Immorality Engine (Autor: George Mann)
 
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Immorality Engine von George Mann

Rezension von Christel Scheja

 

George Mann präsentiert in seinen Romanen um das Ermittlerduo Newbury und Hobbs ein alternatives England. Queen Victoria ist im Jahr 1901 immer noch am Leben, Maschinen und ein engagierter Leibarzt namens Foster sorgen dafür, dass sie weiterhin regieren kann, auch wenn ihr Körper den Kampf gegen den Tod längst aufgegeben hat. Doch davon wissen nur die wenigsten, denn die Königin greift hart durch, wenn jemand ihre Herrschaft anzweifelt.

 

Nach den letzten Ereignissen um das „Osiris Ritual“, dass den Traum vom Ewigen Leben wiederspiegelte, ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Veronika Hobbs fällt aber auf, dass ihr Chef Sir Maurice Newbury nicht ganz der Selbe wie vorher ist. Aber auch sie hat mit einigen Sorgen und Problemen zu kämpfen.

Schon bald werden sie jedoch wieder von einem neuen Fall abgelenkt. Gerade erst ist die Leiche des Schwerverbrechers Sykes gefunden worden, da werden mehrere Verbrechen begangen, die ganz offensichtlich seine Handschrift tragen. Sind das nur einfache Nachahmer oder steckt vielleicht mehr dahinter?

Als sich Newbury und Hobbs daran machen, mehr herauszufinden, treffen sie schon bald auf ein Netz aus Intrigen, die bis in die höchsten Kreise reichen. Nun kulminieren sich die ungeklärten Details der letzten Monate zu einer Gewissheit. Es gibt Männer, die sich nicht länger von einem lebenden Leichnam regieren lassen wollen, ein Bund ehrenhafter Gentleman, die die Macht des Empire lieber wieder in menschliche Hände legen wollen und nicht die eines Ungeheuers.

Aber auch Queen Victoria spielt falsch – das muss Veronica erkennen, als sie die Möglichkeit hat, einen Blick in eine abgeschiedene Klinik zu werfen und jemanden wieder zu sehen, den sie schon lange für tot gehalten hat.

 

Auch wenn die drei Romane in sich geschlossen sind, so gibt es doch einige Punkte, die die Bücher der Trilogie miteinander verbinden. Auch am Ende dieses Bandes hält sich der Autor eine kleine Hintertür offen, die für die eigentliche Geschichte nicht wichtig ist, aber neugierig auf mehr macht.

Man merkt, dass George Mann eigentlich Drehbuchautor ist, denn der Roman ist szenisch aufgebaut und arbeitet gezielt auf den Höhepunkt zu, in dem sich alles aufklären wird. Mit sicherer Hand baut er die Handlungsstränge auf und verknüpft sie zu einer dichten Geschichte.

Dazu kommt ein Hintergrund, der all die typischen Elemente des viktorianischen England mit klassischen Steampunk-Elementen okkulter Mythologie und skurrilen Ideen verbindet, wie man sich auch aus Serien wie „Dr. Who“ kennt. Gerade diesmal lassen die Wissenschaftler im Stil von Viktor Frankenstein grüßen und der Buchtitel ist durchaus doppeldeutig zu sehen. Auf jeden Fall sorgt das für Atmosphäre.

Die Spannung bleibt hoch, gibt es doch immer wieder gut gesetzte Cliffhanger und böse Andeutungen, auf die man eine Antwort erwartet. Nur manchmal treten leichte Längen auf – immer dann, wenn der Autor zu sehr in Beschreibungen oder kleineren Intrigen schwelgt. Die Hauptfiguren haben immerhin etwas mehr Profil als im ersten Band bekommen, zeigen diesmal mehr Ecken und Kanten. Liebe und Romantik spielen in der Geschichte allerdings keine besondere Rolle, trotz des gemischten Ermittlerpaares.

Die phantastischen Elemente werden zwar eher sparsam eingesetzt, bleiben aber wichtige Handlungselemente, die die Geschehnisse vorantreiben so dass auch da keine Stimmung verloren geht.

 

Alles in allem erweist sich auch „Immorality Engine“ als gelungenes Beispiel, wie Steampunk direkt in die Handlung eingebunden werden kann und damit nicht nur als reines Setting für ein Abenteuerspektakel oder eine Romanze mit Krimi-Elementen dient wie in vielen Romanen aus Amerika.

 

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Buch:

Immorality Engine

Autor: George Mann

Taschenbuch, 429 Seiten

Piper, September 2012

Übersetzer: Jürgen Langowski

Titelbild von Bao Phum

 

ISBN-10: 3492702759

ISBN-13: 978-3492702751

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B008UQYV1U

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle Edition

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405030841192a59b3ab
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Erstellt: 30.11.2012, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:34, 12856