Interview: 7 Fragen - 7 Antworten : NOVA - das etwas andere SF Magazin
 
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7 Fragen – 7 Antworten: NOVA – Das etwas andere Magazin

Redakteur: Michael Schmidt

 

NOVA, das Hochglanzmagazin aus deutschen Landen, hat Jubiläum: Die zehnte Ausgabe steht ins Haus. Grund genug, den Machern des Magazins sieben Fragen zu stellen.

 

Fantasyguide: Liebe »NOVA«-Macher. Stellt euch doch mal samt euerm Magazin vor!

 

NOVA: »Nova« ist ein Kurzgeschichtenmagazin für deutschsprachige Science Fiction, das zwei- bis dreimal jährlichlich als Book on Demand-Produktion erscheint. Das Magazin wurde Mitte 2001 von Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit und Helmuth W. Mommers begründet, der zu diese Zeit gerade sein Comeback in der deutschen SF-Szene feierte. Heute wird »Nova« von Hahn, Iwoleit und Olaf G. Hilscher herausgegeben. Der Redaktion gehören außerdem Horst Pukallus und Gabriele Behrend an. In den dreieinhalb Jahren des bisherigen Bestehens wurden drei Beiträge aus »Nova« mit dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet, zahlreiche weitere für alle einschlägigen Literaturpreise in Deutschland nominiert. Nova ist nicht nur ein Forum für Storyautoren, sondern auch für SF-Künstler. Die meisten Stories werden exklusiv von arrivierten und aufstrebenden SF-Künstlern aus der deutschen Szene illustriert.

 

Fantasyguide: NOVA 10, den Jubiläumsband, habt ihr euch etwas besonderes vorgenommen. Was genau darf der Leser von der Jubiläumsnummer erwarten?

 

NOVA: Mit »Nova 10« haben wir erstmals eine Themenausgabe zusammengestellt. »Nova 10« enthält exklusiv für diese Ausgabe geschriebene Stories von Thorsten Küper, Frank Hebben, Uwe Post, Horst Pukallus und anderen, die sich mit der Zukunft der Rhein-Ruhr-Metropolen befassen. Um den Lesern einmal einen Einblick in die Werkstatt unserer Autoren zu geben, haben alle Autoren die Entstehung und Hintergründe ihrer Geschichten in kurzen Kommentaren erläutert. Das Gasteditorial stammt von Franz Rottensteiner. Eine Einführung zum Thema schrieb Hartmut Kasper.

 

Fantasyguide: Ihr seit Kenner der Szene. Wie würdet ihr die Zeit vor NOVA und seit dem Erscheinen der Erstausgabe charakterisieren? Habt ihr die Szene verändert?

 

NOVA: Wir können wohl für uns in Anspruch nehmen, daß wir zur Wiederbelebung der Szene beigetragen haben. Als wir mit Nova angefangen haben, sah es mit Veröffentlichungsmöglichkeiten für deutsche SF-Kurzprosa sehr schlecht aus, inzwischen hat sich da einiges getan. Möglicherweise haben wir zur richtigen Zeit den entscheidenden Anstoß für neue Projekte gegeben. Man mag darüber spekulieren, wie die Szene heute aussehen würde, wenn es nicht zur Gründung von »Nova« gekommen wäre. »Nova« ist Teil einer Szene geworden, in der inzwischen viele engagierte Redakteure und Kleinverleger ihr Ding machen, sei es Mommers, Wurdack, Shayol und so weiter. Wenn ein wenig dieser Aktivitäten auf die Anregung durch »Nova« zurückgeht, haben wir einen Grund, stolz zu sein.

 

Fantasyguide: 2002 erschien der erste »NOVA« Band. Als Herausgeber fungierten Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit und Helmuth W. Mommers. Dann stieg Helmuth aus und brachte die Anthologiereihe Visionen raus. Wie kam es zum Bruch?

