InSEXts 2: Nekropolis
 
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InSEXts 2: Nekropolis

Rezension von Christel Scheja

 

Ein fast rein weibliches Team erzählt eine Geschichte, die sich irgendwie zwischen Fantasy und Horror bewegt, auch wenn sie kurz vor der Jahrhundertwende, im ausgehenden viktorianischen Zeitalter spielt. Im Mittelpunkt stehen zwei junge Frauen, die sich auf magische Weise von ihrem Schicksal emanzipiert haben.

 

Nach den Ereignissen in England fliehen Lady Bennett, ihr Sohn und ihre engste Freundin Mariah nach Frankreich. Auch wenn sie dunkle Mächte aufgehalten haben, es sind zu viele Leute auf sie aufmerksam geworden, die etwas gegen sie hätten unternehmen können. Da die Adlige im Moment sehr verletzlich ist und in tiefem Schlaf ruht, hat Mariah es für besser gehalten, Gras über die ganze Sache wachsen zu lassen.

Doch auch in Paris haben sie nicht wirklich Ruhe, denn über Phoebe, eine frisch angestellte neue Gesellschafterhin, wie ein wenig auf den Jungen aufpassen soll, treffen sie auf eine magische Verschwörung von Männern, die die immer aufmüpfiger werdenden Frauen mundtot machen wollen, indem sie sie in etwas verwandeln, was die Unterlegenheit der Frauen besonders verkörpern soll. Doch sie haben die Rechnung ohne die beiden Frauen gemacht, die diesmal nicht alleine stehen, da auch eine Göttin an ihrer Seite ist.

 

Es ist schon interessant, wie sehr die Geschichte in einer frauenzentrierten Welt spielen kann und diesmal den Monster-Aspekt der Heldinnen in etwas positives verwandelt. Denn auch diesmal sind die Männer, denen sie begegnen, nicht gerade freundlich und tolerant.

Stattdessen müssen Lady Bennett und Mariah feststellen, dass die Situation in anderen Ländern genau so ist, wie bei ihnen in England. Denn auch hier wollen konservative Chauvinisten verhindern, dass sich Frauen neue Welten erobern in diesem Falle die der Kunst. Und das tun sie, indem sie die jungen talentieren Malerinnen und bildenden Künstlerin in eben solche verwandeln.

Doch einige haben die Heimtücke erkannt und kämpfen dagegen an, nicht ahnend, dass sie schon lange göttlichen Beistand haben.

Die Geschichte ist so wie im ersten Band, sie bietet erotische Momente, denn die Lady und ihre Gesellschafterin sind mehr als Freundinnen, sie spielen mit Vorurteilen, die man in der viktorianischen Ära und darüber hinaus hatten und sie spielen mit dem insektenhaften Aspekt, den man Frauen auch gerne schon einmal anlastet, nur das Mariah und ihre Gefährtin tatsächlich mehr sind als Menschen.

Heraus kommt eine epische – mal actionreiche, dann wieder düstere Geschichte, die mit einigen netten Überraschungen aufwartet und durchaus in den Bann zu schlagen weiß, zumal nun auch die Heldinnen langsam aber sicher in ihre neuen Fähigkeiten hinein wachsen und durch die Reise auch andere kennen lernen, die quasi so sind wie sie selbst.

Gezeichnet ist das ganze sehr detailreich und in angenehm warmen Farben gehalten.

 

Fazit:

»Nekropole« setzt die eigenwillige Fantasy-Geschichte um zwei junge Frauen in der ausgehenden viktorianischen Ära gekonnt fort und zeigt erneut, das es manchmal gar nicht so schlecht ist, ein Insekt in sich zu tragen, um so gegen die grausame Männerwelt anzukommen, die Frauen mehr denn je als minderwertige Wesen betrachten und auch so behandeln.

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Comic:

InSEXts 2: Nekropolis

Original: InSEXts, Vol. 2; The Necropolis

Text: Maguerite Bennett

Zeichnungen und Tusche: Ariela Kristantina

Farben: Bryan Valenza und Jessica Kholynne

Übersetzung: Sandra Kentopf

Panini Verlag, 05/2020

Taschenbuch, 144 Seiten

 

ISBN-10: 3741617253

ISBN-13: 978-3741617256

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.06.2020, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 18725