Kipp, Schütt, Schüttel von Marcel Schmickerath
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Schussel hat sein Leben nach dem Verlust seines Vaters den Lehren der Alchemie gewidmet. Der junge Lehrling, der allein bei seiner Großmutter im Armutsviertel von Drako lebt, hat nicht nur einen Lehrmeister, sondern gleich drei. Die drei großen Alchemisten aus Drako. Seine Lehrmeister sind mit den Jahren jedoch nicht nur alt geworden, sondern auch eigen. Doch als ein völlig neuer Alchemist in die Stadt zieht, ändert sich plötzlich alles. Eine vollkommen neue Forschung und ein neues Heilmittel lässt die Stadt der Wissenschaft neu erblühen. Lang lebe die Alchemie!
In dieser humoristischen Fantasy brauen die Alchemisten von Drako etwas zusammen, das die Welt von Tunuss für immer verändern könnte.
Rezension:
Beim Alchemisten-Lehrling Schussel ist der Name Programm. Er hat gleich 3 Lehrmeister – die sich gegenseitig nicht besonders leiden können. Die braucht er auch, denn immer wieder kommt es bei seiner Mitarbeit zu Pannen, nach denen ihn der jeweilige Lehrmeister ›bittet‹, einige Zeit nicht wieder bei ihm aufzutauchen. Als jedoch ein neuer Alchemist Unruhe in die Stadt bringt, könnte Schussel derjenige sein, der eine Katastrophe verhindern kann.
Marcel Schmickeraths Fantasy-Story ist anders. Anders, als man es in diesem Genre normalerweise erwarten würde. Die Welt ist völlig anders, als es der Genre-affine Leser gewohnt ist, die Charaktere fallen definitiv nicht in die Kategorie »Helden« – und komisch ist das alles auch noch. Manches bleibt allerdings am Ende auch offen. So bezeichnet eine Reporterin den Protagonisten beispielsweise immer wieder als ›einen Igor‹, was der jeweils abstreitet. Irgendeine Erklärung dafür, was ein Igor eigentlich ist, bekommt der Leser aber nicht. Zum Schluss hat man mit dem Buch aber doch Spaß gehabt.
Während der Autor die Geschichte zuerst aus der Perspektive seines Protagonisten Schussel erzählt, wechselt der Fokus später zwischen einer größeren Anzahl an Charakteren. Vieles, das zunächst recht chaotisch erscheint, läuft schließlich doch noch zu einer Gesamthandlung zusammen.
Fazit:
Dieser Fantasy-Spaß macht – na was wohl – einfach Spaß. Dass nicht alles erklärt wird, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.
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