Last Train Home (PC)
 
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Last Train Home

Rezension von Max Oheim

Verlagsinfo

Der Krieg ist vorbei – der Kampf geht weiter. Übernimm das Kommando über einen Trupp Soldat·innen, der inmitten des Bürgerkriegs versucht, nach Hause zu gelangen. Führe sie in einem gepanzerten Zug durch die unwirtliche Wildnis. Verwalte Crew und Ressourcen und überlebe.

Story

Last Train Home zeigt einen Aspekt, den wir so in Spielen rund um den Ersten Weltkrieg selten sehen: die Konflikte und Kämpfe nach dem offiziellen Kriegsende.

Eure Truppe aus tschechischen Soldaten steckt tief im Herzen Russlands fest und sieht sich im wachsenden Konflikt zwischen der Weißen und Roten Armee Russlands gefangen. Als bewaffnete Kampfeinheit seid ihr trotz eurer Unterstützung im Krieg nirgends willkommen und müsst feststellen, dass der Weg durch die eisigen Ebenen von Sibirien ein sehr langer sein wird.

 

Die Geschichte rund um die Heimreise entlang der Transsibirischen Eisenbahn ist von echten Zeitzeugenberichten und Tagebüchern der Soldaten inspiriert, und Entwickler Ashborne Games, selbst mit tschechischen Wurzeln, hat hier grossen Wert auf eine sehr differenzierte Erzählung gelegt, die den Fokus vor allem auf das Leid der russischen Bevölkerung legt. Immer wieder müssen wir im Spiel schwierige Entscheidungen treffen, der einen oder anderen Seite helfen oder gar Vorräte plündern, um unsere eigenen Leute ernähren zu können - selbst wenn die Landsleute Russlands darunter leiden.

 

Gameplay

Spielerisch teilt sich »Last Train Home« im Grunde in drei große Bereiche auf – RTS, Crew Management und die Kontrolle sowie das Upgraden des Zuges.

Auf dem Weg nach Wladiwostok begegnen den Spieler·innen und ihrer Truppe immer wieder Ortschaften oder Gelegenheiten zur Erkundung. Dazu erstellt man aus dem Pool der vorhandenen Soldaten einen Trupp und entsendet diesen auf die Missionen. Das Spiel wechselt hier in eine RTS-Ansicht à la Commandos und Co..

Spieler·innen steuern ihren kleinen Trupp aus verschiedenen Einheitentypen, wie Gewehrschütze oder Sanitäter durch die Gebiete, um dort nach wertvollen Ressourcen wie Nahrung oder Kohle für den Zug zu suchen.

 

Gleichzeitig ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, verstreute Mitglieder der Tschechoslowakischen Legion einzusammeln. Jede Klasse verfügt über eigene Fähigkeiten, so hat der Kundschafter etwa die Möglichkeit, Kartenbereiche mit seinem Fernglas aufzudecken. Dadurch lassen sich Gefahren leichter umgehen – denn die Munition ist begrenzt und sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Alternativ können die Soldaten per Knopfdruck auch in den Stealthmodus geschaltet werden, um sich so an Gegner·innen heranschleichen und diese leise auszuschalten.

 

Sie können dann im Crew-Management-Teil des Spiels verwaltet werden. Hier ist es Aufgabe der Spieler·innen nicht nur auf die Gesundheit und Moral der Soldaten zu achten, sondern auch Items herzustellen, mit Ressourcen zu handeln, neue Verbündete zu finden oder den Soldaten Jobs innerhalb des Zuges zuzuteilen. Entsprechend ihrer Fähigkeiten sind die verschiedenen Soldaten in der Lage, verschiedene Rollen wie Zugführer einzunehmen. Es lohnt sich, für jede Rolle mehr als eine Person einzuteilen, da es sowohl eine Tag- als auch eine Nachtschicht gibt. Habt ihr also nur einen Lokführer, steht euer Zug mitunter nachts still.

 

Bei der Kontrolle der Lok gibt es ebenfalls einiges zu beachten. Sie bewegt sich zwar überwiegend auf einer festen Strecke, es bleibt einem jedoch selbst überlassen, ob man diese entlang rast, oder langsam fährt, um die Ressourcen zu schonen. Auch kann die Wagenreihung in Bahnhöfen beliebig verändert werden und die einzelnen Wagons lassen sich auf Wunsch ausbauen – sofern die nötigen Ressourcen vorhanden sind. Der Personenwagen, in dem die Soldaten untergebracht sind, lässt sich etwa um einen Ofen oder eine bessere Isolierung oder Panzerung erweitern, um die Besatzung zu schützen.

 

Die Missionen sind abwechslungsreich und bieten oft kleinere Nebenmissionen in den großzügigen Arealen, sodass sich auch das Erkunden abseits des vorgegebenen Wegs lohnt. In den Kämpfen schießen eure Truppen selbst - ihr müsst euch nur darum kümmern, dass jeder eine passende Deckung findet und hin und wieder Gebrauch von den klassenspezifischen Fähigkeiten wie dem Bajonett-Ansturm macht. Doch Vorsicht: Die Umgebung ist teilweise zerstörbar, und eine Deckung hält gerade einer gegnerischen Granate nicht immer stand.

Fazit

»Last Train Home« ist ein exzellentes Strategiespiel mit einer sehr persönlichen und spannend erzählten Geschichte. .Auf der Reise in die Heimat kommt man nicht umhin, sich mit seinen Soldaten zu fühlen und jeder Verlust schmerzt – auch weil dieser den weiteren Spielverlauf mitunter erschweren kann. Das Gameplay ist vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden recht fordernd und verlangt strategisches Denken.

 

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PC-Game:

Last Train Home

Entwickler: THQ Nordic

Veröffentlichung: 28. November 2023

USK: 16

 

Erhältlich bei: Steam


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Erstellt: 12.12.2023, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 22544