Kill Switch (DVD)
 
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Kill Switch

Filmkritik von Cronn

 

Filme, die abseits des handwerklichen Mainstreams etwas Neues ausprobieren sind rar gesät. Memento war in Bezug auf die Erzählweise ein gekonnter Versuch, die Handlung in der Rückschau zu erzählen. Genauso war der Einsatz der Steady-Cam in Shining eine Neuerung, die eine ungeheure Spannung aufbaute, da man als Zuschauer direkt hinter dem Protagonisten unterwegs war.

Der Streifen Kill Switch geht da eine Stufe weiter und versetzt den Rezipienten teilweise gänzlich in das Geschehen. Wie das geschieht und ob das auch tatsächlich dramaturgisch funktioniert, soll in der nachstehenden Rezension untersucht werden.

»Kill Switch« erscheint hierzulande auf DVD und Blu-Ray bei der Universum Film GmbH.

 

Verlagsinfo:

Ein Experiment, das der Welt mit Hilfe von Paralleluniversen unbegrenzte Energiereserven hätte bringen sollen, ist deutlich schiefgelaufen. Nun steht die Erde kurz vor der Auslöschung. Um den Planeten vor der Implosion zu bewahren, wird der Pilot und Physiker Will Porter (Dan Stevens) mit der rätselhaften Redivider-Box auf eine lebensgefährliche Mission in die düstere Parallelwelt entsendet. Damit beginnt nicht nur für Will und seine Familie, sondern für die gesamte Menschheit ein Wettlauf gegen die Zeit …

 

Kritik:

Der niederländische Regisseur Tim Smit versucht sich mit »Kill Switch« an seinem Debüt als Regisseur. Vorher war er als VFX Supervisor beschäftigt und auch bei »Kill Switch« hat er die meisten Special Effects beigesteuert.

Man merkt dem Film deutlich an, dass er sich weitgehend auf sein Main-Feature verlässt: die Ego-Sicht. Mit Hilfe dieses Kniffes ist der Zuschauer mitten im Geschehen. Er sieht quasi aus den Augen des Hauptdarstellers auf die Welt, sieht dessen Arme, Beine, seinen Körper als wäre es sein eigener. Computerspieler kennen diese Sichtweise aus Ego-Shootern wie Doom, in dessen Verfilmung dieser Kniff auch am Ende für ein paar Minuten angewandt wurde.

Aber bei »Kill Switch« ist dieser Effekt im halben Film zu sehen. Die andere Hälfte wird regulär mit einer konservativen Außenkamera erzählt. Dies berichtet die Hintergründe des Geschehens, während die Ego-Sicht die aktuelle Action einfängt.

Gerade am Anfang kann die Ego-Sicht sehr gefallen, da sie den Gewohnheiten der jungen Gamer-Generation entgegenkommt und für ältere Rezipienten eine neue Art des Filmsehens ermöglicht. Das Experiment ist allerdings nicht vollauf geglückt. Da sich die Handlung in der Ego-Sicht immer wieder in gleich ablaufenden Verfolgungsjagden erschöpft, bleibt die Ego-Perspektive allerdings lediglich als Gimmick in Erinnerung.

Die Story selbst kann den Film recht gut tragen, ist allerdings sehr konventionell geraten und erinnert an ein durchschnittliches Computerspiel, ohne große Twists und Handlungskapriolen. Spaß macht »Kill Switch« dennoch, da der Film gut produziert und auch in seinen konventionellen Abschnitten handwerklich sauber geschnitten ist.

 

Fazit:

»Kill Switch« ist ein interessantes Filmexperiment, das recht gekonnt die Egoperspektive in den Science Fiction Film integriert, allerdings am Ende sich in Wiederholungen erschöpft. Für ein Erstlingswerk sehr ambitioniert, was aber nur halb eingehalten wird.

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DVD:

Kill Switch

Regisseur: Tim Smit

Format: Dolby, PAL, Widescreen

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1

Umfang: 1 DVD

FSK: 12

Universum Film, 18. August 2017

Produktionsjahr: 2017

Spieldauer: 91 Minuten

 

ASIN: B0728J2VR1

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Dan Stevens

  • Bérénice Marlohe

  • Charity Wakefield

  • Tygo Gernandt

  • Gijs Scholten van Aschat

Eintrag in der PhilmDB:

Kill Switch

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240510082511b53dd10e
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Erstellt: 09.08.2017, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 15936