 

NOVA: Von einem Bruch kann man eigentlich nicht reden. Wir sind Helmuth ja immer noch freundschaftlich verbunden und arbeiten, nicht nur bei »Nova«, regelmäßig zusammen. Es hat sich nach der Gründung des Magazins lediglich gezeigt, daß es langfristig ungünstig ist, wenn wie in Helmuths Fall ein Redaktionsmitglied im Ausland lebt. Mittlerweise wohnen drei »Nova«-Redaktionsmitglieder in Wuppertal, eine in Düsseldorf, und lediglich Olaf Hilscher muß sich gelegentlich drei Stunden ins Auto setzen, um an einer der ausschweifenden Redaktionssitzungen teilzunehmen. Helmuth ist ein so reger Geist, daß sie Szene von seinen vielfältigen Aktivitäten außerhalb von »Nova« nur profitiert hat.

 

Fantasyguide: Mittlerweile habt ihr einen Stamm an Autoren wie Küper, Mommers, Iwoleit, Eckhardt und Vlcek. Setzt ihr bewusst auf einen Autorenstamm oder hat sich das zufällig ergeben?

 

NOVA: Geplant war es nicht, aber kein SF-Magazin auf der Welt kann auf einen Stamm regelmäßiger Autoren verzichten, die verlässlich gute Arbeit abliefern und dafür sorgen, dass die Leser ungefähr wissen, was sie erwarten können. Wir bekommen auch jede Menge Texte von unbekannten Autoren angeboten und lesen alles sorgfältig und aufgeschlossen (auch wenn es mal etwas dauern kann, bis wir zum Lesen kommen …) Es gibt bei »Nova« keine Bevorzugungen, und selbst Stammautoren und Redaktionsmitglieder müssen immer wieder beweisen, daß sie eine Veröffentlichung verdient haben.

 

Fantasyguide: »Never change a running system«, heißt es nicht zu Unrecht. Trotzdem habt ihr die Covergestaltung ab Nummer 10 geändert?

 

NOVA: Eine gewisse Modernisierung der Aufmachung, die wir mit »Nova 10« einführen wollen, wird vielleicht beim Versuch helfen, das Magazin hier und dort im allgemeinen Buchhandel zu plazieren. Am running system Nova ändert sich nichts. Die Redaktionsmannschaft läuft wie ein Rudel Schlittenhunde, und es gibt keinen Grund, etwas daran zu ändern. Aber es schadet nicht, wenn man einem Magazin vom Ästhetischen und Inhaltlichen her gelegentlich ein paar neue Impulse verleiht. Das hält die Sache lebendig.

 

Fantasyguide: Als letzte Frage: Was können wir Leser von NOVA in der näheren Zukunft erwarten?

 

NOVA: Wir werden uns weiterhin darum bemühen, dass die besten und interessantesten Autoren der deutschen SF regelmäßig in Nova vertreten sind, und wollen natürlich auch weiterhin Neuentdeckungen machen, wie uns das bei Uwe Post oder Frank Hebben gelungen ist. Auch das Ausland ist auf »Nova« aufmerksam geworden. Einige Stories – z. B. Küpers Projekt38 und Iwoleits Die letzten Tage der Ewigkeit wurden ins Amerikanische und Italienische übersetzt.

Thematisch soll das Magazin noch abwechslungsreicher gestaltet werden, wozu auch eine Überarbeitung des Nonfiction-Teils gehört, der künftig durch Illustrationen aufgewertet werden soll. Nachdem es bei »Nova 10« so gut geklappt hat, denken wir auch über weitere Themenausgaben nach. »Nova« wird außerdem seine Zusammenarbeit mit Kollegen im Ausland intensivieren und weitere Kostproben internationaler SF präsentieren, wenn auch nicht mehr in jeder Ausgabe. Nach dem kommerziell missglückten Experiment mit InterNova soll unsere internationale Ausgabe in Kürze als E-Zine wieder auferstehen. Das ist natürlich nur ein kleiner Teil unserer kühnen Pläne - mehr verraten wir aber noch nicht ;-))

 

Fantasyguide: Wir bedanken uns für das interessante Gespräch und wünschen euch für die Zukunft alles Gute.

 

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Erstellt: 25.07.2006, zuletzt aktualisiert: 25.09.2023 20:53, 2591