Metro 2034 (Autor: Dmitry Glukhovsky)
 
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Metro 2034 von Dmitry Glukhovsky

Rezension von Cronn

 

Metro 2033 war der Überraschungserfolg des Jahres 2009 im Bereich der russischen Belletristik in Deutschland. Im seinem Heimatland ist Dmitry Glukhovsky längst ein Superstar am Literaturhimmel, hierzulande allerdings stellt er immer noch einen Geheimtipp dar. Doch das wird sich schleunigst ändern, denn Mitte März ist zum Buch „Metro 2033“ ein PC- und Konsolenspiel erschienen.

Mit Metro 2034 hat Dmitry Glukhovsky einen Nachfolger aufs Tapet gelegt, der sich als Buch gut vekauft hat. Inzwischen ist auch ein Hörbuch hierzu erschienen. Dies liegt nun zum Test vor. Bevor auf das Hörbuch kritisch eingegangen werden kann, muss aber zunächst eine inhaltliche Fassung erfolgen.

 

Inhalt:

„Wir schreiben das Jahr 2034. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Auch Moskau ist eine Geisterstadt. Die Überlebenden haben sich in die Tiefen des U-Bahn-Netzes zurückgezogen und dort eine neue Zivilisation errichtet. Eine Zivilisation, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat ...

 

An der Station Sewastopolskaja, die seit Tagen von der Verbindung zur Großen Metro abgeschnitten ist, taucht der geheimnisvolle Brigadier Hunter auf. Er nimmt den einsamen Kampf gegen die dunkle Bedrohung auf, der sich die Bewohner der Metro gegenübersehen, und bricht zu einer gefährlichen Expedition in die Tiefen des Tunnelsystems auf. An seiner Seite steht Homer, ein alter, erfahrener Stationsbewohner, der die Metro und ihre Legenden kennt wie kein anderer – und der seine Lebensaufgabe darin sieht, ihre Geschichte aufzuschreiben. Als die beiden auf die 17-jährige Sascha treffen, glaubt Homer, er habe in dem gebrochenen Helden und dem Mädchen das perfekte Paar für sein Epos gefunden – aber er darf sie in der Gefahr keine Sekunde aus den Augen lassen.

Dies sind die Abenteuer von Hunter, ehemaliger Soldat und nun einsamer Kämpfer gegen die dunkle Bedrohung, der sich die Bewohner der Metro gegenübersehen.“

 

Der Klappentext bringt den Inhalt des Hörbuchs in komprimierter Form zu Papier, ohne zuviel vom Plot zu verraten. Dennoch fehlen einige Informationen, die zum Verständnis wichtig sind, daher sollen sie nun nachgeliefert werden.

 

Die Station Sewastopolskaja ist abhängig von Nachschublieferungen von der Tugulskaja. Doch seit mehreren Tagen herrscht Funkstille und auch mehrere Troikas, Einheiten aus drei Wachsoldaten bestehend, die zur anderen Station ausgesandt wurden, sind nicht zurückgekehrt und haben sich auch nicht mehr gemeldet. Offensichtlich ist irgendetwas an der Tugulskaja nicht in Ordnung. Und die Bedrohung ist selbst für den kampferfahrenen Hunter möglicherweise eine Stufe zu hoch...

 

Kritik:

„Metro 2034“ ist ein Hörbuch, das vor allem von seiner Atmosphäre lebt. Diese erhält es durch die Glanzleistung des Sprechers Detlef Bierstedt, der schon George Clooney zu einer deutschen Stimme verholfen hat.

Die Metro-Welt unter der Oberfläche wird in dichten Stimmungsbildern entworfen und man fühlt sich sehr schnell hinabgezogen und hineinversetzt in die Welt von „Metro 2034“. Gegen Mitte des Hörbuchs geht allerdings dem Autor die Puste aus und „Metro 2034“ tritt handlungstechnisch auf der Stelle. Erst gegen Ende, mit dem Eintritt einer neuen Handlungsfigur, dem Musiker Leonid, schwingt sich „Metro 2034“ wieder mehr auf. Es zeigt sich dabei eine Schwermut in der Schreibe, die vielen russischen Werken gemein ist. Wer damit umzugehen weiß, diesen Weltschmerz in der richtigen Weise sieht, dem steht die Welt von „Metro 2034“ weit offen.

Der Sprecher Detlef Bierstedt macht eine hervorragende Arbeit und haucht allen Personen im Roman auf eigenständige Art und Weise Leben ein. Dabei zeigt sich seine Stimme als erstaunlich wandlungsfähig und man genießt es die sechs CDs von ihm durch die Welt der unterirdischen Stationen der Moskauer Metro geführt zu werden.

Soundtechnisch ist die Produktion absolut sauber. Es gibt aber weder Soundeffekte noch Musik, „Metro 2034“ ist als Hörbuch konservativ und rein auf den Text fixiert.

 

Fazit:

„Metro 2034“ ist ein Hörbuch, das der Vorlage gerecht wird. Diese hat insgesamt einige Schwächen, darf aber dennoch als eines der besseren Werke zeitgenössischer Phantastik angesehen werden.

Wer auf Phantastik steht und gerne sich im osteuropäischen Raum für Neuerungen umsieht, wird mit „Metro 2034“ absolut richtig liegen. Trotz der Handlungsschwächen ist die Hörbuchumsetzung von der Atmosphäre her unglaublich dicht und bietet eine gelungene Einstimmung auf weitere Romane aus der Feder des Autoren Dmitry Glukhovsky, der sich hoffentlich beim nächsten Mal wieder darauf besinnt, gegen Mitte der Handlung diese in neue Bahnen fortschreiten zu lassen.

Zudem ist das Hörbuch eine perfekte Einstimmung auf das Computerspiel, das jüngst erschienen ist. Wer allerdings „Metro 2033“ gelesen hat, sollte keinen direkten Nachfolger erwarten, denn „Metro 2034“ zeigt zwar Parallelen, setzt die Handlung des ersten Teils nicht direkt fort.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024050709431330ac3678
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Hörbuch:

Metro 2034

Autor: Dmitry Glukhovsky

Sprecher: Detlef Bierstedt

Umfang: 6 CD

DAV, 10. November 2009

 

ISBN-10: 3898138860

ISBN-13: 978-3898138864

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 30.03.2010, zuletzt aktualisiert: 12.02.2024 15:44, 10257