L change the World (DVD; Thriller; FSK 16)

Death Note

 

Rezension von Bine Endruteit

 

 

Den Charakter L kennst man aus der Death Note-Geschichte. Er ist noch jung, ein Teenie, aber extrem intelligent und deswegen der beste Ermittler und Sachen Verbrechensbekämpfung. In den ersten beiden Realverfilmungen von Death Note lieferte er sich mit seinem Gegenspieler Light Yagami Denk- und Gesprächsduelle, die schon als legender zu bezeichnen sind. In dem hier vorliegenden Film "L change the World" kommt sein Wissen erneut zum Einsatz, allerdings geht es vorrangig um ihn und nicht um Todesgötter oder andere Feinde.

 

Inhalt:

Die Handlung beginnt mitten in der Endszene des zweiten Death Note-Films und gibt dem Zuschauer einige Hintergrundinformationen. Allen, die die vorangegangenen Filme nicht gesehen haben, wird so der Einstieg in die Handlung ermöglicht, ohne das ihnen Detailwissen fehlt. Die Tage des Ermittlers sind gezählt. Da er seinen Namen in ein Death Note, ein Notizbuch des Todes, geschrieben hat, muss er in dreiundzwanzig Tagen sterben. Er hat also nichts mehr zu verlieren. Deswegen stürzt er sich umso intensiver in einen Fall, der das Schicksal der gesamten Menschheit besiegeln könnte. Eine radikale Umweltorganisation ist in den Besitz eines Virus gekommen, das Menschen innerhalb von wenigen Minuten tötet. Damit wollen sie die Menschheit ausrotten, da nur sie dafür verantwortlich ist, dass die Erde und ihr empfindliches Ökosystem stirbt. Was ihnen fehlt, ist allerdings ein Impfstoff, denn natürlich wollen sie selbst nicht zu denen zählen, die sterben.

 

Ein junges Mädchen wird in die Ereignisse hineingezogen, denn ihr Vater ist einer der Menschen, die an dem Virus geforscht haben, allerdings ohne zu wissen, welche Katastrophe er damit auslöst. Sie hat von ihm nicht nur Informationen bekommen, die wichtig sein können, sondern noch etwas anderes... Es dauert nicht lange, bis Ls und ihr Weg sich kreuzen und der junge Mann sieht sich mit immer mehr Problemen konfrontiert. Wird es L gelingen die Welt zu retten?

 

Rezension:

Gleich vorweg muss man sagen, dass der Film nicht wirklich etwas mit den Death Notes zu tun hat, die tauchen nur ganz am Rande am Anfang des Films auf. Man sollte sich also nicht davon täuschen lassen, dass der Name auf der Deutschen DVD steht oder man den Todesgott Ryuk auf dem Cover sieht. L ist die einzige, intensive Verbindung und tatsächlich lohnt sich der Film auch ausschließlich für Fans dieses verschrobenen Charakters. Ryuk sieht man nur wenige Sekunden und für die kurze Zeit hat er auch noch eine neue und absolut unpassende, neue Synchronstimme bekommen.

 

L sieht gut aus und ist hochintelligent, hat aber jede Menge Macken. Er läuft ständig krumm, trägt nie Schuhe, fasst alles nur mit spitzen Fingern an und isst pausenlos Süßigkeiten. In der Death Note-Welt war er so ein guter Kontrast zur Figur von Light Yagami, für sich alleine wirkt das alles eher lächerlich, zumal es in diesem Film wirklich Szenen gibt, die diese Eigenschaften ins absurde übertreiben. Gerade junge Fans, die L "einfach nur süß" finden, werden den Film sicherlich trotzdem mögen, denn genau von diesem "süß" bekommt man hier jede Menge geboten. Auf die Figur von L wurde der absolute Fokus gesetzt, alles andere scheint dabei keinen weiteren Gedanken wert gewesen zu sein und das merkt man mehr als deutlich.

 

Die Geschichte wirkt an den Haaren herbeigezogen und absolut unlogisch. Immer wieder stößt man auf kleinere und größere Ungereimtheiten. Sterbeszenen sind so trashig wie in einem üblen B-Movie dargestellt und regen eher zum lachen an, als das sie gruselig sind oder beim Zuschauer ein Gefühl der Bedrohung entstehen lassen. Selbst die Dialoge sind ein Graus, hier leidet der Film aber sicher auch an der Synchronisation. Spätestens beim Auftauchen des komplett pinken Fluchtwagens mit der Aufschrift "Angel Crape" kann man die Handlung nicht mehr ernst nehmen. Gerade wem die Death Note Filme aufgrund ihrer Komplexität der der gut durchdachten Geschichte und der düsteren Stimmung gefallen haben, wird hier völlig enttäuscht sein.

 

Fazit:

"L change the World" schwimmt nur noch auf dem Fahrwasser des Death Note-Erfolgs mit, kann dem aber nicht das Wasser reichen. Wer den Charakter L besonders ins Herz geschlossen hat, sollte den Film ansehen, alle anderen können hier getrost die Finger von lassen. Mit Death Note hat das nichts mehr zu tun.

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