Mittler zwischen den Welten von Carola Kickers

Fantastische Kriminalgeschichten 4

Hörspiel

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension:

Rita Holt kann nicht schlafen und das wird nicht besser, als plötzlich Jason Dawn in ihrer Küche auftaucht. Er will mit ihr und Kommissar Welsch über die eventuelle Zusammenarbeit diskutieren, die sie ihm angeboten hatte.

 

Sie treffen sich mit ihm und er gibt ein paar Geheimnisse zum Besten, damit die beiden seine Art besser verstehen lernen. Ihn und die anderen modernen Vampire, die weder Tageslicht noch Kreuz oder Knoblauch fürchten müssen. Er bietet den beiden an, sich künftig auf nicht verurteilte Verbrecher zu beschränken, wenn es ihm um Nahrungsaufnahme gelüstet, sie sollten ihm entsprechende Hinweise liefern.

 

Welsch gefällt das nicht und bittet sich Bedenkzeit aus. Da wird plötzlich Welschs Nichte, die kleine Anna, entführt. Keiner weiß, von wem oder warum, denn Lösegeld kann man von der allein erziehenden Mutter kaum erwarten. Welsch ahnt, das es die Rache eines seiner Knackis ist, denn er hat kurz zuvor einen Drohbrief erhalten.

 

Da der einzig in Frage kommende Ex-Häftling verschwunden ist und ein Seemann war, durchkämmt die Polizei den Hafen. Rita findet einen unheimlichen alten Kahn und in dessen ausgeweideten Frachtraum das Kind, gefesselt. Doch sie wird von dem Entführer überrascht und überwältigt.

 

Die Rettung ist jedoch nahe: Jason Dawn nimmt sich den Entführer als Frühstück zur Brust. Seine intensive telepathische Verbindung zu Rita haben ihn zu ihr geführt. Die Begründung für das Ableben des Mannes wird von Welsch im Bericht als „Tod durch Rattenbisse“ deklariert. Mit einem Mal nicht mehr ganz so ablehnend geht Welsch mit Einschränkungen auf Dawns Forderungen ein. Er wird zu einer Art Undercover-Mitarbeiter gemacht, obwohl Welsch nicht wohl dabei ist, wenn er daran denkt, dass er nachher die Berichte schreiben muss.

 

Rita wird von Jason zu einer Gothic-Party eingeladen und lernt Laetitia, eine Vampirin kennen – und entdeckt das einzige Erkennungsmerkmal zwischen Vampir und Mensch. Doch sie ist sich klar, dass, wenn man diesen besonderen Duft wahrnehmen kann, es auch schon zu spät ist. Doch Laetitia will, wie Jason, zur Verbrechensbekämpfung beitragen.

 

 

Die Fantastischen Kriminalgeschichten sind spannend und die Vampire sind auch mal etwas anderes. Nicht nur die altertümlichen Blutsauger, die beim Anblick eines Kreuzes zu Staub verfallen – wenn auch genauso überheblich und arrogant wie diese. Na schön, es passt zu diesen Übermenschen, als die sie dargestellt werden. Überirdisch schön, übermenschlich stark und mit Fähigkeiten gesegnet, die man auch gern hätte, schon allein das Gedankenlesen. Auf jeden Fall sind die Charaktere sauber konzipiert und können gefallen.

 

Es könnte auch eine verdammt gute Hörspielreihe sein, aber dafür sollte man sich schon im Vorfeld entscheiden, ob man eine Lesung oder ein richtiges Hörspiel machen will. Für eine Lesung braucht man aber einen Sprecher, der in der Lage ist, jedem Charakter auch eine eigene Sprach- und Klangfarbe zu geben, wenn es an einen Dialog geht. Keinen Vorleser mit der Emotionalität eines Nachrichtensprechers. Und bei einem Hörspiel sollte man die Dialoge nicht ständig von einem Erzähler unterbrechen lassen, denn wer was sagt oder denkt, das sollte man schon an den Stimmen der Sprecher erkennen. Vor allem können die Sprecher dann besser die Emotionen rüberbringen, die ihre Rollen beinhalten, als wenn sie beständig von einem Erzähler unterbrochen werden.

 

So sind diese Hörspiele leider nichts Halbes und nichts Ganzes und die erschreckende Emotionslosigkeit der Sprecher lässt den Hörer nicht in die Geschichte eindringen. Da liest man doch besser das Original als Print und versetzt sich selbst in die entsprechende Stimmung.

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