Im Netz der Lügen (Autorin: Johanna Stöckl; Donaumädchen 1)
 
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Im Netz der Lügen von Johanna Stöckl

Reihe: Donaumädchen Band 1

 

Rezension von Frank W. Werneburg

 

Klappentext:

Lena träumt davon, eines Tages Hackerin und Geheimagentin zu werden, aber eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen. Bis zu ihrem 15. Geburtstag. Denn plötzlich passieren immer mehr seltsame Dinge, die sie an allem zweifeln lassen, was ihr Leben bisher ausgemacht hat. Mit dem Spezialisten für den seltenen Gendefekt, unter dem sie von Geburt an leidet, ist etwas faul, und auch das Medikament, das sie täglich einnimmt, kommt ihr immer verdächtiger vor. Ist sie überhaupt krank, oder hat man mit ihr womöglich gentechnische Experimente angestellt? Zu allem Überfluss hat Lena mysteriöse Träume, bildet sich ein, Krähen sprechen zu hören, und ist sich irgendwann nicht mehr sicher, ob nicht auch ihre Eltern mehr wissen, als sie ihr sagen.

 

Rezension:

Als Tochter eines Geheimpolizisten träumt Lena davon, einmal Agentin zu werden – oder Hackerin. Zumindest in letzterem versucht sie sich schon hin und wieder. Dass sie durch eine angeborene Krankheit oft zur Blutprobe muss und wahrscheinlich auch keine sehr hohe Lebenserwartung hat, versucht sie dabei zu ignorieren. Aber an ihrem 15. Geburtstag hört sie plötzlich, wie sich Krähen in menschlicher Sprache unterhalten. Sinnestäuschungen könnten ein Anzeichen für den Ausbruch ihrer Krankheit sein. Doch dann entdecken sie und ihre Freundinnen immer mehr Merkwürdigkeiten: Der ›Spezialist‹, der Lena seit ihrer frühesten Kindheit behandelt, ist in Wirklichkeit ein HNO-Arzt. Das Medikament, das sie täglich einnimmt, existiert in keiner offiziellen Arzneimitteleliste. Und ihr Vater scheint an seiner Arbeitsstätte unbekannt zu sein.

 

Von der Autorin Johanna Stöckl habe ich schon verschiedenes gelesen und rezensiert. Ihre Reihen Tinas Tagebuch, Feuerlilly und Blausilbermond konnten mich – zumindest soweit ich sie bisher gelesen habe – überzeugen. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit, auch ihr Donaumädchen kennenzulernen. Um es vorwegzunehmen: Zumindest dieser 1. Band hat mich enttäuscht. Natürlich verrät der Klappentext schon, dass sich hier eine ganze Reihe an Genres treffen. Dass sich die Urban-Fantasy-Elemente in diesem Band auf die sprechenden Krähen begrenzen, kann man dem Buch natürlich kaum zum Vorwurf machen. Das kann sich im weiteren Verlauf der Geschichte noch ändern. Ein (wahrscheinlicher) Arzneimitteleskandal, das Rätsel um die wahre Tätigkeit des Vaters, die Unsicherheit um das Wissen der Eltern, ein pädophiler Arzt, eventuelle behördliche Vertuschung und dann auch noch der Verdacht auf Außerirdische – das ist einfach zu viel des Guten. Die Geschichte kommt mir thematisch vollkommen überladen vor.

 

Ein anderer Punkt, der mir auffällt, könnte allerdings auf den Unterschieden zwischen Deutschland und Österreich beruhen. Der Vater der Protagonistin wird als (angeblicher) im Verborgenen tätiger Verfassungsschützer, aber auch als Polizist bezeichnet. Auch geht Lena davon aus, dass das Innenministerium der Arbeitgeber ihres Vaters ist. Ist der Geheimdienst in Österreich wirklich Bestandteil der Polizei?

 

Sprachlich kann man an der aus der Ich-Perspektive der Protagonistin erzählten Story dagegen nichts aussetzen. Hier entspricht das Niveau dem von der Autorin gewohnten. Trotzdem verspüre ich hier – ganz im Gegensatz zu den oben genannten Reihen – kaum das Bedürfnis, Lenas Abenteuer weiter zu verfolgen. Obwohl es mich schon interessieren würde, was hinter dem großen Rätsel um Emmas Krankheit (?) steckt, schreckt mich die Themenflut doch ab.

 

Fazit:

Diese eigentlich recht interessante Geschichte ist leider mit zu vielen Nebenthemen überfrachtet.

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Buch:

Im Netz der Lügen

Reihe: Donaumädchen Band 1

Autorin: Johanna Stöckl

Taschenbuch, 168 Seiten

Selbstverlag, 21. März 2019

Cover: Johanna Stöckl

 

ISBN-10: 1090930143

ISBN-13: 978-1090930149

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B07M7FCGYK

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 18.07.2019, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:34, 17733