Rezension von Christine Schlicht
Inhalt
Ihr wolltet schon immer ein schmusiges Kätzchen haben, aber Mama ist davon nicht so begeistert? Bitte sehr, hier gibt es 40 Katzenrassen zur Auswahl und bei diesen Rassen kann man auch noch Farbvarianten, Augenfarbe und Schnurrhaarfarbe verändern (wobei ein wenig seltsam ist, dass man auch grüne Schnurrhaare wählen kann?). Noch bestimmen, ob Kater oder Katze, einen Namen vergeben und los geht’s, dein Kätzchen kommt zu dir nach Hause.
Das Tierchen will geliebt, bespaßt, gefüttert und gepflegt sein. Viel Futter hat man erst mal nicht im Haus, aber für’s erste reicht es, aber Spielzeug wäre auch nicht schlecht. Dafür gibt es den Laden, in dem man alles bekommen kann, was das Herz des Katzenhalters begehrt. Doch billig ist das nicht. Dafür gibt es die Minispiele, vier an der Zahl, um das ohnehin täglich steigende Taschengeld aufzustocken.
Da gibt es eine Art „Senso“ – die Katze erscheint aus verschiedenen Löchern eines Spieltunnels und man muss im gleichen Rhythmus auf die entsprechenden Farbfelder tippen. Ein weiteres Spiel ist Basketball, man muss einen Ball gezielt in einen Korb werfen. Bei „Amor“ muss man mit Pfeil und Bogen auf die Herzen schießen, die von zwei verliebten Katzen auf dem Dach aufsteigen. Das letzte Spiel ist Katzenmusik, man muss in die richtigen Tasten hauen.
Technik
Das meiste kann mit dem Touchpen erledigt werden, vieles geht aber auch mit Steuerkreuz und Buchstabentasten, zum Beispiel das Minispiel Amor und die Navigation innerhalb der einzelnen Seiten, wie zum Beispiel dem Laden. Um zu erfahren, was deine Katze gerade am nötigsten hat, gibt es einen Bildschirm mit Balkenanzeigen, auf die man reagieren sollte, wenn eine davon rot wird. Insgesamt findet man sich leicht zurecht, die Bedienungsanleitung ist zum größten Teil überflüssig – sie ist auch viel zu lang und unübersichtlich, denn es ist nur viel Text zum Lesen, keine Screenshots dabei. Definitiv also nichts für kleine Kinder, die noch nicht lesen können und noch nie DS gespielt haben – die Eltern werden verzweifeln. Wer Nintendogs kennt, dem wird alles mehr oder minder bekannt vorkommen.
Spielspaß
Wenn das Spiel neu ist, dann macht es auch Spaß, mal alles auszuprobieren, aber auf Dauer ist es doch recht monoton – füttern, kraulen, putzen, Katzenklo säubern, spielen, einkaufen. Naja, man kann noch die Wohnung umdekorieren und im Mehrspielermodus mal mit der Katze eines Freundes spielen, aber an den Klassiker des DS kommt es nicht heran. Und die Katze albern einkleiden – nun ja, als Vorbereitung für eine echte Katze sollte man das Spiel auf gar keinen Fall seinem Kind schenken. Und irgendwie ist ein echtes Tier doch individueller.
Fazit
Das Nintendogs für den Katzenfreund oder denjenigen, der sich gern die ganze Arbeit mit einer Katze machen möchte, aber eine Tierhaar-Allergie hat. So was musste ja kommen. Ob natürlich der winzige Bildschirm und die monotone Betätigung auf dem Touchscreen eine echte Katze ersetzen kann, das sei jedem selbst überlassen. Natürlich hat man mit dem DS-Spiel ein typisches Haustier-Besitzer-Problem nicht: Die quälende Frage, wohin mit dem Getier, wenn man mal in Urlaub will.
Allerdings merkt man deutlich, dass es schon ein etwas älteres Spiel ist, denn inzwischen gibt es auch für den DS deutlich bessere Grafik. Wirklich niedlich sind die Stubentiger auch nicht gelungen, eher grotesk. Die Nintendogs haben einen deutlich höheren Niedlichkeitsfaktor. Dafür lernt man auch mal Rassen kennen, die nicht so gängig sind.