen.

 

Der vorliegende vierte TNG Roman (nach Nemesis) ist von Peter David geschrieben, den Fans ja schon zuhauf kennen, nicht zuletzt durch die "Neue Grenze"-Reihe. Und was soll man sagen? Der Mann versteht es, "sein" Trek zu schreiben. Was er an einem Actionfeuerwerk und Charakterszenen in diesen knapp 400 Seiten abzieht, darf seinesgleichen suchen und man wird quasi atemlos von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann des Buches geschlagen.

 

Leider geht die Spannungskurve ab Seite 200 etwa rapide zurück. Denn so gut David auch schreibt, so leidet die Story unter einem schweren Manko: Sie wirkt teilweise zu hanebüchen bzw. unglaubwürdig. Sicher, David spielt gerne mit Superwaffen, aber vielleicht sollte man ihm mal sagen, das wir hier Star Trek und nicht Star Wars sind - wir brauchen keine Planetenvernichtenden Superwaffen im Star Trek-Universum, um wirklich gute Stories zu erzählen.

 

Und dabei sind wirklich gute Ansätze zu erkennen, etwa, das die Borg nun derart assimilieren, das man keine Implantate mehr sieht (was den Schreiber dieser Rezension sogar ungemein freut, schrieb er doch bereits 1994 ein Fanfic mit genau demselben Inhalt). Leider wird diese neue "Borgtäuschung" nicht weiter ausgeführt und ist 5 Seiten später schon wieder vergessen.

Stattdessen stürzt sich alles auf den (lebenden (!)) Kubus mit seinen neuen Fähigkeiten - und leider werden die Storylöcher im weiteren Voranschreiten immer größer. Warum sollte der Kubus zögern, die ganze UFP zu vernichten, wenn er es kann, nur um Picard und Seven zu assimilieren? Wenn er die UFP vernichtet hätte, hätte er das ja immer noch gekonnt...

Hinzu kommt die Meuterei auf der Enterprise, die zwar schön aufgebaut wird, die aber auf Picards Schiff sehr unwahrscheinlich erscheint.

Hier wäre etwas weniger übertriebener/harter Tobak mehr gewesen.

 

Immerhin gibt es auch das ein oder andere für treue Fans, so etwa das Auftauchen von Calhoun oder Q (David konnte einfach nicht widerstehen und hat Q eingebaut, leider wirkt auch das etwas aufgesetzt). Und der Roman endet mit einem tabubrechenden Paukenschlag, denn ein wohlbekannter Hauptcharakter segnet das Zeitliche. Schön also zu sehen, das man sich nicht mehr scheut, auch bei Star Trek Mal neue Wege zu gehen - wobei wir ja alle wissen, das ein Tod in Star Trek nicht unbedingt Tod heissen muss.

 

Fazit:

Eine sehr übertriebene Story, die allerdings durch Davids guten Schreibstil lesenswert bleibt. Wer damit leben kann, der wird exzellent unterhalten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240506044257552ceb5f
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MEDIUM:

Heldentod

Reihe: Star Trek - The Next Generation Bd.4

Autor: Peter David

Broschiert: 400 Seiten

Verlag: Cross Cult; Auflage: 1 (März 2010)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3941248642

ISBN-13: 978-3941248649

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.06.2010, zuletzt aktualisiert: 05.04.2024 13:00, 10538